SuchtHotline München legt Zahlen für 2012 vor

München · 20 Prozent mehr Anrufer

München · Die SuchtHotline München verzeichnete 2012 knapp über 6.000 Anfragen, das sind fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr, das bereits eine Steigerung von 10 Prozent brachte.

Dies bedeutet, dass durchschnittlich etwa alle 90 Minuten Tag und Nacht und an allen Feiertagen das Telefon der Krisenberatung klingelte oder eine E-Mail-Anfrage eintraf. Ob die stark angestiegenen Anfragen auf einen Anstieg der Suchtproblematik in München bzw. Bayern hinweisen, so Leiter Christoph-Peter Teich, könne nicht mit Sicherheit gesagt werden. Es könnte auch sein, dass sich die Sensibilität gegenüber dem Thema durch zunehmende Öffentlichkeitsarbeit erhöht habe.

Ein erneuter Anstieg von 8 Prozent war bei den Onlineberatungen zu verzeichnen, die vor allem jüngere Menschen in Anspruch nahmen. Knapp die Hälfte der Anfragen (48 Prozent) drehte sich rund um das Thema Alkohol. Hier zeigt sich, dass diese legale Droge in Bayern die weitaus größten Probleme mit sich bringt, so die SuchtHotline. An zweiter Stelle kamen mit 23 Prozent die illegalen Drogen, hier überwiegend Probleme mit Cannabis, Kokain und zunehmend häufiger mit dem Amphetamin Crystal. Noch vor der Medikamentenabhängigkeit erscheint die Spielsucht an dritter Stelle. Erneut zugenommen haben Anrufe zum Thema Mediensucht (plus 5 Prozent) – das kann exzessives Internetsurfen oder Computerspiele über sechs Stunden täglich sein. Meistens sind es die Angehörigen, die sich nicht mehr zu helfen wissen und um Rat fragen. Die Altersspanne von 30 bis 45 Jahren lag mit 38 Prozent am höchsten bei den Anrufern, gefolgt von 32 Prozent der 18- bis 30-Jährigen. Am seltensten riefen die unter 18-Jährigen (3 Prozent) oder über 60-Jährigen (4 Prozent) an.

Häufigster Grund, sich an die SuchtHotline zu wenden, erklärte die Beratungsstelle in seiner Jahresbilanz, sei zunächst nicht die Einsicht in die Abhängigkeit, sondern Druck des Partners oder des Arbeitgebers, gesundheitliche oder finanzielle Probleme sowie Ärger mit der Justiz oder der Führerscheinbehörde.

50 Ehrenamtliche

Mehr als 50 Ehrenamtliche arbeiten derzeit bei der SuchtHotline im Schichtdienst rund um die Uhr mit. Im Herbst 2013 beginnt hierfür wieder eine neue Ausbildung, die auf diese anspruchsvolle Arbeit vorbereitet. Nähere Infos und Anmeldung bei der SuchtHotline unter Tel. 0 89/28 28 22 oder unter www.suchthotline.info.
Die Suchthotline (anonym, kostenlos, rund um die Uhr) erreicht man unter Tel.Tel. 0 89/28 28 22 oder kontakt@suchthotline.info.

Artikel vom 08.01.2013
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