Nach dem Verbot im letzten Jahr ist jetzt Platz für Sportler

Hallbergmoos · Jetzt doch Teich statt Eisfläche

Einen traurigen Anblick bietet die ungenutzte Eisfläche neben der Stockschützenhalle. Foto: bb

Einen traurigen Anblick bietet die ungenutzte Eisfläche neben der Stockschützenhalle. Foto: bb

Hallbergmoos · »Das hatten wir uns so schön vorgestellt auf der Multifunktionsfläche Eishockey zu spielen. Aber im vergangenen Winter fehlte die Bande, weil sie so spät bestellt wurde und dieses Jahr gibt’s kein Eis, weil das Wasser abfließt«, meinen einige enttäuschte Burschen der »Hallbergmoos Penguines«.

Die Hobby-Eishackler hatten sich im Mai gegründet und wollten jetzt so richtig loslegen. Doch auf der »Multifunktionsfläche« neben der Stockschützenhalle wird es keine Eisfläche geben, zumindest keine, die die Gemeinde errichtet und pflegt. Dafür soll jetzt das Schlittschuhlaufen auf dem kleinen Teich im Freizeitpark erlaubt werden, was im vergangenen Winter noch mit allerlei Begründungen verboten wurde. Bei der Planung des Sport- und Freizeitparks wurde die »Multifunktionsfläche« ausdrücklich für die Hobby-Stockschützen und –Eishackler angelegt, »die Stockschützen haben eine eigene Halle, die müssen da nicht drauf«, war man sich im Gemeinderat einig. Tatsächlich war der Winter 2011/2012 auch schön kalt und ab Anfang Februar war genügend Eis auf dem Tümpel und hätte man die Eisfläche anlegen können. Doch leider hatte man die Bande vergessen, also konnte man auch kein Eis spritzen, weil das Wasser seitlich abfloss. Auf dem neuen Teich im Freizeitpark hätte es theoretisch eine Ausweichfläche gegeben. Das Eis wuchs immer dicker, die ersten Kufenspuren waren bereits zu erkennen. Doch dann der Schock: Trotz minus 20 Grad in der Nacht und Temperaturen am Tag, die weit von Plusgraden entfernt lagen, war der See (knapp 2.000 Quadratmeter Fläche) in der Mitte plötzlich wieder großflächig offen. Eine Pumpe föderte jede Stunde automatisch fünf Minuten Grundwasser nach oben damit der Pumpenschacht nicht einfriert. »Das war dann eben irgendwann einmal zu viel warmes Grundwasser, so löste sich das Eis auf. Leider war das so nicht geplant, da wurde vergessen, die Rohrleitung und den Schacht zu isolieren, dann hätte die Pumpe im Winter gar nicht aktiviert werden müssen. Dann hätte es auch dickes Eis gegeben«, so Rathausleiter Herbert Kestler.

Mit großen Verbotsschildern wurde folglich vor dem Betreten des Eises gewarnt, zudem müsse die Natur – im Winter abgestorbene Schilfrohre – und das Ufer geschützt werden, daher war das Betreten des Tümpels verboten. Für diesen Winter hofften nicht nur die »Penguins«, sondern auch alle anderen Hallbergmooser Eis-Fans daher auf die Multifunktionsfläche. Die Bande war jetzt auch endlich montiert – doch nun bemerkte man, dass die acht Abfluss-Gullies, die auf Grund ihrer breiten Rillen schon im Sommer das Inline-Skaten fast unmöglich machen, nicht dicht zu bekommen waren. »Hier klemmte oder fehlte ein Deckel, das Wasser fließt ab«, stellte Bürgermeister Klaus Stallmeister im Gemeinderat fest. Außerdem könne man Eis zum Schlittschuh-Fahren nicht auf einmal einfüllen, sondern Schicht für Schicht, damit es stabil durchfriert. »Und dafür fehlt unseren Hausmeistern die Zeit, zudem muss jeden Tag die alte Eis- und Schneeschicht abgekratzt und dann neu gespritzt werden. Da haben die zu viel zu tun, daher haben wir den Stockschützen angeboten, sie könnten die Fläche doch benutzen. Dafür werden wir den See im Freizeitpark für die Schlittschuh-Freunde und Eishackler frei geben.«

Artikel vom 21.12.2012
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