Hoffmann: offenes Ohr für Zornedings Nachwuchs

Zorneding · 100 Tage Jugendpflege

Für den neuen Zornedinger Jugendpfleger Florian Hoffmann ist seine Tätigkeit eine „anspruchsvolle Aufgabe mit hoher Eigenverantwortung“.	Foto: Sybille Föll

Für den neuen Zornedinger Jugendpfleger Florian Hoffmann ist seine Tätigkeit eine „anspruchsvolle Aufgabe mit hoher Eigenverantwortung“. Foto: Sybille Föll

Zorneding · Seit 100 Tagen ist Florian Hoffmann nun als Nachfolger von Martin Gil Jugendpfleger der Gemeinde Zorneding – Zeit für eine kurze Bilanz seiner bisherigen Arbeit und Erfahrungen.

„Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe mit hoher Eigenverantwortung, die sich auf viele Bereiche erstreckt. Aber genau das war es ja auch, was mich an dem Job gereizt hat“, sagt der 28-Jährige. Rund 1.800 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 24 Jahren leben in Zorneding. Viele sind in Vereinen oder kirchlichen Einrichtungen aktiv oder kommen ins Jugend­zent­rum. Andere wiederum tauchen nirgends auf. Diese gilt es zu aktivieren und zu motivieren. „Mein Vorteil ist, dass ich in Zorneding aufgewachsen bin und bereits viele Leute kenne“, so Hoffmann. Er besuchte den Kindergarten St. Martin und die Grundschule in Pöring, war einer der Jugendleiter in der Pfarrgemeinde St. Martin und engagierte sich in der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG). Hoffmanns Ziel ist es, den Jugendlichen zu zeigen, dass Politik nicht nur auf Bundesebene stattfindet, sondern bereits im Ort, wenn es um die Umsetzung der eigenen Wünsche geht. Um das zu erreichen, setzt er auf Vernetzung – persönliche und digitale. Für die Zornedinger Jugend wird es eine Facebook-Seite geben, die demnächst freigeschaltet wird.

Die derzeit stillgelegte Internetseite www.jugendpflege-zorneding.de soll eher eine Plattform für Eltern und Vereine werden, die hier mit Informationen versorgt werden, zum Beispiel zum Thema Jugendschutz. „Facebook wird für mich ein wichtiges Werkzeug für die Kontaktaufnahme zu den Jugendlichen werden – auch wenn das manche Leute kritisch sehen“, ­erklärt Hoffmann. Man müsse zwar auf die Gefahren der neuen Medien hinweisen, aber man könne sich ihnen gegenüber nicht verschließen. „Facebook ist nun mal Teil der Lebenswelt von Jugendlichen“. Die Webauftritte gestaltet er selbst, schließlich ist er Fachinformatiker. „In dem Beruf hat mir aber der Kontakt zu den Menschen gefehlt“, sagt ­Hoffmann. Deshalb ­hat er nach einem Jahr die Segel gestrichen und ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Blindeninstitut und einem Kindergarten gemacht und dann Sozialpädagogik an der Katholischen Stiftungsfachhochschule (KSFH) München studiert.

Auf persönlicher Ebene hat der 28-Jährige bereits viele Kontakte geknüpft, beispielsweise zu den Jugendsprechern des Gemeinderats, Vincent Kalnin (Grüne) und Steffi Berndlmeier (CSU), sowie zu Vereinsvertretern. Er nimmt an den Sitzungen der Selbstverwaltungsgruppe des Jugendzentrums und der Gruppenleiter von St. Martin teil und nächste Woche ist ein Treffen mit der Jugendgruppe des BRK-Ortsverbandes geplant. Auch das Jugendforum, das im vergangenen Jahr als Netzwerk für alle, die in irgendeiner Weise Jugendarbeit leisten, ins Leben gerufen wurde, soll demnächst wieder tagen.

Welche Wünsche die Zornedinger Jugend hat, wird auch die Jugendanalyse ergeben, eine Hinterlassenschaft seines Vorgängers. Sie hätte eigentlich schon letztes Jahr abgeschlossen sein sollen, aber die Befragung, die von Jugendlichem zu Jugendlichem per Telefon stattfindet, sei langwieriger als gedacht, so Hoffmann. Mit einem Ergebnis rechnet er erst Ende des Jahres. „Die Herausforderung wird dann die Interpretation sein“, sagt der Jugendpfleger. Doch hier baut er auf die Erfahrung seines Vaterstettener Kollegen Jörg Cordruwisch, denn die Analyse in der Nachbargemeinde ist bereits fertig. Eine weitere Gelegenheit für den Nachwuchs, seine Bedürfnisse zu äußern, ist die nächste Jungbürgerversammlung am Dienstag, 16. Oktober, um 17 Uhr im Jugendzent­rum. Der Jugendpfleger hofft, dass viele die Chance nutzen werden, ihre Anliegen anzubringen. Es sind einige „Altlasten“, die Hoffmann pflegen oder optimieren muss, aber er hat auch schon ein neues Projekt anzubieten: iSound. Es richtet sich an Neun- bis Zwölfjährige, denen Bodypercussion Spaß macht, also das Trommeln auf dem Körper. „Dabei lernt man, sich selbst besser zu spüren“, erklärt Hoffmann. Deshalb sei es gut als Suchtprävention geeignet, denn nur wer sich und seine Grenzen kennt, könne leichter „nein“ zu Drogen oder Alkohol sagen. Entstanden ist iSound in Zusammenarbeit mit der angehenden Musikpädagogin Anne Berger.

Wer Kontakt mit Florian Hoffmann aufnehmen möchte, kann dies persönlich während der festen Sprechzeit im Rathaus (Zimmer 08/EG) mittwochs von 15 bis 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 0 81 06/3 84 16, mobil unter 01 51/15 13 59 15 oder per E-Mail unter der Adresse florian.hoffmann@zorneding.bayern.de, Die Bürozeiten sind Montag 13 bis 16 Uhr, Mittwoch 13 bis 15 Uhr, Freitag 10 bis 12 Uhr. Von Sybille Föll

Artikel vom 13.09.2012
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