Anton Hattendorf ist der Südost-Kurier-Weihnachtsengel 2012

Perlach · Einsatz auf 8 Rädern

Anton Hattendorf freute sich über die Auszeichnung zum Südost-Kurier-Weihnachtsengel 2012. Das Sani-Skater-Team Anton Hattendorf (re. Foto) und Flo Ebnet von der BRK-Bereitschaft West 3-Aubing (re.), die gleich zur Hilfe eilten.	Foto: ar

Anton Hattendorf freute sich über die Auszeichnung zum Südost-Kurier-Weihnachtsengel 2012. Das Sani-Skater-Team Anton Hattendorf (re. Foto) und Flo Ebnet von der BRK-Bereitschaft West 3-Aubing (re.), die gleich zur Hilfe eilten. Foto: ar

Perlach · Mit den stillen Helfern ist das meist so eine Sache. Sie wirken häufig im Stillen und Verborgenen, sie helfen mit ihrem Einsatz und Engagement ohne viel Aufhebens darum zu machen.

Ganz normal für den Sani-Skater Anton Hattendorf von der Bayerischen-Roten-Kreuz (BRK)-Bereitschaft Perlach. Deshalb bleiben sie meistens unbemerkt, zumindest bis sie einmal nicht da sind. Wenigstens einmal im Jahr – zur Weihnachtszeit – wollen wir diesen stillen aber unglaublich wichtigen Helfern danken und sie für ihren ehrenamtlichen Einsatz mit einem symbolischen Keramik-Engel und einem Gutschein im Wert von 100 Euro vom Einkaufs-Center pep belohnen.

Ganz normal war es bei der diesjährigen Blade Night in München, als Anton Hattendorf mit seinem Kollegen Flo Ebnet im Skaterfeld als sogenanntes Sani-Skater-Team des BRKs unterwegs war. »Wir sind Sanitäter auf acht Rollen, die auf Inlineskate-Events, hauptsächlich auf der Münchner Blade Night, aber auch auf Events außerhalb von München schnell und flexibel Erste Hilfe leisten oder als ›fahrende Notrufsäulen‹ zur Verfügung stehen«, erklärt Hattendorf. Meist sind es die typischen Verletzungen, wie offene Knie oder Schürfwunden nach einem Sturz, erzählt Hattendorf weiter, der seit knapp sechs Jahren beim BRK als Sanitäter dabei ist.

Doch bei der Münchner Blade Night im Juni war die Hilfe der Sani-Skater fernab vom Inlineskate-Event gefragt. Als das Läuferfeld gerade die Thalkirchner Brücke passierte, bemerkte das Sani-Skater-Team eine Frau in der Isar treiben. »Ich hörte einen Hilferuf und sah auf einmal eine Frau im Wasser«, erzählt Hattendorf, der als Rettungsschwimmer anfangs erst bei der Münchner Wasserwacht war, bevor er zu den Sani-Skatern wechselte. »Mit Skates kann man nicht schwimmen«, schoss mir direkt durch den Kopf. Ohne viel nachzudenken, setzte Hattendorf einen Notruf bei der Einsatzleitung des Roten Kreuzes ab, die sofort den Notarzt und Einsatzfahrzeuge sowie den Rettungsdienst alarmierten. Währenddessen fuhren sie hinab zur Isar, wo ein Bekannter der Frau mit der Hilfe der Sani-Skater sie aus dem Wasser ans Ufer rettete. »Durch die vielen Übungen denkt man nicht nach, sondern handelt einfach intuitiv«, beschreibt Hattendorf die Situation. Bis die angeforderte Hilfe kam, übernahmen er und sein Kollege die Erstversorgung. Der eintreffende Rettungsdienst brachte die Patientin, die einen Schock erlitten hatte, aber sonst keine offensichtlichen Verletzungen aufwies, in einen Schockraum einer Münchner Klinik. Damit Schaulustige die Rettung nicht erschweren, wurde die komplette Brücke abgesperrt. »Die Patientin hatte großes Glück, dass ihr Bekannter sie gleich retten konnte und dass das Rote Kreuz durch die Blade Night so schnell zur Stelle war«, betonte der Rotkreuz-Einsatzleiter Sven Frisch, der stolz auf die vorbildliche Arbeit unter erschwerten Bedienungen der Einsatzhelfer ist. »Wäre sie in der Isar abgetrieben, hätte der Einsatz anders ausgehen können, denn ein Stück weiter unten ist dann auch schon das Wehr«, so Hattendorf, der diesen Einsatz so schnell nicht vergessen wird.

Warum die Frau im Wasser war, weiß keiner. »Als die anderen Einsatzleute kamen und den Fall übernahmen, sind wir auch gleich wieder zur Blade Night geschickt worden«, so der 28-jährige Informatiker. »Ich bin einfach weitergefahren und habe gehofft, dass die Frau auf dem Weg der Besserung ist, denn die Hauptsache ist, dass sie gerettet werden konnte. Ich bin bei jeder Veranstaltung froh, wenn alles gut verläuft und nix Schlimmes passiert«, so Hattendorf abschließend. ar

Artikel vom 18.12.2012
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