Gedenktage für die Mitglieder der „Weißen Rose“

München · Verhaftung vor 70 Jahren

Erstmals ist die Wachsfigur von Sophie Scholl in München zu sehen. Sie steht sonst bei „Madame Tussauds“ in Berlin.  Foto: MadameTussauds

Erstmals ist die Wachsfigur von Sophie Scholl in München zu sehen. Sie steht sonst bei „Madame Tussauds“ in Berlin. Foto: MadameTussauds

München · Zur „Hauptstadt der Bewegung“ erklärte Adolf Hiltler 1935 die bayerische Landeshauptstadt, weil dort die Anfänge der NSDAP lägen.

München wird aber dankenswerterweise auch mit der „Weißen Rose“ verbunden, die wie keine zweite zu einem Symbol für den mutigen Widerstand gegen das Nazi-Regime geworden ist. Die Aktion und ihre Folgen jährt sich jetzt zum 70. Mal. Aus diesem Anlass finden einige Veranstaltungen in München statt.

Zu Ehren ihres 70. Todestages wird am 20. Februar auch die Wachsfigur von Sophie Scholl aus „Madame Tussauds“ Kabinett in Berlin erstmals in München zu sehen sein – am Haupteingang der Ludwig-Maximilians-Universität München. Am 18. Februar 1943 hatten Sophie Scholl, Hans Scholl und Christoph Probst im Lichthof der Münchner Universität Flugblätter abgelegt und von der Galerie abgeworfen. Danach wurden sie verhaftet und am 22. Februar im Gefängnis Stadelheim hingerichtet.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Region München erinnert vom 18. bis 23. Februar mit Gottesdiensten, Zeitzeugengesprächen, Lesungen und Konzerten an den Jahrestag. Am Montag, 18. Februar, 10.30 Uhr, findet eine Gedenkfeier am Weiße Rose Bodendenkmal, Haupteingang der LMU, statt. Um 18 Uhr beginnt ein Gedenkgottesdienst in St. Markus, Gabelsbergerstraße 6, mit der Zeitzeugin Dr. Hildegard Hamm-Brücher und dem Münchner Bach-Chor. Um 19.30 Uhr beginnt dort eine Lesung mit Musik zum Thema „Anstößige Gedanken zum Christsein“, denn Sophie Scholl und ihr Umfeld setzten sich kritisch mit Kirche, Religion und Glaube auseinander.

Wer waren diese jungen Menschen?

Wie war es der Weißen Rose möglich, so klar zu sehen und zu handeln, fragt ein Vortrag am Dienstag, 19. Februar, 18 Uhr, von Prof. Dr. Renate Wind in der Ev. Stadtakademie München (Eintritt 8/7 Euro, Anmeldung unter Tel. 0 89/5 49 02 70). Um 19.30 Uhr findet ein Musikgottesdienst in St. Markus und Zeitzeugengespräch mit Walter Joelsen statt.

Und am Freitag, 22. Februar, 15 Uhr, ein ökumenischer Gedenkgottesdienst in der Kirche der Justizvollzugsanstalt (JVA) München, Stadelheimer Straße 12, statt – mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Erzbischof Reinhard Kardinal Marx und Gang zu den Gräbern. Dafür ist eine Anmeldung nötig (Bestätigung abwarten) unter Tel. 0 89/33 99 72 30 oder esg.lmu@esg.uni-muenchen.de. Einlass mit Ausweis von 14.15 bis 14.45 Uhr.

Ein ökumenischer Workshop-Tag zur Weißen Rose für Jugendliche von 13 bis 16 Jahren findet am Samstag, 23. Februar, 10 bis 16 Uhr, statt. Auf dem Programm stehen der Besuch historischer Orte und Gespräche mit Zeitzeugen. Infos und Anmeldung unter www.ej-muenchen.de.

Die Weiße-Rose-Stiftung veranstaltet ebenfalls eine Lesung zum 18. Februar 1943: am Montag, 18. Februar, 9 und 10 Uhr, an der DenkStätte Weiße Rose am Lichthof der LMU. Drei Schauspieler des Jungen Schauspiel Ensembles München tragen aus den Flugblättern der Weißen Rose vor, aus dem Briefwechsel zwischen Firtz Hartangel und Sophie Scholl, aus den Ermittlungsberichten und aus den Verhörprotokollen der Gestapo. Für Einzelpersonen ist eine Teilnahme noch möglich.

Am Sonntag, 24. Februar, zeigt das Junge Schauspiel Ensemble München um 17 Uhr im Kleinen Theater Haar, Casinostraße 75, das Stück „Die Weiße Rose – Aus den Archiven des Terrors“ von Jutta Schubert (Tickets gibt es unter www.kleinestheater.de). Das Stück geht auch der Frage nach, wer die jungen Menschen waren, die nicht nur von einem besseren Deutschland träumten, sondern sich auch aktiv dafür einsetzten.

Artikel vom 14.02.2013
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