Die Sechsjährige hat Entwicklungsstand eines acht Monate alten Babys

Haimhausen · Delphine sollen Svenia helfen

Der vierjährige Felix und seine Eltern Saskia und Sven hoffen, dass die kleine Svenia durch eine Therapie im Wasser besser kommunizieren lernt.	Foto: VA

Der vierjährige Felix und seine Eltern Saskia und Sven hoffen, dass die kleine Svenia durch eine Therapie im Wasser besser kommunizieren lernt. Foto: VA

Haimhausen · Svenia ist sechs Jahre alt. Sie ist ein liebenswertes und ganz besonderes Mädchen. Svenia hat einen angeborenen Chromosomendefekt mit dem Namen »Partielle Trisomie 7 q31.33 – 7 qter«: Sie ist körperlich und geistig schwer behindert, hat den Entwicklungsstand eines acht Monate alten Babys.

Svenia ist ständig auf die Hilfe von anderen Menschen, hauptsächlich Mama und Papa, angewiesen. Sie leidet an einer zentralen Koordinationsstörung, kann weder krabbeln, laufen, sprechen, selbständig essen noch bewusst nach Dingen greifen. Ihr Hör- und Sehvermögen ist stark eingeschränkt. Ihre Eltern wollen es Svenia ermöglichen, im Sommer 2013 an einer Delphintherapie teilzunehmen, um ihre Entwicklung zu fördern, ihr zu helfen mit ihrer Umwelt besser in Verbindung zu treten und ihre Körperkontrolle zu stärken.

Von Montag bis Freitag wird Svenia in einer heilpädagogische Kindergruppe betreut. Sie wird um 6.30 Uhr geweckt. Da sie keine Schilddrüse hat, bekommt sie als erstes ihre Medizin, wird gewaschen, gewickelt und angezogen. Svenia hat eine Schluckstörung und bekommt morgens eine spezielle Flüssigkeit, die mit vielen Kalorien angereichert ist. Sie wird von einem Caritas-Fahrdienst abgeholt. In der Einrichtung wird sie mit sieben anderen Kindern betreut. Zu der normalen Pflege hat Svenia verschiedene Therapieanwendungen. Dazu gehören Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Heilpädagogik. Zusätzlich wird sie in ihrer Gruppe in Bauchlage auf einen speziellen Keil gelegt zur Stärkung der Muskulatur und Wahrnehmung. Ihr linkes Auge wird täglich für zwei Stunden abgeklebt und mindestens einmal am Tag muss Svenia für zehn Minuten inhalieren. Außerdem wird Svenia in einen Stehständer gestellt, um ihre Muskulatur und den Knochenstoffwechsel zu stärken, die Verdauung und den Kreislauf anzuregen und um den Schleim zu mobilisieren. Insgesamt stärkt dieser Stehständer die Funktion aller Organe.

Fortschritte sind möglich

Wieder zu Hause bekommt Svenia erst einmal etwas zu trinken. Danach wird eine speziell für Svenia angefertigte Gaumenplatte, die für eine natürliche Zungenbewegung und für den Mundschluss sorgen soll, eingesetzt. Anschließend liegt sie am Boden auf ihrer Matte und muss sich ausruhen. Aufgrund ihrer Schluckstörung, kann sie nur püriertes Essen zu sich nehmen. Für ihr Abendessen braucht Svenia eine Dreiviertelstunde. Da Svenia eine Immunschwäche hat, ist sie sehr oft krank. Für die Nacht muss das Mädchen an ein Sauerstoffsättigungsmessgerät angeschlossen werden. Immer wieder muss sie zu Ärzten. Durch die spezielle Förderung macht Svenia aber kleine Fortschritte. Im vergangenen Jahr hat sie gelernt, sich alleine aufzusetzen. Svenia fühlt sich im Wasser sehr wohl. Es hilft, ihre Muskeln zu entspannen. Zudem zeigt sie eine starke Reaktion, wenn sie Delphine hört. Sie lacht und freut sich sehr.

Die Delphintherapie soll Svenia einerseits helfen, mehr Nähe zu zulassen und mit ihrer Umwelt besser in Verbindung zu treten. Andererseits soll damit ihre Rumpfkontrolle gestärkt werden, und ihre Muskeln sollen sich entspannen. Ein weiteres Ziel ist es, zielgerichtetes Greifen zu erlernen. Ihre Eltern sind überzeugt, dass die Delphine bei Svenia schlummernde Impulse anregen können. Svenias Eltern und ihr kleiner Bruder Felix wünschen sich so sehr, dass Svenia Fortschritte macht und dass sie mehr mit ihr interagieren können. Sie wollen zusammen Kraft tanken für die täglichen Herausforderungen, die danach wieder auf sie warten.

Delphine sind bekannt für ihre Liebenswürdigkeit, Neugier, Lernwilligkeit und Bereitschaft, sich mit Menschen zu sozialisieren. Merkmale, die sie zu perfekten Partnern für die Therapie machen. Die Familie freut sich über jede noch so kleine Hilfe und erbittet Spenden an den Verein Dolphin aid e.V. bei der Stadtsparkasse in Düsseldorf, Konto 2000 2424, BLZ 300 501 10, Verwendungszweck: Svenia Becker. Beckers versprechen, alle Spender über Facebook mit Fotos und Berichten über Svenias Fortschritte auf dem Laufenden zu halten.

Artikel vom 30.10.2012
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