Anwohnerin schlägt Alarm

Moosach · Ballspielen verboten!

Elvira Sahinovic protestiert dagegen, dass ihr Sohn in ihrer Wohnanlage nicht mehr Ballspielen darf.	ws

Elvira Sahinovic protestiert dagegen, dass ihr Sohn in ihrer Wohnanlage nicht mehr Ballspielen darf. ws

Moosach · Auf den Wiesen zwischen den Wohnhäusern an der Treitschkestraße 2, 4 und 6 stehen seit kurzem neue Schilder, die das Ballspielen verbieten – sehr zum Ärger von Kindern und Eltern.

Eine Anwohnerin hat deshalb öffentlich Alarm geschlagen und sich an den Moosacher Anzeiger gewandt. Elvira Sahinovic hat einen fünfjährigen Sohn. Er habe dort gerne nachmittags mit ein, zwei, höchstens drei anderen gleichaltrigen Kindern aus der Wohnanlage Fußball gespielt. Das sei doch keine Belästigung, betont die junge Mutter.

In der Wohnanlage stehen drei höhere Häuser mit jeweils neun Stockwerken und insgesamt gut 160 Wohnungen. »In den drei Häusern wohnen sehr viele Eltern und wir sind alle entsetzt, was unseren Kindern damit an Freiheiten genommen wird«, beschwerte sich Elvira Sahinovic. Für ihren Sohn sei es eine »Strafe«, dort nicht mehr Fußball spielen zu können. Die nächsten Spielmöglichkeiten wie der Amphionpark seien weit entfernt.

Einige Mitbewohner, die keine Kinder haben, hätten sich in letzter Zeit immer wieder negativ über das Fußballspielen der Kinder geäußert und mit einem Verbot gedroht, berichtet die junge Mutter voller Bedauern. »Wo sollen unsere Kinder denn nun hin?«, fragt sich Erika Sahinovic. Die Wohnhäuser wurden vor ein paar Jahren von dem Augsburger Unternehmen Patrizia Immobilien AG gekauft und in Eigentumswohnungen umgewandelt. In den Einheiten wohnen die Eigentümer selbst oder deren Mieter. Die Patrizia wurde von der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) mit der Hausverwaltung beauftragt. In der Wohnanlage »war das Ballspielen schon immer verboten«, stellte Patrizia-Sprecherin Simone Wipplinger auf Anfrage klar. Das Ballspielen sei bislang geduldet worden. Nun habe es jedoch von den Bewohnern Beschwerden gegeben, dass das Fußballspielen überhandgenommen habe. Der Hausverwalter habe nun lediglich neue Schilder angebracht, die auf dieses Verbot hinweisen. Denn die alten Schilder seien verwittert und die Schrift schlecht zu lesen gewesen.

Im September, nach den Sommerferien, werde eine Eigentümerversammlung stattfinden, kündigte die Sprecherin der Patrizia an. Falls die Mehrheit der Wohnungseigentümer das Ballspielverbot kippe, dann könne es außer Kraft treten. Denkbar sei aber auch, dass dann vielleicht ein Kompromiss gefunden werde und das Ballspielen zu bestimmten Zeiten erlaubt werde. ws

Artikel vom 08.09.2012
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