Überraschungssieg beim Tabellenführer

Erstes Pflichtspieltor für die Löwen: Neuzugang Rob Friend. Foto: A. Wild

München · Rob Friend mit seinem ersten Treffer für den TSV 1860 und Kapitän Benjamin Lauth sorgten für einen 2:1-Auswärtssieg bei der seit zwanzig Spielen im eigenen Stadion ungeschlagenen Braunschweiger Eintracht. Weil zeitgleich die Konkurrenz Federn ließ und auch der Drittplatzierte 1. FC Kaiserslautern sein Spiel gegen Hertha BSC verlor (1:0), sind die Giesinger in der Tabelle wieder auf Platz fünf gesprungen, bei sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz.

Sie sind und bleiben einfach eine Wundertüte, die Profikicker des TSV 1860 München. Die Spiele, in denen ein Sieg absolut Pflicht ist, um sportlich im Wettbewerb zu bleiben, wie etwa vor einer Woche zuhause gegen den abstiegsbedrohten VfL Bochum oder davor gegen den direkten Konkurrenten Kaiserslautern, verlieren sie zuverlässig. Dafür gewinnen sie dann wieder überraschend beim starken Tabellenführer Eintracht Braunschweig, der bis dahin nur eine einzige Niederlage in dieser Saison einstecken musste.

Die Auswärtsbilanz unter Trainer Alexander Schmidt kann sich sehen lassen – zwei Siege und drei Unentschieden stehen zu Buche. Auch in Braunschweig waren die Münchner Löwen in der ersten Halbzeit auf Augenhöhe mit den Gastgebern. Mit Ausnahme eines Lattentreffers von Mirko Boland ließen sie kaum Chancen zu. Dafür eröffneten sich ihnen selbst Torgelegenheiten durch Marin Tomasov und Rob Friend, der einen artistischen Seitfallzieher nur knapp über das Tor setzte. Beim leistungsgerechten Stand von 0:0 wurden die Seiten gewechselt.

Neun Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als die Eintracht in Führung ging. Der defensiv schläfrige Moritz Stoppelkamp ließ Ken Reichel flanken. Aus dem Rückraum rauschte Top-Torjäger Dominick Kumbela heran, den Innenverteidiger Kai Bülow aus den Augen verloren hatte, und köpfte zur 1:0-Führung ein (56. Min.). Alles schien nun bereit für einen Erfolg des Tabellenführers. „Wir haben uns gegen die Niederlage gestemmt, nach dem Rückstand nochmals alles mobilisiert. Da ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen“, lobte Alexander Schmidt sein Team. Der Löwen-Coach brachte Bobby Wood und Ola Kamara ins Spiel und setzte auf volle Offensive. Auf Flanke von Kamara gelang dem schnell reagierenden Rob Friend der Ausgleich für den TSV 1860 (77. Min.). Danach bewiesen die Giesinger eine erbarmungslose Effizienz. Ein weiter Ball von Moritz Stoppelkamp erreichte Kapitän Benjamin Lauth, der mit einer Körpertäuschung Verteidiger Ermin Bicakcic und Torhüter Daniel Davari narrte und das Leder raffiniert an beiden Spielern vorbei zum 2:1-Endstand ins Netz setzte (85. Min.).

Jetzt fehlt nur noch, dass die Löwen auch die Spiele gewinnen, die sie gewinnen müssen. Kommenden Sonntag ist wieder so eins, gegen den FC Ingolstadt (Fröttmaninger Arena, 13:30 Uhr).

Artikel vom 26.02.2013
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