Christian Überschall im Feldmochinger Hof

Feldmoching · »Saupreiß, schweizerischer!«

Am 27. Oktober spielt Kabarettist Christian Überschall im Feldmochinger Hof.	Foto: VA

Am 27. Oktober spielt Kabarettist Christian Überschall im Feldmochinger Hof. Foto: VA

Feldmoching · Am Samstag, 27. Oktober, steht Kabarettist Christian Überschall um 20 Uhr (Einlass: 18 Uhr) mit »Saupreiß, schweizerischer« auf der Bühne im Feldmochinger Hof, Feldmochinger Straße 389. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 19 Euro, an der Abendkasse 23 Euro.

Kartenvorverkauf bei Reisebüro Hopfensberger, Paul-Preuß-Str. 2, Tel. 3 14 20 88, oder per E-Mail unter Martin@MagentaEvents.de.

Ohne Leo wäre Christian Überschall wahrscheinlich nie Kabarettist geworden. Er war damals ein Midlife-Crisis-gebeutelter Steuerberater, dessen Leben in geregelten Bahnen verlief: Weihnachten/Neujahr, dann im März die Winterreifen runter, ein paar verregnete Grillparties, im November die Winterreifen wieder drauf, und dann war wieder Weihnachten/Neujahr. Aber es gab eine geheime Leidenschaft: das Pianoforte. So kam es, dass er anlässlich eines Offene-Bühne-Abends in der legendären Liederbühne Robinson im Münchner Schlachthofviertel drei Jazzstücke am Klavier vortrug, nachdem er sie mit starkem Schweizer Akzent angesagt hatte. Was den Wirt Leo zu dem visionären Ratschlag veranlasste: Mehr reden, weniger spielen! Der Rest ist Kabarettgeschichte.

Es hat nach diesem Abend fünf Jahre gedauert, bis er sein erstes abendfüllendes Soloprogramm erarbeitet hatte, und als er vor der Entscheidung stand, den alten Beruf an den Nagel zu hängen, haben ihm eigentlich alle abgeraten, außer seine Mandanten. Aber seither sind in 16 Jahren zehn weitere Programme mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten entstanden. Da das Kommentieren der Tagespolitik nicht sein Ding ist, sind diese Programme ein bisschen wie Rotwein: Sie werden im Alter noch besser, deshalb spielt er sie grundsätzlich so lange, bis die Plakate aufgebraucht sind. Geprägt hat ihn seine Jugend in einem Berner Oberländer Pfarrhaus, in dem sich eine intakte neurotische Infrastruktur mit voralpiner Bodenständigkeit paarten, was offenbar ein guter Nährboden war für milde sexuelle Obsessionen, aber auch für eine philosophisch angehauchte Sicht der Dinge, die für einen Kabarettisten sehr hilfreich sein kann.

Artikel vom 23.10.2012
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