Die Pfarrer Merkle und Brennecke leiten drei Kirchen

Milbertshofen/Schwabing · Bemerkbarer Priestermangel

Pfarrer Rolf Merkle (rechts) und Pfarrer Hans-Joachim Brennecke leiten gemeinsam die Milbertshofener Pfarreien St. Georg (Foto) und St. Lantpert sowie Maria vom Guten Rat in Schwabing.	Foto: ws

Pfarrer Rolf Merkle (rechts) und Pfarrer Hans-Joachim Brennecke leiten gemeinsam die Milbertshofener Pfarreien St. Georg (Foto) und St. Lantpert sowie Maria vom Guten Rat in Schwabing. Foto: ws

Milbertshofen/Schwabing · Drei Kirchen – zwei Pfarrer: Rolf Merkle und Hans-Joachim Brennecke sind die neuen Pfarrer von St. Georg und St. Lantpert in Milbertshofen und von Maria vom Guten Rat in Schwabing. Die beiden Geistlichen leiten die drei Pfarreien gemeinsam.

Grund ist der Priestermangel in der katholischen Kirche. Die Erzdiözese München und Freising spart sich auf diese Weise einen Pfarrer ein. Deshalb habe man nun die Gottesdienste deutlich verringern und zeitlich verändern müssen, bittet Pfarrer Merkle die Kirchgänger um Verständnis. St. Georg, St. Lantpert und Maria vom Guten Rat hatten bisher einen eigenen Pfarrer. Die drei Pfarreien sind in etwa gleich groß, in ihrem Einzugsgebiet leben jeweils 6000 bis 7000 Katholiken. Insgesamt sind die neuen Seelsorger für rund 19.400 Gläubige zuständig. Trotzdem »ist jede Pfarrei in sich ein Universum«, betont Pfarrer Merkle. Jede der drei Kirchen habe unterschiedliche Lebensräume und ihre eigene Ausprägung.

Am ältesten ist die St. Georgkirche am Milbertshofener Platz. Sie konnte im April ein großes Jubiläum feiern: ihr 100-jähriges Bestehen. Es wurde mit einer großen Festwoche begangen. St. Lantpert ist eine junge Pfarrei mit einer modernen Kirche: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an der Torquato-Tasso-Straße ein neues Gotteshaus gebaut und am 14. September 1958 eingeweiht. Nur ein paar Kilometer entfernt entstand fast zur gleichen Zeit – nur ein bisschen früher – ein zweiter Sakralbau. Die Kirche Maria vom Guten Rat an der Hörwarthstraße 5 wurde am 11. August 1957 eingeweiht. In den kommenden zwölf Monaten gelte es, erst einmal alles in den drei Pfarreien kennen zu lernen, betonen die Geistlichen. Für die Umsetzung neuer Ideen sei es momentan noch zu früh. Für die Milbertshofener Kirchen St. Georg und St. Lantpert wird zum 1. Oktober 2013 ein Pfarrverband errichtet. »Das heißt, eine intensive Zusammenarbeit der Pfarreien und eine Bündelung der seelsorgerischen Aufgaben«, erläutert Pfarrer Merkle. Dienstsitz sei St. Georg. Derzeit wohnen die beiden Seelsorger aber noch in Schwabing im Pfarrhaus von Maria vom Guten Rat. Beide nennen sich Solidarpfarrer. Das ist ein Begriff aus dem Kirchenrecht und bedeutet, dass mehrere Pfarrer gemeinschaftlich Pfarreien leiten.

Trotzdem trägt nur einer die Verantwortung, das ist der sogenannte Moderator, in dem Fall Pfarrer Merkle. Er beschreibt sein Amt so: »Der Moderator trägt dem Bischof gegenüber die Letztverantwortung und ist für die Einheit des Seelsorgeteams verantwortlich.« Pfarrer Rolf Merkle ist 45 Jahre alt, gebürtig aus Niederbayern, begann sein Theologiestudium in München und schloss es in Rom ab. In seiner zweiten Kaplanstelle kam er im Herbst 2000 nach St. Georg. Er kenne die Milbertshofener Pfarrei also gut. Bis vor kurzem war er in Vaterstetten und Baldham tätig. In seiner Freizeit geht er gerne zum Bergsteigen.

Pfarrer Hans-Joachim Brennecke ist 39 Jahre alt und stammt aus Hessen. »Ich wollte mit 14 Jahren schon Priester werden.« Trotzdem begann er zunächst eine Lehre als Vermessungstechniker und studierte dann Vermessungsingenieur. Er schloss es ab und begann 2001 in München sein Theologiestudium. 2009 wurde er im Dom zu Freising zum Priester geweiht und war danach als Kaplan in Erding tätig. Seine Hobbys sind Wandern und Bergsteigen. ws

Artikel vom 23.10.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...