Marodes Schulhaus soll einem Hort der Kultur weichen

Grafing · Jeder darf investieren

Die Vorstandschaft der Kulturraum eG hat große Pläne für den maroden Bau an der Rotter Straße.	Fotos: Privat/Carlton Bunce

Die Vorstandschaft der Kulturraum eG hat große Pläne für den maroden Bau an der Rotter Straße. Fotos: Privat/Carlton Bunce

Grafing · Den Abriss des ehemaligen Schulgebäudes in der Rotter Straße mit anschließendem Neubau wollen Grafinger Bürger nun selbst in die Hand nehmen.

Eine kürzlich unter dem Namen »Kulturraum eG« gegründete Genossenschaft plant, die rund 4,3 Millionen teure Baumaßnahme zu finanzieren. Ziel des Projekts ist es, auf dem Areal ein Kulturzentrum zu errichten. Profitieren sollen davon auch die örtlichen Vereine sowie Musik- und Theatergruppen, die dort ihre Treffen und Aufführungen veranstalten könnten. Genutzt werden können in der ehemaligen Schule derzeit nur noch Räume im Erdgeschoss. Ansässig ist dort aber lediglich das Jugendzentrum »Jugendinitiative Grafing« (JIG). Die Volkshochschule (VHS) und die Musikschule, die ebenfalls in dem Haus beheimatet waren, sind ausgezogen. Der Grund: Bei einer Überprüfung des Brandschutzes wurde festgestellt, dass das Gebäude inzwischen marode ist.

Eine Renovierung ist allerdings zu teuer, und auch für einen Neubau fehlt der Stadt das Geld. Daher favorisiere die Kommune ein Investorenmodell, berichtet Gabi Sabo, Pressesprecherin der Genossenschaft. Als Investor könnte die Genossenschaft fungieren, die inzwischen schon 60 Mitglieder hat. »Wir wollen auf jeden Fall bei den Mitbewerbern sein«, sagt Sabo. Geplant sei, eine Million Euro durch das Zeichnen von Anteilen aufzubringen. Der Rest soll über ein Darlehen finanziert werden, das durch einen zehnjährigen Mietvertrag mit der Stadt abgesichert werden könnte. Sollte die Genossenschaft von der Kommune den Zuschlag erhalten, soll in der Rotter Straße ein Kulturzentrum geschaffen werden, das neben dem JIG, der VHS und der Musikschule auch den Grafinger Künstlern und Vereinen eine Plattform bietet. In einem vorläufigen Entwurf, den der Architekt Klaus Beslmüller bereits im Auftrag der Stadt angefertigt hat, ist bislang jedoch nur eine erneute Belegung durch das Jugendzentrum, die VHS und die Musikschule vorgesehen.

»Der Standort in der Innenstadt würde sich aber gut für ein öffentliches Kulturzentrum eignen«, betont Sabo. Stattfinden könnten dort etwa Konzerte. »Wir haben in Grafing und Umgebung mindestens 60 aktive Musiker«, sagt der Grafinger Jazz-Musiker Frank Haschler, der der Genossenschaft bereits beigetreten ist. Wichtig sei aber auch, die Musikschule, deren Niederlassungen derzeit im Landkreis verteilt seien, wieder nach Grafing zurückzuholen. Ob ein Investor das neue Haus bauen soll, wird der Stadtrat im Sommer entscheiden. Anteile an der Genossenschaft können jedoch schon jetzt gezeichnet werden. Weitere Informationen unter www.kulturraum-grafing.de, bei Volker Grießmann, Tel. 01 79 / 2 00 94 01, Silke Lechner, Tel. 0 80 92 / 33 60 51 und Carlton Bunce, Tel. 0 80 92 / 23 27 76. js

Artikel vom 15.01.2013
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