Grünwalder Tafel betreut seit 5 Jahren Bedürftige

Grünwald · Eine Sorge weniger

Gemeinsam mit den Berechtigten feierten die Organisatoren und Helfer der Grünwalder Tafel den 5. Geburtstag des sozialen Projektes.	Foto: hol

Gemeinsam mit den Berechtigten feierten die Organisatoren und Helfer der Grünwalder Tafel den 5. Geburtstag des sozialen Projektes. Foto: hol

Grünwald · »Heute darf ich mal vornehm ausgehen«, freute sich eine ältere Dame, die gemeinsam mit rund 40 Berechtigten der Grünwalder Tafel sowie dem festen Kern der ehrenamtlichen Helfer der Nachbarschaftshilfe Grünwald jetzt das fünfjährige Bestehen der Tafel im Restaurant Costa Smeralda in Grünwald feierte.

»Wir wollten einfach einmal die Menschen, die es sich sonst nicht leisten können, zu einem Besuch im Restaurant einladen«, meinte Guiseppe Cardia, Besitzer des italienischen Lokals. Schon seit einigen Jahren unterstützt er die Grünwalder Tafel mit Waren aus seinem Feinkostgeschäft in der Schlosspassage. »Es ist wichtig seinen Teil beizutragen, um Menschen zu unterstützen, denen es nicht gut geht«, betonte er. »Dass die Einladung pünktlich zum Jubiläum kam, war reiner Zufall, aber eine schöne Gelegenheit, gemeinsam zu feiern«, meinte Wolfgang Kuny, Leiter der Grünwalder Nachbarschaftshilfe. Und so saßen Berechtigte und Helfer zusammen an den Tischen und genossen entspannte Gespräche, bei denen man die täglichen Sorgen auch mal hinter sich lassen konnte. Wie Kuny betonte, ist ein herzlicher Umgang miteinander ebenso wichtig wie die grundsätzliche Würde zu achten. Die Idee für die Tafel ist im Dezember 2006 entstanden und bereits ein halbes Jahr später fand die erste Ausgabe statt, damals noch in Buden für den Weihnachtsmarkt, die auf dem Bauhof standen. Inzwischen wurden Container angeschafft, Kühltruhen und Kühlschränke privat besorgt.

Rund 25 ehrenamtliche Helfer organisieren und übernehmen die umfangreichen Arbeiten. So müssen die Waren von den verschiedenen teilnehmenden Geschäften in Grünwald und Pullach abgeholt und kühl gelagert werden, und natürlich wird auch die Ausgabe selbst betreut. Angeboten werden Obst und Gemüse, Backwaren und Wurstwaren. Weitere Produkte wie Kaffee oder Artikel zur Körperpflege kauft die Tafel eigenständig dazu. Derzeit sind rund 60 eingetragene Empfänger berechtigt Lebensmittel bei der Grünwalder Tafel zu beziehen. Kuny schätzt jedoch, dass eigentlich um die 250 Bürger in Grünwald berechtigt wären, jedoch aus Scham nicht auf diese Möglichkeit zugreifen. »Es ist sehr schwierig hier die Schwellenangst zu senken«, berichtete er. Nach seinen Worten spürt man in der wohlhabenden Gemeinde neben den Problemen von Arbeitslosen oder Alleinerziehenden vor allem die steigende Altersarmut. Vorwiegend Senioren, die mit ihrer knappen Rente nicht auskommen können, leben am Minimum und oft im sozialen Abseits. Doch an diesem Tag war während der fröhlichen Stunden im Restaurant von Einsamkeit nichts zu spüren. Mehr zu dem Projekt erfährt man bei der Nachbarschaftshilfe unter Telefon 64 96 49 90. hol

Artikel vom 11.09.2012
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