Alpenverein Eching-Neufahrn feiert sein 40-jähriges Bestehen

Eching/Neufahrn · In den Bergen dahoam

Die Gründungsmitglieder des DAV Neufahrn (von links): Dr. Walter Treibl (DAV-Vorsitzender, Sektion Oberland), Manfred Windisch, Gisela Moosrainer, Alfons Steinbach.	Foto: bb

Die Gründungsmitglieder des DAV Neufahrn (von links): Dr. Walter Treibl (DAV-Vorsitzender, Sektion Oberland), Manfred Windisch, Gisela Moosrainer, Alfons Steinbach. Foto: bb

Eching/Neufahrn · Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Vereinsheim beim Maisberger, als die Mitglieder des Alpenvereins Eching-Neufahrn jetzt den 40. Geburtstag ihres Vereins feierten. Sie schwelgten in Erinnerungen, dachten an die vielen Ausflüge und Touren.

Dia- und Filmvorführungen illustrierten die vier Jahrzehnte. Zudem wurden drei Gründungsmitglieder als Männer der ersten Stunde geehrt. Entstanden ist die Ortssektion mehr oder weniger zufällig: Bergsteiger und Fotograf Manfred Windisch trug Anfang der 1970er Jahre seine Filme noch zum Entwickeln in das Fotogeschäft von Klaus Lamla, selbst begeisterter Bergsteiger. Die beiden kamen ins Gespräch. Schließlich kam Alfons Steinbach aus Eching noch hinzu. Und dann wurden nicht nur Erfahrungen ausgetauscht, sondern sie verabredeten sich zu gemeinsamen Touren.

Anfang 1971 entstand daraus die Überlegung, eine Bergsteigervereinigung innerhalb des Deutschen Alpenvereins (DAV) ins Leben zu rufen. Es wurde aktiv nach Mitstreitern durch Mundpropaganda und mit Anzeigen gesucht. Im Olympischen Jahr, am 13. Juli 1972, war die Gründungsversammlung. Es trafen sich 72 Bergsteiger beim Fischerwirt in Neufahrn. Am 25. Juli nahm die Sektion Oberland die »Bergfreunde Eching-Neufahrn« formal als selbstständige Ortsgruppe auf und Manfred Windisch wurde zum Vorsitzenden gewählt. Knapp fünf Jahre später zählte der Verein schon fast 400 Mitglieder. Diese Zahl ist bis heute gleich geblieben. »Wir haben offensichtlich seit damals die Zahl derjenigen Bergsteiger aus der Gegend unter uns, die sich in einer regionalen Organisation wohl fühlen«, meint Gisela Moosrainer, die heutige Vereinsvorsitzende.

Mit mehr als 320 Teilnehmern bei 24 Touren, konnte sich die Neufahrner Ortsgruppe des Deutschen Alpenvereins über eine absolute Rekordteilnahme bei ihren Ausflügen im vergangenen Jahr freuen. Von Beginn an wurden alle bergsportlichen Aktivitäten angeboten und gefördert. Das ging vom Wandern über hochalpine Touren bis zum Klettern, Skilaufen und Skirennen. Neben dem Sport kam auch das gesellschaftliche Leben nicht zu kurz. Die DAVler veranstalteten Faschingsbälle, einen Maitanz, Sommerfeste und Weihnachtsfeiern mit Theateraufführungen. Besonders attraktiv war der Alpenverein für die Jugend. Die Eltern sorgten für Fahrgelegenheiten, brachten den Kindern die ersten Fertigkeiten zum Bergsteigen, Klettern sowie Skifahren bei und halfen auch schon mal aus der einen oder anderen haarigen Situation. Einige der Erwachsenen, später auch Nachwuchs aus der Jugend, machten Ausbildungen zum Tourenführer oder Jugendleiter. Seit Ende 1977 und noch bis vor wenigen Jahren wurden von Raimund Mim 80 Kilometer Wege und Steige im östlichen Karwendel betreut. Seit 1994 kümmerte sich Mim mit seiner Frau Marianne als Hüttenreferent um die bayerische »Wildalm«, eine Selbstversorgerhütte in 1450 Metern Höhe. Im Jahr 1978 gelang die spektakulärste Unternehmung.

Die Ortsgruppe errichtete auf der 2500 Meter hohen Lamsenspitze ein neues Gipfelkreuz, das auch heute noch steht. In Einzelteile zerlegt wurden 100 Kilogramm Eisenteile sowie annähernd eine halbe Tonne an Trockenbeton, Wasser und die Bodenplatte auf den Gipfel geschleppt. Vorher mussten noch 1000 Schilling an Einfuhrzoll bezahlt werden, die jedoch, nach einer Woge der Entrüstung in den Medien und einer Spendenaktion in Österreich, den Neufahrnern wieder zurückerstattet wurden. Seit acht Jahren führt Gisela Moosrainer den Verein. Im kommenden Jahr möchte sie allerdings nicht mehr kandidieren. Es sei an der Zeit, dass andere das Ruder übernehmen, so die Vereinsvorsitzende. Die Mitglieder bedauern dies: »Wir schätzen unsere Gisela sehr. Sie hat in all den Jahren ihr ganzes Bergsteiger-Herzblut hineinhängt.«

Moosrainer durfte auf der Feier auf wahrlich aktive 40 Jahre zurückblicken, auch wenn es nicht mehr die spektakulären Aktionen sind, die das Vereinsleben prägen. »Immer beliebter werden die Wanderungen. »Zwar bieten wir auch noch Klettersteigtouren an, aber die Wanderungen, die durchaus noch anspruchsvoll sind, nehmen mit dem steigenden Altersschnitt zu.« Das Tourenprogramm sei etwas gemäßigter, dabei nach wie vor attraktiv, auch für diejenigen, die es etwas luftiger und steiler mögen, gibt es noch Bergtouren sowie Klettersteigtouren. Vor einigen Jahren kamen die sehr beliebten Mountainbike-Touren dazu. Es gibt auch eine Familiengruppe, die von Daniela Westermeier angeführt wird. Ihr Programm reicht von Skifahren, Mountainbiken und Wandern. Besonders erfreulich sei, dass in der Gruppe auch Kinder zwischen drei und acht Jahren dabei sind. bb

Artikel vom 20.11.2012
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