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Geteilte Meinungen im BA 11: SPD, CSU, FDP dagegen – Grüne und ÖDP dafür
Milbertshofen · Heim für Wohnungslose
Die Stadt will voraussichtlich hier ein Haus für wohnungslose Menschen in Betrieb nehmen. F.: ws
Milbertshofen · Erst waren an der Knorrstraße 29 Flüchtlinge und Wohnungslose untergebracht, dann Studenten. Jetzt sollen in das Haus wieder wohnungslose Menschen einziehen und zwar schon in wenigen Wochen. Das städtische Sozialreferat braucht das Objekt dringend: Denn die Unterbringung wohnungsloser Menschen sei »derzeit äußerst schwierig« und die Stadt habe eine Unterbringungspflicht.
Im Viertel regt sich Widerstand. Der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart lehnte das Projekt ab: SPD, CSU und FDP votierten geschlossen dagegen, nur Grüne und ÖDP waren dafür. Die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD) findet, dass das geplante Heim »in einer Größenordnung ist, die nicht mehr sozialverträglich ist«. Es seien 105 Appartements, die mit jeweils zwei Personen belegt würden. Zudem werde das Sozialreferat die Einrichtung nicht selbst betreiben, sondern übergebe das Haus einem Beherbergungsbetreiber, berichtet Thomsen. CSU-Sprecher Erich Tomsche ist der Ansicht, dass »Milbertshofen mit Einrichtungen ähnlicher Art fast schon überbelastet ist. Man kann nicht noch eins drauf setzen«.
- Milbertshofen · Heim für Wohnunglose?
Artikel vom 04.02.2013: In der Knorrstraße: Zum 1. April könnte es klappen - Milbertshofen · Leserbrief zum Thema: Heim für Wohnungslose
Artikel vom 16.10.2012: Unterbringung im Haus an der Knorrstraße 29, Artikel aus der Ausgabe KW 41
Es gehe darum, einen vernünftigen Mix im Stadtteil zu erreichen. Tomsche betonte ausdrücklich, dass man nichts gegen Flüchtlinge und Wohnungslose habe. Selbstverständlich müssten sie untergebracht werden – aber nicht im »Hau-Ruck-Verfahren«. Stadträtin Jutta Koller (Grüne), zugleich Mitglied im Bezirksausschuss, verteidigt das Projekt vehement.
»Einzelne Einrichtungen wie diese machen einen Stadtteil nicht kaputt.« Man habe in Milbertshofen durchaus noch Platz für wohnungslose Menschen, stellt die Politikerin klar. Leo Meyer-Giesow von der ÖDP ergänzt, dass »man auch Obdachlose menschenwürdig unterbringen muss und sie nicht auf der Straße oder unter der Brücke lassen kann«. Zudem habe das Sozialreferat für das Objekt an der Knorrstraße derzeit in ganz München keine vergleichbare Alternative. Die Stadt hat das Gebäude schon einmal angemietet: Von 1995 bis 2006 war es zunächst mit Flüchtlingen belegt, später mit wohnungslosen Menschen. Von 2007 bis zum 31. Juli dieses Jahres wurde es dann vom Studentenwerk München als Studentenwohnheim genutzt.
Danach sei das Haus vollständig renoviert worden, derzeit steht es leer. Das Objekt sei dem städtischen Amt für Wohnen und Migration nun von einem privaten Betreiber zur Unterbringung wohnungsloser Menschen angeboten worden. Die Stadt plant, dort Alleinstehende und Paare einzuquartieren – keine Familien, dafür sei das Haus wegen der mangelnden Freiflächen und der Grundrisse nicht geeignet.
Die Nutzungsdauer soll sich vorerst über fünf Jahre erstrecken. Die voraussichtliche Inbetriebnahme sei am 1. November geplant, erklärte Andreas Danassy vom Sozialreferat auf Nachfrage. In dem Haus sei Platz für circa 200 Personen. Dem Amt zufolge ist der Bedarf an solchen Objekten seit Anfang 2011 sprunghaft gestiegen. Es müssten immer mehr Menschen untergebracht werden, unter anderem in Notquartieren und Clearinghäusern.
Man habe aber auch Betten im freien Beherbergungsgewerbe »zur Überbrückung gravierender Engpässe« belegen müssen, berichtet man im Sozialreferat. Wegen des angespannten Münchner Immobilienmarktes sei es für die Stadt sehr schwierig, geeignete Objekte zur Unterbringung wohnungsloser Menschen zu finden. Die Bewohner würden in ihrer prekären Lebenssituation von Fachdiensten und von der Bezirkssozialarbeit beraten und unterstützt, erläutert man im Sozialreferat. Das Haus an der Knorrstraße 29 sei deshalb »unverzichtbar«. Die Betroffenen würden dort nur vorübergehend untergebracht, um sie dann schnell in dauerhafte Wohnformen zu vermitteln.
Wally Schmidt
Artikel vom 09.10.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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