Michael Fitz morgen live mit neuem Solo-Musikprogramm im Schlachthof

München · »Bei der Musik bin ich frei«

Michael Fitz im Gespräch.	Foto: Doris Maierhofer

Michael Fitz im Gespräch. Foto: Doris Maierhofer

München · Solo auf der Bühne zu erleben ist der bayerische Liedermacher und Schauspieler Michael Fitz im Schlachthof in der Zenettistraße 9: diesen Donnerstag, 8. November, 20.30 Uhr, Einlass 18.30 Uhr. Christl Horner-Kreisl sprach vorab mit dem Künstler.

Münchner Wochenanzeiger: Worauf können sich die Besucher morgen freuen – welcher Michael Fitz kommt in den Schlachthof?

Michael Fitz: Ich komme als Musiker, mit meinem Soloprogramm und Liedern von der aktuellen CD »Wenn I schaug …«.

Vor der Kamera wurden Sie auch über die bayerischen Grenzen hinaus als Tatort-Kommissar Carlo Menzinger bekannt. Die wenigsten wissen, dass Sie schon seit gut 20 Jahren Musik machen.

Michael Fitz: Musik mache ich nur in ganz kleinen Läden mit vielleicht 120 bis 150 Gästen im Publikum, damit erreicht man natürlich nicht den Bekanntheitsgrad wie mit erfolgreichen TV-Produktionen. Manche erwarten auch auf der Bühne den Typ Carlo Menzinger und dass nach drei Minuten der erste Lacher kommt, aber die Gemeinde wächst, die sich auf meine musikalischen Auftritte freut.

Werden Sie oft auf Ihre Mehrfachbegabungen angesprochen?

Michael Fitz: Es ist ein sehr großes Geschenk, dass man sich in zwei unterschiedlich Berufen verwirklichen kann. Als Schauspieler bin ich eingebunden in einen Produktionsvorgang, es gibt Vorgaben die man erfüllen muss und Kollegen mit denen man zusammenarbeitet. Bei der Musik bin ich frei, ich mache was und wie ich es will und ich mache es ganz alleine. In Deutschland muss immer alles in eine Schublade passen, jeder soll bei seinem Handwerk bleiben und schnell heißt es »Jetzt singt der auch noch.« Anderswo ist es ganz normal, dass man als Schauspieler auch singen und tanzen lernt, hier muss man das Publikum aber auch den Veranstalter erst mal überzeugen.

Sie stammen aus der Münchner Künstlerfamilie Fitz, gibt es gemeinsame Projekte oder macht jeder sein Ding. Wünschen Sie sich eine interfamiliäre Zusammenarbeit?

Michael Fitz: Die interfamiliäre Zusammenarbeit findet hinter den Kulissen statt. Ich habe lange Jahre eher Abstand gehalten, wollte meine Sachen alleine machen. Jetzt bin ich gut 50, der Vater ist älter geworden und ich in der Familie in die erste Reihe gerückt und ich übernehme gerne ein Stück Verantwortung.

Ihr Album HOAM war das erste auf dem Sie Bayrisch singen. War das eine Entwicklung, bei der Sie bleiben?

Michael Fitz: Das kann ich nicht sagen, vielleicht wird es beim nächsten Mal wieder anders. Ich kann mich Bayrisch oft besser ausdrücken und rüberbringen wie was gemeint ist. Manches kann man aber auch Hochdeutsch besser sagen – vielleicht werde ich die »Sprachen« vermischen.

Beim Reinhören in Ihre CDs kommen mir Ihre Lieder nachdenklich und melancholisch vor. Spielen Sie eher Hin- und Zuhörmusik?

Michael Fitz: Meine Musik ist weder Format-konform noch im normalen Radioprogramm zu finden, aber in bestimmten Sendungen, zum Beispiel in Bayern 2, werde ich immer wieder gespielt. Ich fordere die Aufmerksamkeit des Publikums ein, erzähle in meinen Texten von eigenen Emotionen und Empfindungen, denn nur so wird es authentisch. Das Programm folgt zwar einem dramaturgischen Rahmen, aber weil ich allein auf der Bühne stehe, kann ich gut auf das Publikum eingehen und selbstverständlich darf auch gelacht werden.

Artikel vom 06.11.2012
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