Investionen in den ÖPNV

Brunnthal · Bessere Verbindung

Brunnthal · Brunnthal ist mit Blick auf das Netz des öffentlichen Nahverkehrs nicht gerade verwöhnt. Die Gemeinde ohne eigene S-Bahn beklagte in der Vergangenheit immer wieder auch die nachbesserungswürdigen Busverbindungen – gerade zu wichtigen Infrastruktureinrichtungen und S-Bahn-Stationen anderer Gemeinden.

Ein Vorstoß des Landkreises könnte nun zwar Besserung bringen, droht aber im Umkehrschluss bereits in der Planungsphase an den hohen Kosten zu scheitern. Der im Auftrag des Landkreises von der Firma Planmobil erarbeitete Entwurf eines neuen und erweiterten Nahverkehrsplans kam zwar im Gemeinderat Brunnthal zuletzt gut an, doch die Finanzierung des Projektes könnte die ehrgeizigen Planungen zum Scheitern bringen. Kern des Projektes ist es, die Busrouten im Landkreis zu optimieren. So soll nach den Plänen eine Busroute 214 künftig zwischen den S-Bahn-Stationen Höhenkirchen und Sauerlach auf Brunnthaler Flur verkehren. »Das hätte Charme«, betonte Bürgermeister Stefan Kern (CSU) im Rat. »Endlich hat der Landkreis unsere alten Forderungen einer besseren Anbindung einmal aufgegriffen«.

Damit nicht genug, nach den Planspielen von Planmobil und seitens der Kreisbehörde soll womöglich auch eine weitere wichtige Streckenbeziehung ausgeweitet werden: Nach aktuellen Erwägungen ist vorgesehen, die stark frequentierte Linie 210 zwischen Neuperlach Süd und dem heutigen Endhaltepunkt Hohenbrunn-Riemerling hinaus bis ins Gewerbegebiet Brunnthal Nord zu verlängern. Dazu regt Planmobil an, gerade entlang weniger frequentierter Streckenbereiche – etwa zwischen den Brunnthaler Ortsteilen, mit einem eigenen Rufbus- und Ruftaxisystem nachzurüsten. »Keine schlechte Planung«, lautete die Stimmungslage im Gemeinderat. »Doch müssen die Kosten passen«, mahnten gleich mehrere Akteure der CSU und der UBW im Gremium. Genau hier dürfte der berühmte Hase allerdings im Pfeffer liegen. Denn sollten die ehrgeizigen Vorhaben realisiert werden, wäre wohl für die Gemeinde Brunnthal mit einem deutlich erhöhten künftigen Kostenanteil beim ÖPNV zu rechnen.

Während die Gemeinde nach eigenen Informationen derzeit rund 50.000 Euro pro Jahr in das eigene Busangebot investiert, dürfte eine Optimierung des Busnetzes allein im Hachinger Tal nach aktuellen Berechnungen gut zwei Millionen Euro kosten. »Das gesamte Paket wird wohl nicht finanzierbar sein«, unkte Rathauschef Kern mit offensichtlichem Blick auf die eigene, angespannte Kassenlage der Gemeinde. Das Projekt, mittels dessen in fünf Zonen des Landkreises die Nahversorgung im öffentlichen Verkehrsnetz verbessert werden könnte, soll noch vor dem Sommer diesen Jahres im Kreistag erörtert werden.

ReB

Artikel vom 27.01.2013
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