Bürgermeister Jan Neusiedl zieht positive Bilanz

Grünwald · Ereignisreiches Jahr

Viel zu berichten gab es für Bürgermeister Jan Neusiedl bei der jüngsten Bürgerversammlung.	Foto: hol

Viel zu berichten gab es für Bürgermeister Jan Neusiedl bei der jüngsten Bürgerversammlung. Foto: hol

Grünwald · »Es hat sich richtig viel bewegt«, berichtete Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) den rund 80 interessierten Grünwaldern, die zur diesjährigen Bürgerversammlung in den Bürgersaal Römerschanz gekommen waren.

Vor allem im Bereich Geothermie ist Grünwald auf der Vorfahrtstraße: zahlreiche Unternehmen wie die KGAL, das Café Fischer, die Läden der Schlosspassage oder als größer Kunde die Bavaria Film sind inzwischen an die regenerative Wärme angeschlossen. Ebenso unter anderem die Volksschule, die Musikschule, die Helmi-Mühlbauer-Halle, Bürgerhaus und Altenheim Römerschanz und der Freizeitpark. Neusiedl dankte den Bürgern nicht nur für ihr Interesse an der Geothermie, sondern auch für das Verständnis während der dazu nötigen Bauarbeiten. Nach seinen Worten werden noch bis Ende des Jahres weitere 250 Hausanschlüsse verlegt und im Frühling nochmals 63. Besonders hob er auch den neuen Wärmeverbund mit Unterhaching hervor. »Dies ist einmalig in Deutschland«, berichtete der Rathauschef. So können sich die beiden Gemeinden gegenseitig unterstützen und müssen beispielsweise bei Wartungsarbeiten nicht mehr auf Öl als Ersatzbrennstoff zurückgreifen.

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Die über fünf Kilometer lange Leitung durch den Forst ist dieser Tage fertig geworden. Das geplante Stromkraftwerk, das für zusätzliche Einnahmen sorgen soll, wird derzeit ausgeschrieben. Baubeginn ist voraussichtlich im Frühling nächsten Jahres. Er wies auch noch einmal auf den Eklat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates hin. Fünf Räte hatten die Sitzung verlassen, weil im öffentlichen Teil der Gerichtsprozess um die Vergabe Bauleistungen für das Kraftwerk nicht zur Sprache kommen sollte. Neusiedl betonte, dass man nach Gemeindeordnung verpflichtet gewesen sei, dies im nicht-öffentlichen Teil zu behandeln. Er erläuterte, dass die Erdwärme Grünwald GmbH (EWG) im März das Projekt EU-weit ausgeschrieben hat, dann jedoch nach vertiefenden Gesprächen die Zuschlagskriterien verändert habe. Darauf stellte ein Bieter einen Nachprüfungsantrag. Nun muss die EWG nochmals ausschreiben. Erfreulich unproblematisch sei dagegen der Bau des Gymnasiums, der nach Worten Neusiedls zügig voranschreite.

Auch die finanzielle Situation Grünwalds beschrieb er als »zufrieden stellend«, konnte man im Vorjahr doch stolze 157 Millionen Euro an Gewerbesteuer einnehmen. Bei den eingegangenen Anträgen von Bürgern befürchtete Hans-Hermann Braess, dass durch das Gymnasium der Verkehr auf der Oberhachinger Straße, die ohnehin sehr belastet ist, weiter zunehmen könnte. Neusiedl betonte, dass verschiedene Gutachten zu dieser Thematik angefertigt worden seien und das Grundstück für den Bau als einzig mögliches in Frage gekommen sei. Zudem laufe derzeit eine Machbarkeitsstudie, die eine Tunnellösung untersuche.

Achim Zeppenfeld wies darauf hin, dass bei der Verlegung der Rohre für die Geothermie auch das Glasfasernetz gemacht werden sollte. Neusiedl berichtete, dass sich der zuständige Ausschuss zunächst dagegen ausgesprochen habe, da beides in einem Zug nicht hätte gemacht werden können. Die Wärmerohre müssen nämlich unter die Straße, während das Glasfasernetz unter den Gehsteig kommt. Jedoch kündigte der Rathauschef an, dass derzeit Gespräche mit Experten laufen, um vielleicht in nächster Zeit das Thema anzugehen. Zeppenfeld kritisierte zudem, dass ein Antrag der FDP über Unterbringung von Asylbewerbern abgelehnt wurde. Gerhard Wagner meinte sogar: »Ich finde es beschämend, dass Grünwald sich nicht in der Lage sieht Flüchtlinge aufzunehmen. Bei Einnahmen von über 150 Millionen Euro muss das doch möglich sein.« Der Grünwalder Rathauschef erklärte, dass der Gemeinderat über das Thema beraten habe und »schlicht kein Platz da ist«. Der Immobilienmarkt ist angespannt und die gemeindlichen Wohnungen seien alle belegt. hol

Artikel vom 30.10.2012
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