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Welt-Aids-Tag mit Veranstaltungen in München
München · „Positiv zusammenleben“
Zugunsten der Münchner Aids-Hilfe wird jedes Jahr ein neuer Aids-Teddy für 6 Euro verkauft, als Zeichen der Solidarität. Foto: VA
München · Der diesjährige Welt-Aids-Tag am Samstag, den 1. Dezember, steht in Deutschland unter dem Motto „Positiv zusammenleben“. Auch in München finden viele Veranstaltungen rund um das Thema statt, ob Lichterzug, Ausstellung oder Konzerte.
HIV-Infizierte in Deutschland haben dank der erfolgreichen Therapie mittlerweile eine fast normale Lebenserwartung. Ein erfolgreich behandelter Mensch mit HIV bleibt gesund und leistungsfähig und ist auch nicht mehr ansteckend. Doch die Angst, mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert zu werden, ist nach wie vor groß und oft auch berechtigt, ganz besonders am Arbeitsplatz. Laut einer aktuellen Befragung der Deutschen Aids-Hilfe hatten 77 Prozent der Befragten in den letzten 12 Monaten Diskriminierungen erlebt, erzählt Michael Tappe, Fachlicher Leiter und stellv. Geschäftsführer der Münchner Aids-Hilfe.
Die Münchner Aids-Hilfe veranstaltet um 19 Uhr einen Lichterzug zum Gedenken an die Opfer von Aids, Start ist um 19 Uhr am Odeonsplatz. Danach, gegen 20 Uhr, findet eine Gedenkveranstaltung in St. Lukas, Mariannenplatz, statt.
Seit 25 Jahren ist auch die Psychosoziale AIDS-Beratungsstelle der Caritas in München für Menschen da, die an HIV erkrankt sind. 1987 war es die erste AIDS-Beratungsstelle in Deutschland in kirchlicher Trägerschaft, heute hat sich das Angebot erweitert und sich den Veränderungen der Krankheit angepasst. Neben der Betreuung und Begleitung der Erkrankten wird heute ein Schwerpunkt auf Prävention und Fortbildung für Menschen, die beruflich mit HIV zu tun haben, gelegt. 2011 entwickelte die Beratungsstelle gemeinsam mit Hauptschülern der Ridlerschule die Website www.zarte-versuchung-harte-landung.de, die in jugendgerechter Weise über AIDS aufklärt. Das Jubiläum begeht die AIDS-Beratungsstelle unter anderem mit der Ausstellung „Mein positiver Tag“ in der Pfarrkirche St. Maximilian, Auenstraße 1, die mit einfühlsamen schwarz-weiß Fotos und Texten Einblicke in das Leben mit der Krankheit geben will. Die Ausstellung ist bis 19. Dezember von 9 bis 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Maximilian zu sehen.
Entwicklung der Infektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass heute in Deutschland 78.000 Menschen mit HIV leben. Die Mehrheit von ihnen (51.000 Menschen) sind schwule Männer. 3.400 Menschen neu mit HIV infiziert, etwa 100 mehr als 2011. Für Bayern und München sind die Zahlen auch stabil bei 10.000 Menschen, die in Bayern mit HIV leben (schätzungsweise 50 Prozent davon in München). Das RKI schätzt für Bayern 410 Neuinfektionen, auch davon dürften etwa 50 Prozent auf München entfallen.
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