Gemeinsamer Kampf gegen rechtes Gedankengut im Stadtteil

Moosach · »Nie wieder!«

Gemeinsam aktiv sein wollen Mitarbeiter der Fanprojekte, Politiker und auch Zeitzeugen wie Ernst Grube (hinten Mitte). 	Foto: VA

Gemeinsam aktiv sein wollen Mitarbeiter der Fanprojekte, Politiker und auch Zeitzeugen wie Ernst Grube (hinten Mitte). Foto: VA

Moosach · »Neofaschismus ist Thema im alltäglichen Leben, ob im Sport, in Schulen oder auf Stadtteilebene. Er muss bekämpft werden, denn er soll nie wieder passieren.«

So eröffnete der Vorsitzende des AWO-Ortsverbands Moosach, Gerhard Wimmer, den dritten Abend der Veranstaltungsreihe »Neofaschismus in der BRD«. Die Reihe wurde in Kooperation des AWO-Ortsverbands, des SPD-Ortsverein, des Jungentreffs Mooskito des Kreisjungendrings München-Stadt zusammen mit dem Fanprojekt der AWO München organisiet.

Gemeinsam tauschten sich die Teilnehmer im Café der Generationen über die Facetten des Neofaschismus in München aus und fragten, wie junge Leute sensibilisiert und aufgeklärt werden können. Nicht mehr nur offensichtlich gekleidete Neo-Nazis verbreiten ihre Parolen. Da waren die Anwesenden einig. Doch die Erfahrungen sind unterschiedlich. So berichteten die Fanprojekte des TSV 1860 München und des FC Bayern München von ihrer Arbeit mit rechten Fans in der Fussballszene. »Wichtig ist uns, dass nicht nur die Sicherheitsvorkehrungen in Stadien verbessert werden, sondern dass Zivilcourage gezeigt wird und sich Fans aktiv gegen rechte Fans wenden«, erklärte Ulla Hoppen von »Löwen-Fans gegen Rechts«.

Toleranz und Zivilcourage zeigen und für demokratische Werte eintreten, dass lag auch der SPD-Landtagsabgeordneten Diana Stachowitz am Herzen. Mit Demokratiestunden an Schulen versucht sie, Schülern ihre Verantwortung für die politische Zukunft verständlich zu machen. »70 Prozent der Nichtwähler sind Erst- und Jungwähler: Nur wer wählen geht, kann sich mit seiner Stimme aktiv für Veränderungen einsetzen und unterstützt nicht radikale Strömungen.« Am beeindruckensten waren die Erzählungen von Ernst Grube, einem der noch wenigen lebenden Zeitzeugen, der 1932 in Deutschland als Kind einer jüdischen Mutter und als zusätzlich Kommunist den Naziterror am eigenen Leib erfahren musste. Er erzählte von seinem Kampf gegen den Faschismus. »Ohne Wissen über die Vergangenheit gibt es keine Verantwortung«, gab Grube zu bedenken.

So unterschiedlich die Erfahrungen der Anwesenden waren, wichtig ist ihnen das Engagement und die Wachsamkeit auf allen gesellschaftlichen Ebenen und im Alltag, auch, damit schnell reagiert werden kann, wenn es zum Beispiel zu Nazi- Infoständen im eigenen Stadtteil kommt.

Artikel vom 27.11.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...