Gedankenaustausch über die Ganztagsbetreuung in Bogenhausen

Bogenhausen · Zu beengt und chronisch unterbesetzt

Ganztagsbetreuung war das Thema unter anderem von Anton Strohmeier und Rektorin Andrea Schmid von der Grundschule an der Stuntzstraße, sowie den BA-Mitgliedern Irmi Bergner, Brigitte Stengel und Paula Sippl (von links). Foto: hgb

Ganztagsbetreuung war das Thema unter anderem von Anton Strohmeier und Rektorin Andrea Schmid von der Grundschule an der Stuntzstraße, sowie den BA-Mitgliedern Irmi Bergner, Brigitte Stengel und Paula Sippl (von links). Foto: hgb

Bogenhausen · Zwei Drittel aller Grundschüler in München werden nach Unterrichtsschluss den Nachmittag über weiter betreut und beaufsichtigt. Um dies bei steigender Nachfrage bewerkstelligen zu können, ist Eigeninitiative, Engagement und viel Kreativität von Rektoren, Lehrkräften und Eltern nötig.

Die zentralen Probleme dabei auch in Bogenhausen: Personalmangel, Raumnot und Geldknappheit. Das ist das Fazit eines »Gedankenaustausches zur Ganztagsbetreuung« im Gremium Soziales/Bildung/ Sport des Bezirksausschusses mit den Betroffenen, mit Lokalpolitikern sowie Dirk Adomat vom Referat für Bildung und Sport. Zu dem Treffen, das von der Unterausschussvorsitzenden Paula Sippl moderiert wurde, waren lediglich vier von sieben Grundschulen (GS) im 13 Stadtbezirk vertreten: GS Stuntz-, GS Fritz-Lutz-, GS Oberföhringer- und GS Regina-Ullmann-Straße. Aspekte aus den GS Ostpreußen-, Gebele- und Knappertsbuschstraße kamen folglich nicht zur Sprache.

An der Stuntzstraße in der Parkstadt sind Grund- und Mittelschule in einem Komplex untergebracht. »Bei den Räumen besteht dabei ein Ungleichgewicht«, drückte sich Rektorin Andrea Schmid diplomatisch aus. »Es ist deutlich zu eng, wir müssen endlich Zustände für ein vernünftiges Miteinander erreichen«, stellte Elternbeiratsvorsitzender Anton Strohmeier deutlicher die bekannte Problematik klar. Laut Schmid sind die Eltern mit der flexiblen Betreuung ihres Nachwuchses durchaus zufrieden. »Chronisch unterbesetzt, oft muss ich selbst einspringen«, erklärte Schulleiterin Gerhild Wortmann von der GS Fritz-Lutz-Straße zur Personalsituation um die Mittagszeit. »Zwei Betreuer für 50 Kinder – das ist zu wenig, dass ist echt schwer«, attestierte Annette Euler-Chelpin vom schulischen Förderverein. Dabei wären die finanziellen Mittel vorhanden, um Personal bezahlen zu können, aber es findet sich keines. »Eine Notlösung, die ganz gut läuft« ist, so Wortmann, der Mittagstisch für Kinder und Lehrer in einer nahen Sportgaststätte. 2014 soll eine Mensa gebaut werden. Dank engagierter Eltern ist die Betreuung von mehr als 100 Kindern gewährleistet. Bis 15.30 Uhr beaufsichtigen sechs Frauen die Mädchen und Buben. Die Rektorin lobte wie auch die anderen Verantwortlichen die Stadt: »Wir sind materiell gut ausgestattet, was wir uns wünschen, kriegen wir, auch wenn’s durch die Verwaltung oft ein steiniger Weg ist.«

Mehr als die Hälfte der 280 Schüler der GS Regina-Ullmann-Straße werden derzeit in sieben Gruppen im Tagesheim bis 17.30 Uhr betreut und »bei Hausaufgaben durch viele Lehrkräfte angeleitet«, berichtete Rektor Norbert Rinck, der dank eines Umbaus sogar Gastkinder aufnehmen konnte. »80 Kinder in einem Raum plus ein klitzekleines Nebenzimmer, die Kinder essen in Schichten, eine Meisterleistung der Organisation, wir sind absolut am Limit«, so schildert Mathilde Rohm die Lage an der GS Oberföhringer Straße. Dazu beklagt die Schulleiterin: »Die Bausubs­tanz ist marode, die Toiletten sind indiskutabel, die Generalinstandsetzung wird immer wieder verschoben.« Erst mit der Sanierung und der Einrichtung einer Mensa sei eine von vielen Eltern gewünschte Ganztagsklasse möglich. Adomat versprach: »Ich nehme Oberföhring als Hausaufgabe mit.« Helmut G. Blessing

Artikel vom 13.12.2012
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