Der Kirchheimer Tafel-Gründer Peter Möws ist unser Engel 2012

Kirchheim · Manager der Hilfe

Peter Möws arbeitet seit vielen Jahren für soziale Projekte in Kirchheim. Vom Landkreis-Anzeiger bekam er jetzt dafür als kleine Anerkennung eine Engelsfigur und zwei Gutscheine für die Therme Erding.	Foto: Gabriele Heigl

Peter Möws arbeitet seit vielen Jahren für soziale Projekte in Kirchheim. Vom Landkreis-Anzeiger bekam er jetzt dafür als kleine Anerkennung eine Engelsfigur und zwei Gutscheine für die Therme Erding. Foto: Gabriele Heigl

Kirchheim · »Wir hätten da 25 Kartons Tomatenketchup. Könnt ihr was gebrauchen?« Obwohl der Anruf spät abends kommt und das Wetter alles andere als gemütlich ist, zögert Peter Möws nicht lange, schwingt sich in sein Auto und holt die Ware ab.

Und so kommt es, dass auch die Kunden der Kirchheimer Tafel von der üppigen Spende, die bei den Aßlinger Kollegen eingegangen ist, profitieren. So war es von jeher. Der ehemalige Projektmanager von Hewlett Packard, der 27 Jahre in Kirchheim gelebt hat und mit seiner Frau Uta seit einem Jahr in Markt Schwaben wohnt, ließ sich nie lange bitten. »Peter ist schnell dabei, seinen Finger zu heben, wenn jemand für eine ehrenamtliche Tätigkeit gesucht wird«, lacht Uta Möws. Dieser dauerhafte Einsatz für andere hat den Landkreis-Anzeiger dazu bewogen, bei seiner alljährlichen Weihnachtsengel-Aktion Peter Möws auszuzeichnen.

Seine ehrenamtlichen Aktivitäten fingen an, als seine Kinder bei den Pfadfindern waren: ein Förderverein wurde beschlossen und Möws zählte zu den Gründungsmitgliedern. Und als Ende der 90er Jahre in Kirchheim ein Seniorenhaus geplant wurde und ebenfalls ein Förderverein, der Collegium 2000 e.V., gegründet werden sollte, war er auch dort unter den Gründungsmitgliedern. Ziel des Vereins: die Lebensqualität der Bewohner zu steigern, und Pflegepersonal und Ehrenamtliche zu unterstützen. Er begann als Kassenprüfer, wurde aber schnell der 1. Vorsitzende, ein Amt, das er von 2004 bis 2008 inne hatte. Viele Stunden hat er in die Arbeit investiert, was ihm aber nichts ausmachte: »Früher konnte ich meine soziale Ader nicht ausleben, jetzt genieße ich die Freiheit, helfen zu können, um so mehr.« Er sammelte Spenden, kümmerte sich um das Anwerben neuer Mitglieder und die sinnvolle Verwendung der eingegangenen Gelder, etwa für ein Klavier für die Cafeteria, Massagestühle und Trainingsgeräte für die Senioren.

Auch im Sozialen Netz in Kirchheim, einem informellen Zusammenschluss von über 20 Vereinen und Initiativen, die im sozialen Bereich tätig sind, arbeitete er mit vollem Einsatz mit. In diesem Gremium wurde schließlich die Gründung einer Tafel für Kirchheim beschlossen. Und wer war der Hauptmotor? Peter Möws! »Das Tafel-Thema hat mich gereizt.« Nun aber hatte er drei Vereine »am Bein«, das war selbst ihm zuviel, und auch seiner Frau Uta, die ihn ansonsten eigentlich sehr bestärkt in seiner Arbeit: »Aber da hab ich gestreikt. Das war von der Menge her nicht zu schaffen.« So gab er die Tätigkeit beim Collegium und beim Sozialen Netz auf und konzentrierte sich ganz auf die Tafel.

Möws schätzt die Effektivität der Tafelarbeit. Dort kann er hervorragend einbringen, was er besonders gut kann: organisieren. »Hier kam mein Projektmanager-Hintergrund richtig raus«, freut er sich. Es mussten Räume gefunden, Lebensmittel und Transportfahrzeuge organisiert, die beteiligten Gemeinden Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen mit eingebunden werden. Am einfachsten war die »Rekrutierung« der ehrenamtlichen Helfer. Die 50, die in drei Teams im Einsatz sind, waren schnell gefunden und sind mit Begeisterung bei der Sache. Und alle Fäden laufen bei Peter Möws zusammen; jeden Tag arbeitet er mehrere Stunden für die Tafel. Es handelt sich um viel Büroarbeit zuhause, aber auch handfeste Einsätze vor Ort im Kirchheimer Jugendzentrum, wo die Gemeinde der Tafel Räume zur Verfügung gestellt hat. Was ihn belastet: Der Kundenstamm ist in den letzten Jahren gewachsen. Was in allen anderen »Branchen« erfreulich ist, kann die Tafelmitarbeiter nicht glücklich machen. »Etwa 100 Erwachsene und 140 Kinder zählen inzwischen zu unseren Kunden, vor allem haben wir mehr Kinder als früher«, so Möws. Aber es sei eine befriedigende Arbeit, helfen zu können: »Es motiviert ungeheuer, wenn im Café der Tafel die Gäste zu einem kommen und sagen: ›Es ist so schön, sich an einen gedeckten Tisch zu setzen – wir freuen uns schon auf nächste Woche!‹«

Peter Möws’ jahrelanger, ehrenamtlicher Einsatz sollte nun belohnt werden mit der Auszeichnung als »Engel 2012«. Als kleine Anerkennung erhielt er ein Putterl fürs Regal und zwei Gutscheine für die Therme Erding zum Entspannen und Genießen. Gabriele Heigl

Artikel vom 18.12.2012
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