Amphionschule feiert – Sanierung für rund 22 Millionen Euro abgeschlossen

Moosach · »Meine Schule« wird 50!

Rektorin Evelyn Weiser mit einigen Kindern der Klasse 1 c der Grundschule am Amphionpark. 	Foto: ws

Rektorin Evelyn Weiser mit einigen Kindern der Klasse 1 c der Grundschule am Amphionpark. Foto: ws

Moosach · Zum 50. Geburtstag der Grundschule am Amphionpark gibt es eine riesige Geburtstagstorte – in Pink, aus Pappmaché, zwei Meter Durchmesser, von den Schülern gemacht. Ende dieser Woche hat man in dem Schulhaus an der Welzenbachstraße gleich zwei Gründe zu feiern: …

nicht nur den runden Geburtstag, sondern auch Sanierung und Erweiterung des Gebäudes. Rund 22 Millionen Euro hat die Stadt dafür investiert, wie Eva-Maria Volland vom Bildungsreferat erklärte. Das Projekt sei damit im veranschlagten Kostenrahmen geblieben.

Alle Klassen gehen nach Süden. Das heißt, die 182 Mädchen und 178 Buben schauen ins Grüne, auf den Amphionpark, Namensgeber der Schule. »Amphion« war in der griechischen Mythologie ein Sohn des Göttervaters Zeus. Amphion zeichnete sich durch Schönheit, Mut und Musikalität aus. Die Grundschule macht ihrem Namensgeber alle Ehre. So gibt es etwa Arbeitsgemeinschaften für »Kreativität«, Schach und Chor. Alles findet in neuen oder frisch sanierten Räumen statt. Drei Jahre mussten Schüler und Lehrer Dreck und Lärm ertragen. »Ich bin froh, dass alles vorbei ist«, sagt Rektorin Evelyn Weiser. Im Mai 2009 waren die Bagger angerückt, um zunächst den Neubau mit acht zusätzlichen Klassenzimmern zu errichten. 2010 war er fertig gestellt. Dann zogen alle Klassen aus dem sanierungsbedürftigen Schulhaus in den Erweiterungsbau und die Stadt sanierte den Altbau. Im obersten Stockwerk habe es reingeregnet, berichtet die Schulleiterin. Dach und Fenster seien kaputt gewesen, an der Außenfassade habe es gebröckelt und »die Toiletten waren in einem katastrophalen Zustand«. Die Sanierung dauerte zwei Jahre. Jetzt erstrahlt das alte Schulhaus außen in frischem Gelb und warmem Blau.

In Alt- und Neubau ist Platz für insgesamt 500 Kinder. Bei derzeit 360 Schülern und 17 Klassen gebe es also Gott sei Dank Raumreserven, freut sich die Rektorin. Im Neubau sind neben dem Tagesheim und den neuen Klassenzimmern Mittagsbetreuung, Hort und ein Kindergarten untergebracht. Die gesamte Anlage wurde nach den Plänen des Münchner Architekturbüros »Felix & Jonas« saniert und erweitert. Stolz ist die Rektorin auch auf das neue »Kinderrestaurant« mit 60 Plätzen. Wer will, bekommt dort ein am Morgen frisch zubereitetes Essen von außerhalb, das mittags in der Schule nur noch aufgewärmt wird. Hier werden Schüler, Hort- und Kindergartenkinder verköstigt. Neu ist auch der bunte Schriftzug »Meine Schule« über dem Eingang: ein Kunstprojekt des Münchner Künstlers Endy Hupperich im Rahmen der Erweiterung der Schule.

Das Schulhaus wurde genau am 17. November 1962 bezogen. Es wurde dringend notwendig, weil die Leipzigerschule mit 45 Klassen und 1600 Kindern aus allen Nähten platzte und der Schüler-andrang nur mit Schichtunterricht bewältigt werden konnte. Schüler und Eltern aus dem Süden Moosachs waren deshalb froh über die Eröffnung der Amphionparkschule. Derzeit werden dort Kinder aus 25 Nationen unterrichtet. Die »intensive Sprachförderung« sei ein wichtiges Anliegen dieser Grundschule, schreibt die Leitende Schulamtsdirektorin Georgine Müller in der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum der Schule. Es gebe Deutschförderklassen, Deutschförderkurse, Vorkurse Deutsch für Kindergartenkinder und »Mama lernt Deutsch«.

Auch Oberbürgermeister Christian Ude hat zur Feder gegriffen: »Noch ein Festtag in Moosach«, tituliert er das Schuljubiläum. Ende 2010 sei die U-Bahn zum Bahnhof Moosach eröffnet worden und im Sommer 2013 begeht man in Moosach die Feiern zum 100-jährigen Eingemeindungsjubiläum. In all den Jubel fällt ein kleiner Wermutstropfen. Die Rektorin hofft, dass die Stadt auch noch die alte Turnhalle sanieren lässt. Sie steche mit ihrer tristen Optik aus dem schönen Schulareal heraus. Das darunterliegende Schwimmbad sei hingegen absolut in Ordnung, freut sich Schulleiterin Weiser. Sie wünscht ihren Schülern »Zufriedenheit im Leben, ganz egal, was Ihr beruflich oder privat einmal macht«. Die Rektorin schaut schon auf die kommenden 50 Jahre: »Vielleicht bekommt Ihr 2062 zu unserem 100-jährigen Schuljubiläum einen Anruf (falls es dann das Telefon überhaupt noch gibt) und werdet um ein Interview gebeten. Dann hoffe ich, dass Ihr Euch gerne an Eure Kindheit und an die Grundschule am Amphionpark erinnert.«

Von der Zukunft zurück in die Vergangenheit: Einige ehemalige Schüler berichten in der Festschrift von diversen Streichen: »Der Mutter eines Freundes aus der Schule haben wir eine größere Heuschrecke in den Unterrock gesteckt«, steht da. Ein anderer Schüler erzählt, einmal die Sportlehrerin beim Vorturnen vor den Kindern ausgelacht zu haben. Denn sie sei mit ihren dicken Oberschenkeln nicht mehr aus den Ringen gekommen, sodass ein Schüler sie schließlich habe aus den Ringen herausziehen müssen. »Ich habe mich kaputt gelacht. Dafür musste ich zur Strafe 100mal schreiben: Ich darf meine Lehrerin nicht auslachen.« Wally Schmidt

Artikel vom 27.11.2012
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