Positiver Sicherheitsbericht für den Stadtteil

Harlaching/Giesing · Beruhigend unauffällig

Harlaching/Giesing · »Nichts grundlegend Neues, nichts Dramatisches – aber genau das ist es, was für die Sicherheitslage in Ihrem Stadtteil spricht!« Polizeioberrat Ludwig Schmöller von der Polizeiinspektion 23 Giesing konnte bei der Bürgerversammlung für den Stadtteil Untergiesing-Harlaching wieder ein weitgehend zufriedenstellendes Fazit ziehen.

Das Stadtquartier bleibt mit seiner geringen Kriminalitätsrate weiter eines der sichersten in einer ohnehin vergleichsweise sicheren Millionenstadt München. Trotz einer Zahl von 1.716 Straftaten und einer damit eines Anstiegs von 1,5 Prozent sprach Schmöller von einem »gelinde ausgedrückt mehr als unauffälligen Stadtteil«. Schmöller konnte diese Positiveinschätzung mit klaren Zahlen belegen. Während in Gesamt-München im abgelaufenen Jahr 7.564 Delikte auf 100.000 Einwohner entfallen, waren es in Harlaching im Vergleichszeitraum mit 3.360 Fällen nicht mal die Hälfte.

Die leichte Zunahme der Straftaten resultierte nach Informationen des Inspektionschefs vor allem aus dem Anstieg der sogenannten »Rohheitsdelikte«. Darunter fallen vor allem einfachere Körperverletzungen wie etwa auch »Watschen«, die zur Anzeige gebracht werden. Mit 331 Delikten dieser Art wurden zuletzt 67 mehr als im Vorjahr verzeichnet. Auf gleich hohem Niveau blieben dagegen erneut die Wohnungseinbrüche und Versuche hierzu: rund 40 Fälle registrierten Schmöllers Beamte auch in diesem »Geschäftsjahr« – ein relevanter Wert für den Stadtteil. Wie wichtig bei der Aufklärung die Mithilfe der Bevölkerung sei, betonte Schmöller, zeige ein aktueller Erfolg seiner Beamten. Erst kürzlich sei ein »hochkarätiger Täter mit Taschen voller Diebesgut und einer Reihe von gefälschten Papieren« auf der Flucht unmittelbar nach einem Einbruch festgenommen worden. »Mit Ihrer Hilfe«, rief Schmöller den Bürgern zu – und appellierte erneut, im Verdachtsfalle sich nicht zu scheuen, die polizeiliche Notrufnummer »110« zu wählen. Auch den sogenannten Enkeltrickdiebstählen gelte es aufmerksam zu begegnen und bei Verdacht die Polizei zu verständigen.

Bombenfund im Stadion

»Ich nehme an, dass viele von Ihnen die Fußballspiele im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße in diesem Jahr schmerzhaft vermissen«, kam Schmöller schmunzelnd auf die in den vergangenen Jahren mitunter bedenklichen Einsatzschwerpunkte bei Problemspielen auf Giesings Höhen zu sprechen. Im aktuellen Rechenschaftsbericht des örtlichen »Sheriffs« freilich spielte die Kicker-Szene dieses Mal wegen des laufenden Umbaus des Stadions keine Rolle – das Stadion selbst dagegen schon. »Wir kamen auch ohne Fußball ins Stadion«, schilderte Schmöller den wohl gravierendsten Einsatz im Fußballtempel während der letzten zwölf Monate – als von Spezialkräften am 24. Mai eine alte Fliegerbombe aus dem II. Weltkrieg im Stadionrund entschärft werden musste.

Zwar sei die Anzahl von Verkehrsunfällen im letzten Jahr gestiegen, bemerkte Giesings oberster Sicherheitswächter beim Bilanz-Blick auf die Straßen des Viertels zunächst Negatives. »Es waren jedoch die Verkehrsunfälle mit Blechschäden, deren Zahl nun höher lag – dagegen sind die Unfälle mit Verletzten um elf Prozent gesunken, bei den Schwerverletzten sogar um 15 Prozent«, konnte Schmöller aber in den wichtigen Bereichen durchaus Positives vermelden. »Das alles trotz der Zunahme des Radfahrverkehrs und speziell der immer weiter verbreiteten e-bikes«, sah der Polizeioberrat die Arbeit seiner Beamten »bestätigt«. Harald Hettich

Artikel vom 30.11.2012
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