Löwen-Präsident Dieter Schneider gibt Jobgarantie

Schmidt bleibt im Sattel

Starkes Spiel und Torschütze zum Ausgleich: Guillermo Vallori. Foto: A. Wild

Starkes Spiel und Torschütze zum Ausgleich: Guillermo Vallori. Foto: A. Wild

München · Im letzten Spiel vor der Winterpause in der Zweiten Bundesliga ließen die Löwen wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegen. Abstiegskandidat Dynamo Dresden kam beim 1:1-Unentschieden in der Fröttmaninger Arena zu einem verdienten Punktgewinn. Freuen darf sich hingegen Alexander Schmidt, der die Zusage erhielt, die Mannschaft über die Winterpause hinaus betreuen zu dürfen.

Es scheint ein seit vielen Jahren stets wiederkehrendes Phänomen: Immer dann, wenn die Tabellenkonstellation dem TSV 1860 München einen entscheidenden Schritt nach vorne ermöglichen würde, flattert dem Team das Nervenkostüm und es versagt. So konnten die Weiß-Blauen auch diesmal die Gunst der Stunde nicht nutzen und verpassten den möglichen Sprung auf den vierten Rang. Der Abstand zum dritten Platz, den der 1. FC Kaiserslautern inne hält, beträgt für die Giesinger mittlerweile fünf Punkte. Das ist kein unaufholbarer Rückstand für eine starke Mannschaft, aber eine große Hürde für ein Team, das seine sogenannten Schlüsselspiele nicht zu gewinnen weiß.

Vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden kündigte Präsident Dieter Schneider in einem TV-Interview an, dass Interimstrainer Alexander Schmidt über die Winterpause hinaus die Mannschaft führen soll und damit zum Chefcoach befördert wird. Ein Sieg, vier Unentschieden, lautet bislang Schmidts Bilanz. Im statistischen Durchschnitt liegt er damit etwas schlechter als sein entlassener Vorgänger Reiner Maurer. Dennoch ist es Schmidt in den fünf Spielen unter seiner Regie gelungen, frischen Wind in die Mannschaft zu bringen, den Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders anzufachen und Nachwuchsspieler zu integrieren, die das spielerische Niveau heben.

22.200 Zuschauer – darunter fast die Hälfte in Schwarz-Gelb – sahen eine kampfbetonte aber spielerisch mäßige Zweitligapartie. Nach einer tor- und ereignislosen ersten Hälfte gelang im zweiten Durchgang dem senegalesischen Rechtsverteidiger Cheikh Guèye, nach einem Fehler im Aufbauspiel der Löwen, die Führung für die Gäste (61. Min.). Mit dem Vorsprung im Rücken verteidigten die Sachsen engmaschig in der eigenen Hälfte. Eine Serie von Münchner Freistößen und Eckbällen segelte in ihren Strafraum, wurde aber von der aufmerksamen Abwehr geklärt. Schmidt erhöhte noch einmal den Offensivdruck, in dem er den groß gewachsenen Necat Aygün einwechselte und ins Sturmzentrum beorderte. Aygün gelang zwar nicht der Ausgleich, dafür aber dem stark spielenden Innenverteidiger Guillermo Vallori, der einen Eckball von Marin Tomasov per Kopf zum 1:1-Endstand verwandelte.

„Wir hatten viel Ballbesitz, haben technisch ordentlich gespielt, schaffen es aber nicht, uns im letzten Bereich die Chancen zu erarbeiten", kritisierte Alexander Schmidt das Spiel seiner Mannschaft. Die jungen Talente wie Stürmer Markus Ziereis, der erstmals in der Startelf stand, nahm der Trainer in Schutz. „Man darf nicht erwarten, dass sie uns gleich in die Erste Liga schießen.“ „Mir ist lieber, wir verlieren einmal und gewinnen die anderen Spiele, als viermal Unentschieden zu spielen“, brachte Löwen-Keeper Gabor Kiraly seine Gefühlslage auf den Punkt. Alexander Schmidt bevorzuge eine andere Spielweise als sein Vorgänger. „Das funktioniert aber nicht von einem Tag auf den anderen“, so Kiraly. Dennoch gehe man optimistisch ins neue Jahr. „Uns trennen nur fünf Punkte vom Relegationsplatz, dieser ist also immer noch in Sichtweite.“ Ein gestandener Stürmer soll nach dem Willen der sportlich Verantwortlichen in der Winterpause verpflichtet werden, um Benjamin Lauth in der Offensive zu unterstützen. Neuzugang Ismael Blanco vermochte die in ihn gesetzten Erwartungen bislang nicht zu erfüllen. Der Argentinier blieb ebenso unter seinen Möglichkeiten, wie der griechische Nationalspieler Grigoris Makos, in den die Verantwortlichen vor Saisonbeginn große Hoffnungen gesetzt hatten.

Für die Löwen beginnt das neue Jahr nach der Winterpause mit einem Montagabendspiel. Am 4. Februar 2013 empfängt der TSV 1860 München um 20:15 Uhr den 1. FC Kaiserslautern in der Arena in Fröttmaning.

Artikel vom 18.12.2012
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