Karl Schmidmayr ist der Weihnachtsengel 2012 der Münchener Nord-Rundschau

Milbertshofen · Im Einsatz für Senioren

Karl Schmidmayr engagiert sich bei der Pfarrei St. Georg auf vielfältige Weise ehrenamtlich für die Senioren in Milbertshofen.	Foto: ws

Karl Schmidmayr engagiert sich bei der Pfarrei St. Georg auf vielfältige Weise ehrenamtlich für die Senioren in Milbertshofen. Foto: ws

Milbertshofen · »Ich bin gerne unter Leuten und ich helfe gerne, das ist mir eine wichtige Aufgabe. Das soziale Engagement gehört im Leben dazu«, sagt Karl Schmidmayr. Seit 35 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich in Milbertshofen.

Er besucht alte, gebrechliche und kranke Menschen zu Weihnachten, zu Ostern, an ihrem Geburtstag und organisiert im Oktober einen Krankentag. Außerdem leitet der 71-Jährige den Sozialkreis der katholischen Pfarrei St. Georg in Milbertshofen. Doch noch nie bekam der Pensionär für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement eine öffentliche Ehrung. Nun wurde er von der Münchener Nord-Rundschau zum Weihnachtsengel 2012 gekürt. Umso größer war die Freude über den Keramikengel von Pflanzen Kölle und den Gutschein im Wert von 100 Euro vom V-Markt im Euro-Industriepark. Wieder steht Weihnachten vor der Tür. Und da bekommen 70 Senioren im Stadtteil ein paar Tage vorher eine große Tüte mit Bäckerstollen, selbst gemachten Plätzchen, Kaffee und Obst zu Hause überreicht. Kürzlich wurde eine 90-Jährige mit solch einer Weihnachtstüte daheim überrascht. Eine Dreiviertelstunde war Schmidmayr dort, die alte Dame sei froh gewesen, jemanden zum Reden zu haben.

Tief bewegend sei auch das Gespräch mit einer 87-Jährigen gewesen, der er kürzlich in ihrer Wohnung zum Geburtstag gratulierte und ihr einen Blumenstrauß überreichte. Die gebürtige Russland-Deutsche, die schon lange in Milbertshofen lebt, habe von ihrem schlimmen Schicksal als junge Frau in Russland unter dem Bolschewismus und Stalinismus erzählt. »Da erfährt man das halbe Leben. Und dabei war ich nur eine halbe Stunde da«, sagt der Helfer.

Kürzlich gratulierte er außerdem einer Frau und einem Mann daheim zum 75. Geburtstag und überbrachte zum Jubiläum ein religiöses Büchlein. Allein im Dezember feiern gut 30 Jubilare und bekommen vom Helfer-Team des Sozialkreises Besuch: zum 75., 80. und 85. Geburtstag – und ab dann zu jedem Ehrentag. Ob Weihnachts- und Osterpäckchen oder Geburtstag, »alle freuen sich, dass jemand an Sie denkt« – und das freut wiederum Karl Schmidmayr.

Bereits mit 36 Jahren fing er an, sich in St. Georg für die Milbertshofener Bürger zu engagieren. Drei Männer und zwölf Frauen unterstützen den ehemaligen Beamten und gelernten Fernmeldetechniker bei der Organisation des Besuchsdienstes und des 1977 ins Leben gerufenen Sozialkreises, den Schmidmayr fast von Anfang an leitet. Er sucht noch weitere Ehrenamtliche für das Team und bittet die Bürger um Mithilfe. Er organisiert jedes Jahr auch eine Kranken-Maiandacht in der neuen St.-Georgkirche am Milbertshofener Platz. 40 bis 50 kranke, gebrechliche oder an den Rollstuhl gefesselte ältere Menschen werden dann zu Hause abgeholt, mit dem Auto zur Kirche gefahren, zur anschließenden Bewirtung in den Pfarrsaal gebracht und dann wieder nach Hause. Für alle sei solch ein Tag immer ein Erlebnis. Pfarrer Rolf Merkle charakterisiert Karl Schmidmayr als »einen sehr aufmerksamen fleißigen Arbeiter im Hintergrund, der sich nie in den Vordergrund drängt. Sein soziales Engagement ist eng verbunden mit seiner tiefen spirituellen Prägung.« Der 71-Jährige freut sich über dieses Lob und sagt: »Es ist richtig, dass ich das mache. Es gehört zu einem erfüllten Leben, dass man nicht nur an sich denkt, sondern auch an andere.« Wally Schmidt

Artikel vom 18.12.2012
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