BVS Neubiberg – älter als die Winter-Paralympics

Neubiberg · Grund zum Feiern

Die 21 Gründungsmitglieder des Neubiberger Behinderten- und Versehrtensportvereins in Neubiberg bei der offiziellen Gründung.	Foto: VA´ba

Die 21 Gründungsmitglieder des Neubiberger Behinderten- und Versehrtensportvereins in Neubiberg bei der offiziellen Gründung. Foto: VA´ba

Neubiberg · Vor kurzem erst haben es die erfolgreichen Sportler der Paralympics in London wieder bewiesen: Auch Menschen mit einem Handicap können und wollen große Leistungen im Sport vollbringen.

Schon Jahre vor den Veranstaltern der Paralympics haben das die Gründer des Neubiberger Behinderten- und Versehrtensportvereins (BVS) erkannt. Nächsten Monat feiert der Verein nun seinen 40. Geburtstag.

Ob er unter dem Eindruck der kommenden Olympischen Sommerspiele in München stand oder sich einfach im Kreis ähnlich Gesinnter sportlich betätigen wollte, ist nicht überliefert. In jedem Fall aber schaffte es der Gründervater des Vereins Gerhard Axtmann schon im Jahr 1972, also vier Jahre vor den ersten paralympischen Winterspielen, 21 überwiegend kriegsversehrte Menschen für seine Idee eines Versehrtensportvereines zu begeistern. Am 3. Februar 1972 wurde die »Versehrten Sportgruppe« in Neubiberg feierlich gegründet. »Er ist zu Freunden, Bekannten und Nachbarn gelaufen«, weiß der heutige erste Vorstand des Vereins Heinz Hagen. Durch Axtmanns persönlichen Kontakte zur Universität der Bundeswehr fand der junge Verein sogar Zugang zu den Sportstätten der Bundeswehr-Universität, durfte regelmäßig das Schwimmbecken und die Sporthalle nutzen. Rasch wuchs der Verein und zu den ursprünglichen Angeboten Schwimmen, Gymnastik und Ballspiel kamen nach und nach die Disziplinen Kegeln, Tischtennis und Skibob. 1987 trug der Verein der allmählichen Veränderung der Mitgliederstruktur mit einer Namensänderung Rechnung. Zunehmend nutzten auch Menschen mit anderen körperlichen oder geistigen Behinderungen das sportliche Angebot in geschütztem Rahmen, und so wurde aus dem Versehrten Sportverein der Behinderten- und Versehrtensportverein.

Heute zählt der Verein rund 200 Mitglieder vom Kindergarten- bis zum Seniorenalter. Die meisten kommen aus den umliegenden Gemeinden und Stadtteilen Neubiberg, Ottobrunn, Hohenbrunn oder Neuperlach. Neben den traditionellen Angeboten, gibt es nun auch noch Reha-Sport-Angebote wie Osteoporose- oder Diabetiker-Gymnastik, Senioren- oder Damengymnastik, Bewegungstherapie für Kinder und Jugendliche und speziell geförderte Psychomotorik-Gruppen im Rahmen des EIS-Programmes (Erlebte Integrative Sportschule) des Bayerischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Bayern. Trotz fast schon unschlagbar günstiger Mitgliedbeiträge (Kinder zahlen jährlich nur 10 Euro), werden die Kurse von professionellen Übungsleitern, Physiotherapeuten und Fachärzten geleitet oder unterstützt. Dass dies angesichts der niedrigen Beiträge gelingt, liegt auch der Unterstützung durch die Gemeinden Neubiberg und Ottobrunn, erklärt Vorstand Heinz Hagen. »Dafür sind wir sehr dankbar«, betont er, ebenso wie für gelegentliche Zuwendungen aus dem Landratsamt. Landrätin Johanna Rumschöttel habe auch schon persönlich gespendet, erinnert er sich gerne. Zudem dürfe der Verein viele Sportstätten kostenlos oder nur für eine geringe Gebühr nutzen. Derzeit suche man allerdings händeringend nach einem kleineren aber warmen Schwimmbecken für die Wassergymnastik der Osteoporose-Gruppe.

Wer den Verein kennen lernen möchte, ist am Freitag, 12. Oktober, um 18.00 Uhr, eingeladen die 40-Jahr-Feier im Standortunteroffizierheim Neubiberg (Campus der Bundeswehruniversität) zu besuchen. Andrea Pietsch

Artikel vom 25.09.2012
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