WC am Kolumbusplatz Ja oder Nein?

Giesing/Harlaching · Ein Streit-Örtchen

Giesing/Harlaching · Ob eine öffentliche Toilette am Kolumbusplatz wichtig ist oder nicht, darüber herrscht zwischen den Streitprotagonisten von Stadtrat und Kommunalreferat einerseits und dem örtlichen Bezirksausschuss (BA) auf der anderen Seite weiter größte Uneinigkeit.

Wie berichtet setzt sich der BA für den Erhalt der öffentlichen Bedürfnisstätte ein. Bei der Stadt sieht man die Dinge anders. Aufgrund einer zu geringen Nutzung der Anlage im U-Bahngeschoss soll diese geschlossen werden. Laut Sicht der Kommune würde es genügen, die bestehenden Anlagen in den nahen U-Bahnhöfen Fraunhofer- und Silberhornstraße weiter für die Pendler offen zu halten. Auch gebe es am Kolumbusplatz nach Erklärung der Stadt zumindest tagüber eine Alternative: dann könnten die Fahrgäste ihre Notdurft nämlich im Alten- und Servicezentrum am Kolumbusplatz verrichten. Untergiesing-Harlachings BA-Vize Melanie Kieweg (parteifrei für die Grünen im Gremium) beurteilte die Lage im Gremium anders. Nach ihrer Auffassung mache es sich die Stadt zu einfach, wenn sie bei der Errechnung der potentiellen Nutzerzahl lediglich den Wasserverbrauch vor Ort hochrechne. Ihr Einwand, wonach gerade Männer das Händewaschen nach dem Toilettengang vernachlässigen würden, traf zwar auf geteiltes Echo und leisen Protest im Gremium. Doch die Forderung nach Erhalt der öffentlichen Toilette hielt der BA einmütig aufrecht. Bei der Stadt sieht man dies alles anders.

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Den Ursprungsantrag des Bezirksausschusses hatte die Kommune vor allem mit dem Einwand abgelehnt, laut Gemeindeordnung betreffe dieser ein »laufendes Geschäft«. Es sei eine »Angelegenheit der öffentlichen Daseinsvorsorge, die für die Stadt keine besonderen Verpflichtungen erwarten« lasse und für die Kommune »auch nicht von besonderer Bedeutung« sei. Das mit dem »laufenden Geschäft« kann man aber auch im doppelten Wortsinne verstehen. Der BA jedenfalls will das »laufende Geschäft am Kolumbusplatz« als Dienst am Bürger aufrecht erhalten wissen. Jetzt ist wieder die Stadt am Zug im Untergiesinger Toilettenstreit. HH

Kein muss

Artikel vom 14.12.2012
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