Projekt aus Israel in einer neuen Ausstellung

München · Die Kraft des Gebens

Kostenlose Schulspeisung in der Ortschaft Kiriat Arba. Foto: © Meir Panim/Israel

Kostenlose Schulspeisung in der Ortschaft Kiriat Arba. Foto: © Meir Panim/Israel

München · Mit der Ausstellung „Die Kraft des Gebens“ im Foyer der Israelitischen Kultusgemeinde München am St.-Jakobs-Platz 18 wird die eindrucksvolle Arbeit der Organisation Meir Panim vorgestellt.

Die Ausstellung ist vom 11. bis 18. März zu sehen. Zugleich ist dies der Auftakt für eine Wanderausstellung durch die Gemeinden von Deutschland. Zur Eröffnung am 11. März, um 19 Uhr spricht die Schirmherrin der Ausstellung und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch. Als Mitarbeiterin von Meir Panim in Israel stellt Gila Sternbuch ihre Arbeit vor. Musikalisch wird der Abend von Absolventen der Münchner Musikhochschule begleitet. „Meir Panim“ (strahlende Gesichter) wurde im Jahr 2000 unter dem Motto „Die Kraft des Gebens“ (The Power of Giving) ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, einer dramatisch wachsenden Zahl von Menschen in sozialen Problemlagen unmittelbar und tatkräftig zu helfen. Mehr als ein Drittel der Kinder in Israel sind von Armut betroffen. In Israel leben rund 1,7 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze.

Meir Panim bezieht die gesamte Gesellschaft in ihre Projekte ein und nutzt dazu alle zur Verfügung stehenden Ressourcen. Oberstes Ziel ist es, den Betroffenen zu helfen, ohne ihnen die Würde zu nehmen. Besondere Aufmerksamkeit richtet Meir Panim darauf, dass die Betroffenen wieder selbstständig und unabhängig werden. Dafür hat Meir Panim eine Reihe von landesweiten Hilfszentren eingerichtet.

Im Zentrum der Arbeit steht die Versorgung von bedürftigen Menschen mit Lebensmitteln. Über ein Netzwerk von neun Free Restaurants werden im Jahr rund 500.000 warme Mahlzeiten serviert und ausgeliefert. Über das Projekt kostenlose Schulspeisung werden jährlich circa 152.000 Mahlzeiten an Schulen in 16 Städten geliefert. Zu den Feiertagen werden rund 7.500 FoodCards aus. Auch in einem wohlhabenden Land wie Israel gibt es immer mehr Armut, auch wenn Staat und Wohltätigkeitsorganisationen viel Unterstützung bieten. Shlomo Yitzhaki, Statistiker der israelischen Regierung, gibt an, dass die überdurchschnittlich hohe Geburtenrate im arabischen und charedischen Teil der israelischen Bevölkerung hauptsächlich für deren hohe Armutsquote ausschlaggebend ist. Die Gruppe der kinderreichen Familien macht circa 53 Prozent der Armen in Israel aus. Araber und Charedi sind zudem von der israelischen Wehrpflicht ausgenommen, was es ihnen schwerer macht, in einem Land Arbeit zu finden, in dem berufliche Karrieren zumeist im Militärdienst ihren Anfang nehmen, weil dort der erste Zugang zu einer Ausbildung und zu beruflichen Netzwerken ermöglicht wird.

Artikel vom 10.03.2013
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