Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Gabriele Heigl zum Thema: „Ist Fasching nicht mehr angesagt?“

München · So seh ich das! Zum Fasching in München

München · „Als was geht ihr heuer?“ – „Als Piratenbraut und Musketier. Und du?“ – „Ich denke, ich nehm wieder das Zigeuner-Kostüm vom letzten Jahr.“ Ein Dialog aus grauer Vorzeit, haben Sie nicht auch das Gefühl?

Ich jedenfalls kenne niemanden aus meiner Generation, der sich noch Gedanken macht über Charlestonketten, Clownsnasen und Cowboyhüte. Seltsam eigentlich, war ich doch jahrzehntelang eine begeisterte Maschkera-Geherin. Aber es gab Jahr für Jahr immer weniger Bälle und vor allem immer weniger Leute, die mitgehen wollten. Und die Jugend ließ sich dort auch immer seltener blicken. Meine drei erwachsenen Kinder habe ich zuletzt im Kostüm gesehen, als ich sie für den Grundschulfaschingsball ausstaffiert habe. Um so mehr überraschte mich das Statement meines Sohnes Julius: „Die Jugend verkleidet sich immer noch gerne, aber es muss schon was Ausgefallenes, Schrilles sein.“ Morphsuits, diese bunten Alloveranzüge, und Bad-Taste-Mottoparties etwa seien genau nach seinem Geschmack und dem seiner Freunde. Der Spaß daran, sein wahres Gesicht zu verhüllen, aus den üblichen Rollen auszubrechen, sei immer noch da. So wie es aussieht, haben sich einfach nur die Hüllen geändert. So seh ich das.

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Artikel vom 17.01.2013
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