Pfarrverband wird am Sonntag offiziell erweitert

Unterhaching · Gemeinsam glauben

Pfarrer Kilian Semel ist nun Dienstherr über drei Pfarrkirchen: St Alto, St.  Korbinian und St. Birgitta. 	Fotos: Kohnke/hw

Pfarrer Kilian Semel ist nun Dienstherr über drei Pfarrkirchen: St Alto, St. Korbinian und St. Birgitta. Fotos: Kohnke/hw

Unterhaching · Mit einem Festgottesdienst am kommenden Sonntag in St. Alto beginnt für die rund 10.000 Katholiken Unterhachings eine neue Ära. Zu dem im Jahr 1994 gegründeten Verband der Pfarreien St. Alto und St. Birgitta kommt im Rahmen der Strukturreform im Erzbistum München und Freising die Pfarrei St. Korbinian hinzu.

Die Gesamtleitung obliegt Pfarrer Kilian-Thomas Semel, Hauptsitz des Pfarrverbands ist St. Alto. Der 46-jährige Geistliche sieht der Entwicklung gelassen entgegen, sieht eher Chancen denn Probleme. Er kann auf eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich bauen. Bereits 2010 hatte Semel die Nachfolge des verstorbenen Pfarrers Willi Abt im Pfarrverband St. Alto/ St. Birgitta angetreten. Davor leitete der gebürtige Saarländer vier Jahre lang den Pfarrverband Bad Kohlgrub, dem insgesamt vier Gemeinden angehörten.

Dort stellte die räumliche Distanz der Orte besondere Herausforderungen auch hinsichtlich der Fahrzeiten. »Der einmalige Vorteil hier in Unterhaching ist natürlich, dass alle drei Pfarreien so nah beieinander liegen«, erläutert Semel. Die Zeit, die aufgrund der kurzen Wege gespart würde, könnte an andere Stelle eingesetzt werden. Darüber hinaus vertraue er der professionellen Arbeit der jeweiligen Kirchenvorstände und Mitarbeiter, die sich seit Jahresfrist mit allen Fragen der Zusammenlegung beschäftigten. »Dabei soll die Eigenständigkeit der drei Pfarreien grundsätzlich erhalten bleiben«, betont der Geistliche und versichert: »In jeder der Gemeinden wird es auch künftig ein Pfarrbüro geben, das bleibt so«. Auch seien mit der Verbandserrichtung keine personellen Veränderungen verbunden.

Neu sei hingegen, dass St. Alto nun der Sitz der Verbandes sein werde. Entsprechend werde hier die Firmung im nächsten Jahr stattfinden, und zwar am 8. Juni 2013. »Zukünftig sollten wir allerdings schauen, dass wir mit den Pfarrbüros effektiver arbeiten und Schwerpunkte setzten, etwa in der Buchhaltung«, so Pfarrer Semel. Eine weitere Novität ist darüber hinaus die Gründung eines Pfarrverbandsrats. Dieser werde aus allen hauptamtlichen Mitgliedern der drei Pfarreien bestehen sowie aus je zwei bis drei delegierten Mitgliedern der jeweiligen Gemeindegremien. Es gelte jetzt die Gemeinsamkeiten der Gemeinden zu entdecken, offen zu sein für Entwicklungen und Fragestellungen, meint Semel. Er habe tatkräftige Mitarbeiter, die ihn in vielen Bereichen entlasteten und Verantwortung übernähmen. Dazu kämen die rund 350 Ehrenamtlichen der Pfarreien. »Das sind diejenigen, die die Gemeinde tragen«, lobt Semel. Er sehe sich nicht als Manager, sondern als jemand mit den Zügeln in den Händen, der Engagement und Talent sehen, fördern und zum Wachsen bringen sollte. Man müsse sich einfach mal zurücknehmen können, dann entstünde auch Freiraum für die Seelsorge. »Vermutlich ist das die Kunst bei der ganzen Sache«, lächelt der Pfarrverbandsleiter.

Sein Wunsch für die Zukunft? »Ich wünsche mir, dass wir mit offenen Augen und Herzen aufeinander zugehen, dass diese Gemeinden zusammenwachsen ohne Angst, ihre eigene Identität zu verlieren und dass wir uns gegenseitig in unserem Christsein stärken und ermutigen«. Folgende Gottesdienste sind anlässlich der Errichtung des Pfarrverbands vorgesehen: Gebetsstunde für ein gutes Gelingen des Verbands (13. Dezember, 19.00 Uhr, Unterkirche St. Alto); Vorabendmesse »Wir bitten um den Beistand des Heiligen Geistes« (15. Dezember, 18.00 Uhr, gleichzeitig in St. Birgitta und St. Korbinian). Der Höhepunkt des Gottesdienstreigens ist der Festgottesdienst mit dem Weihbischof Engelbert Siebler mit anschließendem Stehempfang im Pfarrheim (16. Dezember, 10 Uhr, St. Alto – gleichzeitig Kindergottesdienst in der Unterkirche); Vesper mit dem Friedenslicht von Bethlehem (16. Dezember, um 17.30 Uhr in St. Korbinian). Kathrin Kohnke

Artikel vom 11.12.2012
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