Museum „Mensch und Natur“: Spenden für Ausbau gesucht!

München · Einmalige „Jahrhundert-Chance“

München · Die Museumslandschaft in München könnte schon bald um eine Attraktion erweitert werden: Die beliebte Einrichtung „Mensch und Natur“ im Nymphenburger Schloss soll im europäischen, wenn nicht gar weltweiten Vergleich, zu einem der modernsten Museen für Naturkunde umgebaut werden.

Die geschätzte Bausumme liegt bei rund 84 Millionen Euro. Um das Museum auf den Weg zu bringen und die Anschubfinanzierung von 1 Million Euro bis Ende des Jahres bereitzustellen, sind bürgerliches Engagement und die Bereitschaft, Geld zu spenden, gefragt. Hochrangige Unterstützer zeichnet das Vorhaben aus. Vorsitzende des Förderkreises ist I.K.H. Dr. Auguste von Bayern, Prinzessin zur Lippe. In der Bevölkerung stoße das geplante Museum auf sehr viel Zustimmung, die sich auch auf dem Spendenkonto bemerkbar mache, erklärt Prinzessin Auguste zur Lippe-Weißenfeld. „Wir sind gut im Rennen, das Ziel ist in Sichtweite. Aber wir brauchen noch kräftige und vor allem zahlreiche Unterstützer, wenn wir bis Ende des Jahres die Anschubfinanzierung abschließen wollen.“

Das geplante Naturkundemuseum Bayern könnte eine letzte gravierende Lücke in der bayerischen Museen-Landschaft schließen, meint die promovierte Biologin. „Bislang gibt es in Bayern kein Museum, das als Pendant zum technikfokussierten Deutschen Museum die Life-Sciences (Bio,- Geo-, Human- und Umweltwissenschaften) angemessen vertritt.“ Mit einer bayernweiten Plakat- und Postkartenaktion seit diesem Oktober will der Förderkreis nochmal gezielt in der Öffentlichkeit auf das Projekt aufmerksam gemacht werden.

Es ist nicht nur ein großes Vorhaben, das sich der Förderkreis Naturkundemuseum Bayern e.V. auf die Fahne geschrieben hat. Es ist, wie sie es auf ihrer Internetseite selbst bezeichnen, eine „Jahrhundertchance“, das jetzige Museum „Mensch und Natur“ zu einem Naturkundemuseum mit Weltrang auszubauen. Durch die Umsiedlung von zwei Instituten der Ludwigs-Maximilians-Universität nach Martinsried wurde in einem Flügel des Nymphenburger Schlosses, angrenzend an das Museum Mensch und Natur, eine Fläche über 5.000 Quadratmeter frei, die nun zur Verfügung steht.

30 Millionen verborgene Schätze

Gegenwärtig lagern 30 Millionen Exponate in den Reservate-Kammern der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB). Darunter Schätze wie die größte Schmetterlingssammlung der Welt oder die 30 Meter lange Skelettkopie des Dinosauriers Diplodocus. Das Naturkundemuseum Bayern könnte all diese Objekte zutage fördern und plant darüber hinaus ein einzigartiges Museumskonzept, das den Titel „Zukunft – Mensch – Natur“ trägt. Bisher gibt es keine alternativen Pläne für diese Fläche, die dem Freistaat Bayern gehört. „Wir gehen fest davon aus, dass das Projekt zustande kommt, erklärt Rafael Freckmann, stellvertretender Pressesprecher des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Grünes Licht gibt es auch vonseiten der Politik. „Die Vorabstimmungen mit der Landeshauptstadt sowie den zuständigen Ministerien sind positiv verlaufen. Ich als Wissenschaftsminister stehe voll hinter diesem Projekt und werde mich im politischen Prozess für seine Verwirklichung einsetzen“, verkündet Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch.

Bis Ende des Jahres muss die Anschubsfinanzierung zustande kommen, ansonsten droht das vielversprechende Projekt zu scheitern. Spenden und Fördermitglieder sind daher sehr gerne willkommen. Mehr Infos zum Museum und zum Spendenkonto unter www.namu-bayern.de.

Von Sofia Delgado/Birgit Kuhn

Artikel vom 23.10.2012
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