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Eine Stunde Zeit für Schachpartie
Vaterstetten · Ganz langsames Spiel
Beim Wolfgang Unzicker Gedächtnispokal gehen die Uhren anders: nämlich langsamer. Foto: VA
Vaterstetten · Viele Sportarten sind im Wandel, der Trend zur Eventisierung entwickelt sich mit rasanter Geschwindigkeit. Beim Wolfgang Unzicker Gedächtnispokal im Schach gehen die Uhren anders, nämlich viel langsamer.
Hier haben die Kinder und Jugendlichen eine Stunde für die gesamte Schachpartie, die sie häufig auch ausnutzen. Um ihre Fehler anschließend zu analysieren, müssen sie alle ihre Züge des Spiels aufschreiben. In der Mensa des Gymnasiums, dem hervorragenden Spielsaal des Turniers, herrscht Ruhe. Seitdem die Denksportler digitale und keine mechanische Uhren verwenden, hört man nicht einmal mehr das Ticken der Uhren. Die Nachwuchsspieler sind tief ins Spiel versunken. Kein Wunder, dass eine Studie der Universität Trier herausfand, dass sich das Spiel der Könige in vielerlei Hinsicht auf Kinder auswirkt. 32 Nachwuchsschachspieler aus zahlreichen Vereinen beteiligen sich an dem Turnier, das dem bedeutendsten Schachspieler Münchens gewidmet ist. Der 1996 verstorbene Richter Wolfgang Unzicker galt als der spielstärkste Amateurspieler der Welt, zudem hatte er als Gentleman des Schachs einen hervorragenden Ruf.
Bei der Siegerehrung konnte Noam Bergauz vom Schachclub München-Südost den Pokal bei den Jugendlichen in Empfang nehmen, er gewann alle seine fünf Partien. Pierre Hirtreiter vom SK Zugzwang kam ihm mit drei Punkten am nächsten. Aus dem Landkreis Ebersberg schnupperte Lovis Fischer von der Schulschachgruppe Oberndorf mit Rang vier knapp am Pokalgewinn vorbei.
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