Kaum eine andere Kommune komme an Erding heran

Erding · Gotz lobt seine Stadt

„Die in Berlin oder München müssen uns ganz bestimmt nicht sagen, wie man erfolgreich ­eine Stadt führt“, gab sich Max Gotz selbstbewusst.	Foto: bb

„Die in Berlin oder München müssen uns ganz bestimmt nicht sagen, wie man erfolgreich ­eine Stadt führt“, gab sich Max Gotz selbstbewusst. Foto: bb

Erding · Bei fünf verschiedenen Bürgerversammlungen präsentierte Bürgermeister Max Gotz stolz die Bilanz für das abgelaufene Jahr und die Planungen der Stadt Erding in der nahen Zukunft.

Die Veranstaltungen waren unterschiedlich gut besucht, die anschließenden Bürgerfragen drehten sich um Details der einzelnen Stadtteile wie Radwege, Verkehrsplanungen, den Stadtpark, Schwimmbad-Öffnungszeiten, störende Biber, Radl-Rowdys oder Müll-Saubären.

Wer den Bürgermeister kennt, der weiß, dass er gerne mal einen Seitenhieb auf seine Kritiker in seine Ausführungen einbaut, in Altenerding traf es allerdings die Bundesregierung: „Wir haben mittlerweile 45 Millionen auf der hohen Kante, könnten unsere Schulden von 1,8 Millionen – pro Kopf 54 Euro - sofort tilgen, was wir aus steuerlichen Gründen aber nicht tun. Wir haben die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland, es gibt keine Jugendarbeitslosigkeit, bei uns siedeln sich ständig neue, hochwertige Unternehmen an. Da schafft es eine Bundesregierung trotz Rekordsteuereinnahmen von 600 Milliarden nicht, ihre Schulden nur ein bisschen zurückzufahren. Von denen müssen wir uns bestimmt nicht belehren lassen, wie man sinnvoll wirtschaftet.“

Man sehe an der völlig falschen Einstufung von Freising als Oberzentrum und Erding nur als Mittelzentrum, welche „Experten“ in Berlin und München tätig seien. Dann wandte sich Gotz den „geordneten, hervorragenden Finanzen“ der Stadt Erding zu: Der Verwaltungshaushalt weist demnach Einnahmen in Höhe von knapp 62 Millionen Euro auf, die größten Posten sind hier die Gewerbesteuer mit 21 Millionen Euro und die Einkommenssteuer mit 18 Millionen. Die größten Ausgaben sind die Kreisumlage mit 19,1 Millionen (31 Prozent) und die Personalkosten mit 11,2 Millionen. „Das ist zwar ein satter Brocken mit über 11 Millionen für das Personal – aber kaum eine andere Stadt mit 36.000 Einwohnern erreicht es, mit so wenig Personal so effektiv zu arbeiten“, betonte Gotz.

Der Vermögenshaushalt beträgt 24,5 Millionen Euro, davon sind 21 Prozent oder 5,2 Millionen Zuführung zum Verwaltungshaushalt. „So einen Betrag schafft außerhalb von Bayern und Baden-Württemberg schon lange keine andere Kommune mehr. So gut wie Erding geht es kaum einer anderen Stadt, daher können wir uns auch Vieles für unsere Bürger leisten: Schwimmbäder, Sportstätten, Schulen, Kindergärten oder Unterstützungen für Vereine. Das ist auch das Verdienst des Bürgermeisters, des Stadtrats und einer sehr guten Verwaltung“, lobte der Bürgermeister sich und sein Team.

Die gute finanzielle Lage hatte direkte Auswirkungen auf die Investitionen: 16 Millionen Euro in Hoch- und Tiefbaumaßnahmen, so viel wie seit Langem nicht mehr. Die größten Posten waren dabei die Schulsanierungen in Klettham (5,5 Millionen) und das Lehrschwimmbecken (4,3 Millionen). In jeden der 2.039 Erdinger Schüler hat man also 1.201 Euro investiert, insgesamt 3,25 Millionen Euro. Für fünf Krippen mit 13 Gruppen und 171 Kindern sowie zwei Horten mit sechs Gruppen und 126 Kindern waren es 3,8 Millionen, für die 18 Kindergärten mit 51 Gruppen und 1.171 Kinder 3,1 Millionen. Bis zum nächsten Jahr, wenn jedes Kind einen gesetzlichen Anspruch hat, sollen es 275 Krippenplätze sein. „Für die Jugendzentren und -treffs gaben wir 439.000 Euro aus, für die Kultur, vor allem die Sanierung und Erweiterung des Museums, waren es 2,07 Millionen, für die Sportvereine und -anlagen samt Freizeitanlagen 1,25 Millionen Euro, für die 149 Kilometer Straßen und Wege, die der Bauhof betreut, sowie 21 Kilometer Radwege 990.000, für die Beleuchtung 630.000 und für die Straßenreinigung 280.000 Euro. Hinzu kommt noch der Winterdienst mit bis zu 500.000 Euro“, zählte Gotz auf. Für die „Große Kreisstadt“ habe man zwar acht neue Mitarbeiter eingestellt, aber „dafür bekommen wir auch mehr Einnahmen aus Gebühren – außerdem wird vor allem im Baurecht für die Bürger vieles einfacher und schneller, weil kein Antrag mehr übers Landratsamt läuft.“

Die Stadt selbst wolle kein schnelles Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, doch da alle Experten dies für die kommenden Jahrzehnte in Erding voraussagten, müsse die Kommune reagieren. Dazu zählen Großprojekte wie die Nordumfahrung (ED99) samt Nordanbindung von Langengeisling, die umfangreichen Planungen rund um das Erholungsgebiet Kronthaler Weiher, der S-Bahn-Ringschluss, die Bebauung von 385 Hektar des Fliegerhorstes samt neuem Bahnhof sowie die B 388-Südost-Umfahrung, um die man seit 1990 kämpft. „Ein ganz wichtiger Punkt ist das neue Radkonzept, dazu zählt unter anderem auch der Radweg nach Berglern, den wir bald bauen können.“ Erding werde weiter als Tourismus-Ort ausgebaut, die Straßenlampen sukzessive auf LED umgerüstet. Auch eine Verlängerung der Schwimmbad-Öffnungszeiten wolle er prüfen, so Gotz. Er verteidigte mehrfach die Arbeiten im Stadtpark, es werde vieles schöner als vorher: „Wartet doch erst einmal ab, bis alles fertig ist, wir werden den Park im Dezember noch öffnen und dann kann sich jeder ein eigenes Bild machen.“ bb

Artikel vom 13.12.2012
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