Gräfin Elisabeth zu Münster ist unser Weihnachtsengel 2012

Harlaching · Behüten & begleiten

Elisabeth zu Münster freute sich über die Auszeichnung zum Weihnachtsengel 2012, sowie den hübschen Engel von Kölle und einen pep-Gutschein.	Foto: hw

Elisabeth zu Münster freute sich über die Auszeichnung zum Weihnachtsengel 2012, sowie den hübschen Engel von Kölle und einen pep-Gutschein. Foto: hw

Harlaching · In der Weihnachtsausgabe stellen wir Ihnen immer einen besonderen Menschen aus dem Landkreis vor, den wir stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen, die sich vor Ort engagieren, auszeichnen.

In diesem Jahr ist unsere Wahl auf Gräfin Elisabeth zu Münster gefallen, die sich schon seit vielen Jahren für die Hospizarbeit stark macht. »Es hat mir schon immer besser gefallen, mitzumachen und mitzuentscheiden als nur abzuwarten, was die anderen tun«, erklärt Gräfin Elisabeth zu Münster. Aus diesem Grund ist sie seit mehr als 40 Jahren im Pfarrgemeinderat der evangelischen Emmauskirche aktiv und arbeitet obendrein seit 20 Jahren in der ehrenamtlichen Krankenhausseelsorge des Harlachinger Krankenhauses mit. Seit zehn Jahren versieht sie ihren wöchentlichen Dienst auf der Palliativstation, um dort Schwerstkranke und Sterbende auf ihrem letzten Weg zu begleiten. »Ich habe mich schon immer für medizinische Themen interessiert, durfte aber nicht Medizin studieren, weil meine Eltern es mir verboten hatten«, berichtet die 75-Jährige.

Trotz ihrer eigenen Berufstätigkeit und einer großen Familie (vier Kinder) war es ihr immer wichtig, sich vor Ort zu engagieren. »Das Krankenhaus gehört zu unserem Kirchensprengel, da war klar, dass wir uns auch dort engagieren«, erläutert die 14-fache Großmutter. Ihre Arbeit auf der Palliativstation und seit diesem Jahr auch im neu gegründeten Förderverein zur Unterstützung der Arbeit (www.palliativ-foer derverein-harlaching.de) auf der Station, erfüllt sie mit Freude und Dankbarkeit. Freude, denn von den Patienten und ihren Angehörigen komme unglaublich viel zurück, betont Elisabeth zu Münster. Ihre Aufgaben dort sind so vielfältig, wie die Menschen, die sich dort auf ihr Sterben vorbereiten. Während manche noch erzählen, soweit wie möglich das Leben noch genießen wollten, bräuchten andere jemanden, der einfach still an ihrem Bett sitzt und ihre Hand halte, berichtet die Harlachingerin. »Wir haben sogar ein Raucherzimmer, denn wir wollen den Menschen dort ihre letzte Zeit so angenehm wie möglich machen«, erzählt sie weiter.

Der Förderverein, der erst 2012 aus der Taufe gehoben wurde, soll die Finanzierung der dort arbeitenden Therapeuten, beispielsweise Musik- oder Atemtherapeuten sichern. »Die Gelder für diese Stellen wurden gestrichen, wir wollen aber dass diese unglaublich wichtige Arbeit weitergeführt werden kann«, betont sie. Deshalb gilt es jetzt neben dem Besuchsdienst die Werbetrommel für den Verein zu rühren, denn rund 50.000 Euro müssen jährlich für die Therapien aufgebracht werden.

Die Musiktherapeuten würden beispielsweise einmal wöchentlich für eine gemeinsame Singstunde sorgen. In dem großen Wohnzimmer der Palliativstation würden alle Patienten, die daran teilnehmen wollten, versammelt und gemeinsam würde gesungen. In dieser Jahreszeit vor allem Weihnachtslieder, aber auch alles, was sich die Patienten sonst wünschten. So kann es vorkommen, dass trotz winterlicher Temperaturen draußen auch Frühlingslieder durch die Station schallen. »Singen macht einfach glücklich, ich bin selbst immer ganz beseelt, wenn die Singstunde vorbei ist«, verrät sie. Überhaupt bemühe man sich, die Wünsche der Patienten zu respektieren, und wenn möglich, auch zu erfüllen. »Wenn jemand ein Eis essen möchte, dann soll er das auch können«, betont Elisabeth zu Münster.

Jeden Tag unterstützt das Schwesternteam deshalb ein Hospizhelfer, der nicht nur für die Patienten da ist, sondern auch den Schwestern bei organisatorischen Aufgaben, wie beispielsweise das Aufräumen der Kaffeeküche zur Hand geht. »Im kommenden Jahr wollen wir wieder einen Kurs zur Ausbildung zum Hospizhelfer starten, denn Helfer kann man nie genug haben«, berichtet sie. Auch dafür braucht der Förderverein Geld. Geld kosten auch die Gedenkfeiern, die zweimal jährlich stattfinden. Im Pfarrsaal von Maria Immaculata werden die Angehörigen eingeladen, um noch einmal gemeinsam ihrer verstorbenen Lieben zu gedenken. Stets gut besucht seien diese Veranstaltungen, freut sich Gräfin zu Münster. Rund 200 Patienten seien es, die so jährlich von den freiwilligen Helfern begleitet würden. »Obwohl wir noch so ein junger Verein sind, haben wir schon rund 50 Mitglieder«, freut sich die ehrenamtliche Seelsorgerin.

Ihr Amt will sie noch lange weiterführen, denn es erfülle sie mit Freude und Demut. Zu sehen, dass man Menschen ein wenig die Angst nehmen könne, sie ein Stück ihres Weges begleiten dürfe, beschenke auch sie reich. Sehr gefreut hat sich die nun zum Weihnachtsengel 2012 Gekürte auch über die Geschenke, die ihr von der Harlachinger Rundschau in Form eines Keramik-Engels, gestiftet von Pflanzen Kölle und einem pep-Geschenkgutschein in Höhe von 100 Euro übergeben wurden. »Der Engel bekommt natürlich einen Ehrenplatz«, freute sie sich. Und natürlich sorgte auch der Gutschein für eine tolle Überraschung. hw

Artikel vom 18.12.2012
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