Bildungsempfang mit Diana Stachowitz, Isabell Zacharias und Franz Maget

Hasenbergl · »Kinder brauchen Zeit und Zeit ist Geld«

Ursula Rester, Richard Salvermoser,  Diana Stachowitz, Franz Maget, Tagesheimleiterin Sukop 	Foto: VA

Ursula Rester, Richard Salvermoser, Diana Stachowitz, Franz Maget, Tagesheimleiterin Sukop Foto: VA

Hasenbergl · »Heute Orientalisches Reisgericht« stand in Schreibschrift auf der großen Tafel im Foyer der Eduard-Spranger-Schule. Wo tagsüber Schüler Frühstück und Mittagessen bekommen, saßen an diesem Abend Erwachsene bei Wasser, Saft und Semmeln.

Zahlreich waren kürzlich die Gäste aus dem gesamten Münchner Norden zum Bildungsempfang der SPD-Abgeordneten Diana Stachowitz, Franz Maget und Isabell Zacharias in die Grundschule im Hasenbergl gekommen. Eltern, und Elternbeiräte, die Direktoren der Willy-Brandt-Gesamtschule und der Grundschule an der Thelottstraße und Ursula Rester, Rektorin der Eduard-Spranger-Schule, diskutierten mit den Politikern über vernetztes Lernen.

Ausgangspunkt war die Präsentation des Sozialkompetenztrainings, das in Kooperation mit dem professionellen Bildungsanbieter kreativo in der Eduard- Spranger-Schule läuft und die Öffnung der Schule für den Stadtteil und alle lokalen Bildungseinrichtungen fördert. »Bildung muss im Zentrum des politischen Interesses sein, nur die Länder, die in Bildung investieren, sind auch wirtschaftlich erfolgreich«, betonte Sozialpolitikerin Diana Stachowitz zu Beginn des Gesprächs. Herzstück des Projekts ist die Vernetzung in verschiedenen Lebens- und Erlebnisbereichen der Kinder, beim Lernen, Kommunizieren, Spielen und Gestalten. Ziel ist eine nachhaltige Chancen- und Bildungsgerechtigkeit unabhängig vom sozialen und kulturellen Hintergrund. »Die Früchte dieses Projekts sind täglich erlebbar«, erzählt Direktorin Rester: »Die Kinder kommen gerne in die Schule, gehen achtsam miteinander um, halten sich gegenseitig und auch mir die Türen auf, zum Beispiel.« Die Eltern sind ebenso eingebunden wie die Lehrkräfte. Auch in den Ferien bleibt die Schule Lebensmittelpunkt, uim Beispiel in einem gemeinsamen Zirkusprojekt mit den anderen Schulen im Quartier. »Hier sehen wir deutlich den Vorteil des lokalen Bildungsmanagements, das wir in München als SPD eingeführt haben«, so Stachowitz. Durch gezielte engmaschige Begleitung in den Quartieren können jeweils passgenaue Angebote erarbeitet werden, die Steuerung durch lokales Bildungsmanagement und die Kooperation mit Bildungsträgern wie dem Bildungslokal, den Kulturdolmetschern und Familien sorgen für die Verankerung im Stadtteil. »Das gilt für das Hasenbergl ebenso wie für Neuhausen-Moosach, Milbertshofen und Schwabing.«

Weiteres Thema war die Besetzungspraxis der Lehrerstellen. Hier haben die Schulen kein Mitspracherecht. Diana Stachowitz, Mitglied im Ausschuss Öffentlicher Dienst: »Verantwortung an der Schule bedeutet, dass die Schulen bei Personalentscheidungen mitentscheiden dürfen. Denn nur ein für die Schule passendes multiprofessionelles und gut harmonierendes Team kann kindgerecht fördern.« Gerade an einer Ganztagsschule ist diese Fähigkeit entscheidend, das betont Isabell Zacharias mit Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Entlastung der Eltern. Die Bildungspolitikerin stand an diesem Abend selbst im Spannungsfeld der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – sie konnte aufgrund einer plötzlichen Erkrankung ihres Sohnes nicht am Bildungsempfang teilnehmen.

Die immer größer werdenden Klassen im Münchner Norden beklagte eine Elternbeirätin aus der Arthur Kutscher Realschule in Moosach und fragte: »Wann kommt eine weitere Realschule? Und wann ein Gymnasium?« »Die Realschule an der Franz-Mader-Straße wird gebaut, aber die Zeitschiene hierfür sind fünf Jahre«, so Stachowitz. Auch ein Gymnasium werde kommen. »Das Problem ist, dass der Freistaat die Standortentscheidung immer weiter hinausgezögert hat mit dem Argument, dass die Schülerzahlen in Bayern schwinden. Das stimmt ja auch, aber nicht in München. Hier steigen die Zahlen weiter, und zwar auch in Zukunft«, erklärte die Sozialpolitikerin die Verzögerungen beim Schulausbau. Ihr Fazit am Ende eines des Bildungsabends: »Kinder brauchen Zeit. Zeit ist Geld und gute Bildung braucht Geld! Wir müssen uns gut überlegen, in welchen Bereichen wir zukünftig investieren und wo wir dafür Mittel einsparen möchten.«

Artikel vom 13.11.2012
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