BA bezuschusst Wärmebildkamera für Feuerwehr

Harthof · Für mehr Sicherheit

Jetzt informierten sich einige BA-Mitglieder bei der FFW Harthof über den aktuellen Stand der Technik und überreichten eine Wärmebildkamera.	Foto: VA

Jetzt informierten sich einige BA-Mitglieder bei der FFW Harthof über den aktuellen Stand der Technik und überreichten eine Wärmebildkamera. Foto: VA

Harthof · Bereits im Jahr 2004 hat der Bezirksausschuss 11 Milbertshofen-Am Hart durch einen Zuschuss für eine Wärmebildkamera die Feuerwehr Harthof unterstützt. Nun stand nach acht Jahren eine Ersatzbeschaffung an, um weiterhin auf dem neusten Stand der Technik zu sein.

Im Mai hat der Bezirksausschuss in seiner Sitzung einer Ersatzbeschaffung mit einem Zuschuss von 5000 Euro einstimmig zugestimmt. Die Sicherheit der Bevölkerung bei Brandunfällen im Einsatzgebiet der Feuerwehr Harthof – das sind die Stadtteile Harthof, Hasenbergl, Lerchenau, Am Hart und Milbertshofen – wurde mit der Beschaffung der Kamera weiterhin auf hohem Niveau gehalten und gleichzeitig auf den aktuellsten technisch Stand gebracht.

Die Kamera zeigt kein optisches Bild, sondern misst die Temperatur der Gegenstände. Ein Computerchip errechnet aus einer Temperaturdifferenz von 0,2 Grad Celsius Bildpunkte mit unterschiedlichen Grautönen. Dadurch erhält man ein Wärmebild der Gegenstände, unabhängig von Rauch und Licht. Somit können zum Beispiel Personen in völlig verrauchten Räumen sehr schnell gefunden werden. Das sehr zeitraubende und in hohem Maß dem Zufall unterliegende Abtasten eines Raumes zur Personensuche sei so nicht mehr nötig.

Im Treppenhaus qualmt bereits dichter Rauch unter der Tür hervor und zeigt den Einsatzkräften die Brandwohnung. Die Tür wird geöffnet und ein Trupp mit schwerem Atemschutz dringt in die Wohnung ein, die Sicht beträgt wenige Zentimeter. Auf dem Monitor der Wärmebildkamera sieht der Truppführer ein schwarz-weiß-Bild des Flurs mit der Garderobe und den offen stehenden Zimmertüren. An der Temperaturanzeige auf dem Monitor kann er bereits sehen, dass es vermutlich im Wohnzimmer am Ende des Flurs brennt, hier beträgt die Temperatur etwa 100´Grad Celsius, die anderen Räume haben nur etwa 30 Grad Celsius. Beim Vorbeigehen an den geöffneten Türen erkennt er Bad, Kinderzimmer, Küche, Schlafzimmer.

Ein Blick mit der Wärmebildkamera in die Räume zeigt, dass sich keine Personen in den Räumen aufhalten. Im Wohnzimmer sieht der Truppführer in der Schrankwand ein brennendes Fernsehgerät, ebenso befinden sich keine Personen im Wohnzimmer. Aus dem mitgeführten Hohlkammerstrahlrohr werden drei oder vier Stöße mit einem Schaum-Wassergemisch auf den Brandherd abgegeben. Feuer aus. Wasserschaden: praktisch Null. Zeit: zwei bis drei Minuten. Anschließend werden die Räume gelüftet. Der Einsatz ist beendet.

Dies ist keine Fiktion, sondern eine reale Einsatzbeschreibung mit der neuen Wärmebildkamera. Alleine das Absuchen der Räume nach Personen und das Auffinden des Brandherdes hätte ohne dieses High-Tech-Gerät wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen – mit unsicherem Ausgang. Jeder Raum hätte, solange keine Sicht möglich ist, auf dem Boden kniend abgesucht werden müssen.

Artikel vom 25.09.2012
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