Haching will 15.000 Fans in die Olympiahalle locken

München · Einmal Star statt Zuschauer

Diagonalspieler Christian Dünnes will sein Team in der Olympiahalle zum Sieg führen. Foto: Generali Haching

Diagonalspieler Christian Dünnes will sein Team in der Olympiahalle zum Sieg führen. Foto: Generali Haching

München · Als Christian Dünnes die magische Zahl ausspricht, leuchten seine Augen: 15.000 – so viele Zuschauer wollen die Volleyballer von Generali Haching am Sonntag (Spielbeginn 14 Uhr) in die Olympiahalle locken.

Dünnes führt seine Hachinger dann als Kapitän in die Wiederauflage des Vorjahresfinals gegen die Berlin Recycling Volleys. Diesmal ist es ein „normales Ligaspiel“, wie Generali-Trainer Mihai Paduretu sagt, schließlich ist es erst der zweite Spieltag der neuen Bundesliga-Saison. Aber für die Spieler wird der Wechsel aus der 1.512 Plätze fassenden Generali-Sportarena in die zehnmal so große Olympiahalle eines der absoluten Karrierehighlights, meint Patrick Steuerwald: „Das wird man nie vergessen.“

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Die Sportart Volleyball fristete in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ein Schattendasein. Erst als die beiden Beachvolleyballer Julius Brink und Jonas Reckermann im Sommer bei den Olympischen Spielen in London die Goldmedaille gewannen, war ein Anflug von Euphorie in Deutschland zu spüren – das wollen der Deutsche Volleyball-Verband (DVV), der Bayerische Volleyball-Verband (BVV) und Generali Haching nun nutzen. „Wir wollen Volleyball wieder in der Gesellschaft verankern, verwurzeln. Dafür müssen wir raus aus den kleinen Hallen und rein in große“, erklärt der neue DVV-Präsident Thomas Krohne.

Bei dem Vorhaben, in die große Olympiahalle zu kommen, hatten die Hachinger Glück. „Das war der einzig freie Termin. Dass es ausgerechnet gegen Berlin geht, ist natürlich super“, freut sich Manager Josef Köck. Das Spiel zwischen Vizemeister und deutschem Meister wird das erste Event in der Olympiahalle nach deren Sanierung sein. Am Freitag wurden die Bauarbeiten abgeschlossen, danach begannen die Vorbereitungen für das Volleyball-Highlight, wegen dem extra alle Spiele unterklassiger bayerischer Vereine abgesagt wurden, sie alle sollen nach München kommen. Unter den Zuschauern wird auch Nationaltrainer Vital Heynen sein.

„Wir wollen eine Kulisse wie in Berlin auch in München schaffen“, hofft BVV-Präsident Klaus Drauschke auf eine ähnliche Stimmung wie in der Max-Schmeling-Halle, die fast 12.000 Plätze fasst. Und mit dem Hauptstadtklub haben die Hachinger nach dem dramatischen Finale der Vorsaison noch eine Rechnung offen. Damals führte Generali im entscheidenden Satz des entscheidenden fünften Spiels mit 14:12, schaffte es aber nicht, seinen Matchball zu verwandeln. Stattdessen machten die Berliner vier Punkte in Folge.

Gemeinsam mit Berlin und dem VfB Friedrichshafen (Serienmeister zwischen 2005 und 2011) gehört Generali Haching auch heuer wieder zu den drei großen Kandidaten auf den Titel. Nach drei Vizemeisterschaften in den letzten vier Jahren soll es mit leicht veränderter Mannschaft in dieser Saison endlich klappen. Zwar gingen in Ex-Kapitän Max Günthör (zurück zu Heimatverein Friedrichshafen) und Denis Kaliberda (in die erste italienische Liga) zwei Leistungsträger, dafür aber kamen vier Verstärkungen: der belgische Nationalspieler Matias Raymaekers, Mittelblocker Konstantin Shumov, der Niederländer Jan Willem Snipe, den Trainer Paduretu als „Rohdiamanten“ bezeichnet, sowie Rückkehrer Patrick Steuerwald, der bereits zwischen 2006 und 2010 in Unterhaching spielte und zum Publikumsliebling reifte. Während Paduretu überzeugt ist, das Niveau der Vorsaison halten zu können, glaubt Kapitän Dünnes: „Wir sind vielleicht noch einen Tick besser geworden.“

Berlin, der Hachinger Gegner am Sonntag, muss am 1. Spieltag bereits gegen Friedrichshafen ran. „Das wäre natürlich ein Traumstart für Berlin, wenn sie die und dann uns besiegen, aber das wird nicht passieren“, gibt sich Paduretu siegessicher, auch wenn er zugibt: „Normalerweise steht für mich das Sportliche an erster Stelle, diesmal haben für mich viele Zuschauer in der Halle Priorität.“ Das Spiel in der Olympiahalle soll Werbung werden für den Volleyballsport und Generali Haching. Nicht nur Dünnes Augen strahlten vor dem Spiel, auch der Coach schwärmte: „Wir waren schon so oft Zuschauer in der Olympiahalle, nun sind wir einmal die Stars, auf die alle blicken.“ Von Jan Lüdeke

Artikel vom 18.10.2012
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