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München · ADAC lehnt EU-Pläne ab
Eine Verschärfung der Prüfintervalle bringt keinen Sicherheitsgewinn. Foto: RioPatuca Images - Fotolia.com
München · Nach den Vorstellungen der EU sollen ältere Fahrzeuge ab sieben Jahren zukünftig jedes Jahr zur Hauptuntersuchung (HU). Neue Fahrzeuge sollen nach vier Jahren, dann nach zwei, dann jährlich überprüft werden.
Auch ab einem Kilometerstand von 160 000 soll die Hauptuntersuchung jährlich erfolgen. Für die Autofahrer in Deutschland würde diese Reform laut ADAC nicht, wie von der EU und den Prüforganisationen versprochen, zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen. Das hat eine vom ADAC in Auftrag gegebene aktuelle Studie der Verkehrsunfallforschung an der Technischen Universität Dresden ergeben.
Darin konnte nachgewiesen werden, dass der zeitliche Abstand zur letzten HU für Fahrzeuge aller Altersklassen keinen erkennbaren Einfluss auf die Unfallhäufigkeit hat. Die Auswertung hat auch ergeben, dass es mit zunehmendem Zeitabstand zur letzten Hauptuntersuchung bei älteren Fahrzeugen (ab sieben Jahre) keineswegs häufiger zu Unfällen kommt. Über alle untersuchten Fahrzeugalter hinweg wurde eine Unfallbeteiligung von rund 55 Prozent im ersten Jahr und 45 Prozent im zweiten Jahr nach der Hauptuntersuchung registriert. Es konnten also keine für das Unfallgeschehen relevanten Sicherheitsdefizite bei alten Fahrzeugen nachgewiesen werden. Ohnehin belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2011, dass der Anteil an technisch verursachten Unfällen mit 0,6 Prozent sehr niedrig ausfällt.
„Damit ist der von den Prüforganisationen und der EU vorgeschobene Sicherheitsgewinn nicht nachvollziehbar. Der Autofahrer wäre der Dumme, denn er müsste für die zusätzlichen Untersuchungen noch häufiger in die Tasche greifen“, kritisiert ADAC Vizepräsident für Technik Thomas Burkhardt die Pläne.
Artikel vom 04.10.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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