125-jähriges Bestehen: Glonner Kulturverein gibt es seit 1887

Glonn · Allee als Auftakt

Die ehemaligen Vorsitzenden Georg Reupold (r.) und Josef Kleeberger (l.) mit ihrer Nachfolgerin Jutta Gräf (3. v. r.) und weiteren Mitgliedern des derzeitigen Vorstands sowie dem Ortschronisten Hans Obermair (4. v. l.).	Foto: Sybille Föll

Die ehemaligen Vorsitzenden Georg Reupold (r.) und Josef Kleeberger (l.) mit ihrer Nachfolgerin Jutta Gräf (3. v. r.) und weiteren Mitgliedern des derzeitigen Vorstands sowie dem Ortschronisten Hans Obermair (4. v. l.). Foto: Sybille Föll

Glonn · Zwei große kulturelle Ereignisse stehen in der Marktgemeinde Glonn bevor: Eine Kulturnacht am Freitag, 14. September, und am 21./22. September ein Festwochenende des Glonner Kulturvereins anlässlich seiner Gründung vor 125 Jahren.

Die Pflanzung einer Obstbaumallee entlang der Straße von Glonn nach Zinneberg war die erste Aktion, die der Kulturverein Glonn im Frühjahr 1888, kurz nach seiner Gründung als »Verschönerungsverein« am 20. September 1887, unternahm. Dass es ausgerechnet die Zinneberger Straße war, die bepflanzt wurde, verwundert nicht, denn einer der Gründungsmitglieder und antreibende Kraft für die Entstehung des Vereins war Friedrich Scanzoni von Lichtenfels, seit 1868 Schlossherr auf Zinneberg. Er hatte als Arzt in Würzburg gearbeitet, gehörte dem dortigen Verschönerungsverein an und trug diese Idee nach Glonn. Was dieser Tat noch alles folgte in der bewegten, 125-jährigen Geschichte des Vereins, erfahren Interessierte am Freitag, 21. September, vom örtlichen Historiker Hans Obermair. Er hält seinen Vortrag bei einem Festabend anlässlich des Jubiläums in der Klosterschule am Klosterweg 7, die auch Sitz des Vereins und des Heimatmuseums ist. Beginn ist um 19 Uhr mit Begrüßungsansprachen des Glonner Bürgermeisters Martin Esterl und der Vorsitzenden des Kulturvereins, Jutta Gräf.

Am Samstag, 22. September, spielt um 19.30 Uhr das »Rudi Zapf Trio« in der Glonner Schule am Klosterweg 10. Der Eintritt ist frei, Spenden werden jedoch gerne entgegengenommen. Bereits am Donnerstag, 20. September, findet um 19.30 Uhr die Vernissage zu einer Ausstellung von Johannes Gottwald in der Klosterschule statt. Der Herrmannsdorfer Künstler zeigt luftige Skulpturen aus gewachsenem Kirsch- oder Eichenholz mit rhythmisierten Linien und Räumen, die seit Jahren sein Hauptthema sind. Geöffnet ist die Ausstellung am Samstag, 22., und Sonntag, 23., sowie am Samstag, 29., und Sonntag, 30. September, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

Die Organisation von Ausstellungen und anderen kulturellen Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Vorträge sind inzwischen Schwerpunkt des ehemaligen Verschönerungsvereins. Während des Zweiten Weltkrieges ruhten die Aktivitäten, 1952 belebten die Mitglieder den Verein wieder und tauften ihn »Verkehrs- und Verschönerungsverein Markt Glonn«. 1985 wurde daraus der »Kultur- und Verschönerungsverein Markt Glonn«, bis schließlich 2005 nur noch das Wort »Kultur« den Namen gab. »Wir tragen trotzdem auch weiterhin zur Verschönerung der Gemeinde bei«, betont die zweite Vorsitzende, Brigitte Schneider. Im vergangenen Jahr bepflanzten die ehrenamtlichen Helfer zahlreiche Verkehrsinseln und pflegten über 50 Ruhebänke. Der ganze Stolz des Vereins ist das Heimatmuseum. Um 1980 herum hatten der damalige Vorsitzende, Josef Kleeberger, und der mittlerweile verstorbene Glonner Galerist Hans Kotzinger die Idee dazu. Der damalige Bürgermeister Martin Sigl fand sie gut und stellte Räume im zweiten Stock der Klosterschule zur Verfügung. Jeden ersten Sonntag im Monat kann man hier zwischen 14 und 16 Uhr Exponate zu wichtigen Glonner Persönlichkeiten, wie beispielsweise die Schriftstellerin Lena Christ, besichtigen, eine ehemalige Schusterwerkstatt, alte bäuerliche Gerätschaften und vieles mehr.

Erst im März 2012 wurde dem Kulturverein eine umfangreiche Sammlung historischer Fotoapparate übergeben, die nun im Museum ausgestellt ist. Nähere Informationen zum Kulturverein gibt es unter www.kulturverein-markt-glonn.de. Bereits am kommenden Freitag, 14. September, veranstaltet der Glonner Gewerbeverband die dritte Kulturnacht. 17 Geschäfte haben an diesem Tag bis 22 Uhr geöffnet und werden zur Galerie, in der Exponate der Fotofreunde Glonn ausgestellt sind. Außerdem können die Besucher selbst kreativ werden und gewinnen: Das beste Foto der Glonner Kulturnacht wird mit einer Digitalkamera als Preis belohnt. Bis 22. September kann man seine Aufnahmen per E-Mail einsenden an die Adresse: fotowettbewerb@glonn.de. Sybille Föll

Artikel vom 11.09.2012
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