Grundschülern begeister von »Pünktchen und Anton«

Neuperlach · Was für ein Theater!

Hozan und Ylljona aus der Klasse 4a nach dem Theaterstück mit Pünktchen.  	Foto: privat

Hozan und Ylljona aus der Klasse 4a nach dem Theaterstück mit Pünktchen. Foto: privat

Neuperlach · Rund 240 Kinder der Grundschule an der Max-Kolmsperger-Straße besuchen »Pünktchen und Anton« im Residenztheater: Die Begeisterung könnte kaum größer sein.

Seit Anfang des Jahres ist die Grundschule an der Max-Kolmsperger-Straße Kooperationsschule des Residenztheaters München. Der erste große Meilenstein dieser Kooperation wurde mit dem Besuch des Stücks »Pünktchen und Anton« gesetzt. Entsprechend war die Aufregung groß, als am Morgen des 6. Februars rund 240 Schüler zusammen mit ihren Lehrern ins Residenztheater aufbrachen. Gemeinsam mit Hunderten anderer Kinder durfte die gesamte Schulgemeinde die Geschichte Erich Kästners hautnah erleben. Neben dem hinreißenden Pünktchen und dem sehr überzeugenden Anton eroberte vor allem die dicke Berta die Herzen der Kinder. Sie mussten feststellen, dass Berta nicht zuletzt wegen ihres großen Hinterns »wunderschön, sexy und super lustig war«.

Pünktchen wurde wegen ihres Muts und Kampfgeistes, die Welt zum Besseren hin verändern zu wollen, bei den Schülern zum Idol schlechthin. »Sie ist unser Sonnenschein!«, schwärmt Antigona (Klasse 4a). Auch Anton überzeugte durch seine Hilfsbereitschaft, sein coolen Aussehen und dadurch, dass er so witzig war. Einige Schülerinnen gestanden sogar, sich verliebt zu haben. Höhepunkt des Tages war die Autogrammstunde, die im Anschluss an die Vorführung stattgefunden hatte. Dabei wurden die »echten« Schauspieler eine komplette Stunde lang von den Kindern belagert. Schnell stellte Julia (Klasse 4a) fest, dass Robert, der Teufel, in Wirklichkeit »total nett« ist und dass Pünktchen und Anton im echten Leben gar kein Liebespaar sind. Da die Autogramme nicht nur auf T-Shirts und Zettel gezeichnet wurden, sondern ebenfalls auf die Arme der Kinder, dürfte Wasser und Seife in der kommenden Woche für viele erst einmal tabu sein.

»Solche Tage wie diese lassen mein pädagogisches Herz höher schlagen und motivieren mich wieder für lange Zeit, meinen Beruf wertzuschätzen! Es ist so wunderschön anzusehen, mit welcher Intensität sich Kinder begeistern lassen«, freut sich Klassenlehrerin Dr. Silke Oswald und stellt außerdem fest: »Das Ziel, die Kinder für das Theater zu begeistern, wurde zweifelsfrei erreicht.« Sidra (Klasse 4a) findet Theater nun viel toller als Kino, »weil hier die Schauspieler extra für uns auf der Bühne stehen. Für Godstime (Klasse 4a) war es »das schönste Theater auf der ganzen Welt« und Mario (Klasse 4a) behauptet sogar: »Das war es der tollste Tag meines Lebens!«

Diese Zusammenarbeit mit dem Residenztheater wird in den kommenden zwei Jahren immer wieder integrativer Bestandteil des Unterrichts an der Grundschule quer durch alle Jahrgangsstufen sein. Regelmäßig dürfen die Schüler der bildungsfernen Brennpunktschule speziell für sie ausgewählte Theaterstücke zu deutlich vergünstigten Preisen besuchen. Dabei werden die Stücke in den einzelnen Klassen sorgfältig vor- und nachbereitet. Außerdem ermöglicht das Residenztheater den begeisterten Kindern auch einen Blick hinter die Kulissen und den direkten Kontakt zu einigen Schauspielern. So werden Berührungsängste abgebaut, Begeisterung geweckt; mit dem Ziel, die jungen Menschen nachhaltig an das Theater heranzuführen. Die Kooperation mit dem Residenztheater soll also dazu beitragen, dass die Max-Kolmsperger-Schule ihren Bildungsauftrag erfüllt. Dieser besteht nämlich nicht nur im Lernen von Lesen, Rechnen und Schreiben, sondern auch im Bilden von Herz und Charakter. Theater ist zweifelsohne ein Kulturgut, fördert Kreativität, Fantasie und die ästhetische Erziehung. Theater bietet eine Erweiterung des Horizonts, einen neuen Erfahrungsraum für die Grundschüler.

Artikel vom 13.02.2013
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