Ismaning war Gastgeber des Jubiläumstreffens der NordAllianz

Ismaning · Gemeinsam stärker

Die acht Bürgermeister der NordAllianz trafen sich letzte Woche im Ismaninger Schloss, um 30 erfolgreiche Jahre Revue passieren zu lassen. 	Foto: hgb

Die acht Bürgermeister der NordAllianz trafen sich letzte Woche im Ismaninger Schloss, um 30 erfolgreiche Jahre Revue passieren zu lassen. Foto: hgb

Ismaning · »Über die interkommunale Zusammenarbeit wird heute allseits gesprochen. Die Gemeinden im Münchner Norden praktizieren das längst«, konstatierte Ismanings Bürgermeister Michael Sedlmair.

Der Anlass für diese Feststellung im Roten Saal des Ismaninger Schlosses: Die NordAllianz, bestehend aus Ismaning, Unterföhring, Garching, Hallbergmoos, Eching, Neufahrn sowie Ober- und Unterschleißheim, feierte ihr 30-jähriges Bestehen. Unter dem Motto »Gemeinsam sind wir stark« arbeiten die acht Kommunen zusammen, ziehen an einem Strang ohne die Eigenständigkeit der einzelnen Orte zu tangieren. Ursprünglich ein Zusammenschluss gegen sogenannte »Negativeinrichtungen« wie Müllhalden und Militäranlagen hat sich die Allianz bis dato in eine aktiv handelnde Gemeinschaft gewandelt, wobei sich die Bürgermeister regelmäßig über die Gemeindegrenzen hinweg abstimmen. Im Februar 1982 hatten die Rathaus-Chefs erstmals gemeinsam über mögliche Abwehrmaßnahmen gegen die Massierung von die Umwelt belastenden Einrichtungen beraten, wobei Garchings damaliger Bürgermeister Helmut Karl »der Motor im Kampf war«, wie Sedlmair erinnerte. Im Oktober desselben Jahres wurde dann das Bündnis gegründet, dem sich 2005 auch Hallbergmoos anschloss. 163 Gemeinderäte verabschiedeten eine Resolution unter dem Motto »Der Münchner Norden macht mobil«.

Mit Zukunftsmärkten der Welt vernetzt

Ausgerichtet auf die Zukunft wurde später ein Logo kreiert und mit dem Untertitel »Wirtschaft – Wissenschaft – Wohnen« versehen. Diese drei Bereiche sind inzwischen prägend für die »blühende NordAllianz mit ihren mehr als 125.000 Einwohnern«. Längst vorbei sind also die Zeiten, als die acht Kommunen »der Hinterhof von München« waren, wie es Sedlmair formulierte. Meilensteine der Allianz waren das Energieversorgungskonzept, »das auch heute noch sehr gut passt«, eine groß angelegte Radwegekarte und im Mai 1992 die Eröffnung des Flughafens im Erdinger Moos, »was der Region den größten Wachstums- und Beschäftigungsschub gebracht hat«. Der starke Wirtschaftsraum der NordAllianz – laut Studie »Deutschland 2020« des Berlin-Instituts für Weltbevölkerung von 2004 hat er die höchste Wirtschaftskraft in Deutschland – profitiert von der hervorragenden Verkehrsanbindung sowie von den Stärken der einzelnen Branchen, die in ihren Gemeinden vertreten sind: IT, Hightech, Dienstleistung, Medien, Handel und Logistik.

Nicht immer einer Meinung

»Wir waren uns keinesfalls immer einig«, so Sedlmair, »doch es bestand und besteht stets eine vertrauensvolle Verständigung untereinander mit der Folge, dass die NordAllianz heute mit allen Zukunftsmärkten der Welt vernetzt ist und dass es sich bei uns gut arbeiten und leben lässt«. Ismaning ist nach Neufahrn flächenmäßig die zweitgrößte Kommune im Bündnis, hat rund 16.000 Einwohner und mehr als 13.000 Beschäftigte. Die Gemeinde ist ein wichtiges Mitglied der Achter-Vereinigung. Um das Schloss, dem heutigen Rathaus, und um die Kirche wurde das ländliche Ortsbild erhalten, der Pavillon mit Gemäldegalerie und das Kallmann-Museum sind weithin bekannt. Eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Bildungsstätten und Erholungsflächen tragen zur hohen Lebensqualität bei. Auf der anderen Seite haben sich hier weltweit agierende Firmen aus der Computerbranche niedergelassen, der Medien- und Gewerbepark ist Standort für bedeutende Unternehmen der Fernseh-, Rundfunk- und Printbranche. Derzeit herrscht in der Gemeinde eine Art »Goldgräberstimmung«: Mit einem Aufwand von mehr als 70 Millionen Euro wird das ehrgeizige Geothermieprojekt realisiert, so dass künftig die Haushalte mit umweltfreundlicher und zugleich preisgünstiger Heizwärme aus dem Erdinneren versorgt werden können. Und seit kurzem steht fest, dass die Gemeinde Standort für ein neues Gymnasium ist. Hier hatte der NordAllianz-»Kollege« Unterföhring den Kürzeren gezogen. Helmut G. Blessing

Artikel vom 25.09.2012
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