Forderung: »Unser S-Bahnhof« soll schöner werden

Neubiberg · Lange Wunschliste

Cornelia Fischer, Bürgermeister Günter Heyland (v. l.) und Hubert Surrer (r.) von der FW.N@U sammelten Unterschriften für die Verbesserung der Zustände am  S-Bahnhof Neubiberg.	Foto: Boschert

Cornelia Fischer, Bürgermeister Günter Heyland (v. l.) und Hubert Surrer (r.) von der FW.N@U sammelten Unterschriften für die Verbesserung der Zustände am S-Bahnhof Neubiberg. Foto: Boschert

Neubiberg · »Der S-Bahnhof Neubiberg ist seit Jahren ein Nicht-Ort. Allenfalls wird man dort zum Warten auf die verspätete S-Bahn gezwungen.

Ansonsten ist dort einfach nichts«, schimpft Stefan Lindl, der erste Vorsitzende der Freien Wähler für Neubiberg und Unterbiberg (FW.N@U). Ein Weihnachtswunschzettel an die Deutsche Bahn AG soll jetzt für Abhilfe sorgen.

Größter Wunsch ist, endlich einen Service im mittlerweile drei Jahre lang leer stehenden DB-Store zu bekommen; als Zweites funktionierende Aufzüge und drittens saubere Wände und Böden. Wünsche, die innerhalb einer Woche bereits 1.274 Bürger mit ihrer Unterschrift bekräftigt haben. Doch damit nicht genug: Die Wunschzettel liegen diese Woche noch in verschiedenen Neubiberger Geschäften aus und können im Internet auf der Homepage der Partei runtergeladen werden. Dann will sie Bürgermeister Günter Heyland dem Münchner Pressebeauftragten der Deutschen Bahn AG übergeben.

Die Deutsche Bahn AG allein sei für alle drei Punkte zuständig, betont Bürgermeister Heyland, nicht die Gemeinde. Weil ihm wichtig ist, dass die Bürger das verstehen, kam Heyland am Samstagmorgen selbst zum S-Bahnhof, bat Reisende um ihre Unterschrift und gab Antwort auf viele verschiedene Fragen. Die Wünsche sind indes verständlich. Der 1999 eröffnete, gläserne DB-Service Store steht seit drei Jahren leer. Er war bayernweit der erste seiner Art. Heute erinnern nur noch dreckige Glasscheiben und alte Werbeschilder im Innern an den Ticket- und Reisezubehör-Kiosk und das spätere Café. Dabei hat die Gemeinde Neubiberg der Bahn ein Angebot zum Kauf des DB Stores gemacht, den die DB aber grundsätzlich abgelehnt hat, wie Heyland sagt.

Auf Nachfrage des Südost-Kuriers sagte ein Sprecher der Bahn, der namentlich nicht genannt werden will, dazu: »Die Verkaufsfläche im Neubiberger Bahnhofsgebäude ist für einen üblichen Service Store mit Verkauf von Reisendenbedarf und Fahrkarten zu groß. Wir führen Gespräche und suchen Pächter mit dem Ziel, den Verkaufsraum zu unterteilen und neben dem Service Store eine weitere nicht konkurrierende Nutzung anzubieten. Alternativ käme eine gewerbliche Nutzung der gesamten Fläche mit angegliedertem Fahrkartenverkauf in Form einer DB-Agentur infrage. Eine zeitliche Prognose hinsichtlich einer Wiedereröffnung ist aktuell noch nicht möglich.«

Auf die Forderung, die Funktion des 2005 installierten Aufzugs und die Sauberkeit am Bahnhof zu verbessern, reagiert der Sprecher mit Unverständnis: »Die beiden Neubiberger Aufzüge haben eine vergleichsweise hohe Verfügbarkeit und stehen nach Störungen innerhalb weniger Tage wieder zur Verfügung.« Die von der Bahn sauber zu haltenden Bereiche, also Bahnsteig, Gleise, Bahnsteigunterführung und der Platz zwischen Bahnhofsgebäude und Gleisen, würden einmal pro Woche gereinigt, bei Hinweisen auf gröbere Verunreinigungen auch innerhalb von 24 Stunden. Das Problem von Verunreinigungen durch Jugendliche, die sich häufig auf der Westseite des Bahnhofs treffen, könne man nur zusammen mit der Gemeinde lösen. Angela Boschert

Artikel vom 11.12.2012
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