Tag des offenen Denkmals in München

München · Rund ums Holz

Oberpräparator Alfred Riepertinger (rechts) und sein Kollege Ralph Gillich bieten am Tag des offenen Denkmals einen Blick hinter die Kulissen des Instituts für Pathologie am Klinikum Schwabing. Foto: Städtisches Klinikum München/Jeanette Isfahanian

Oberpräparator Alfred Riepertinger (rechts) und sein Kollege Ralph Gillich bieten am Tag des offenen Denkmals einen Blick hinter die Kulissen des Instituts für Pathologie am Klinikum Schwabing. Foto: Städtisches Klinikum München/Jeanette Isfahanian

München · Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 9. September öffnen bundesweit mehr als 7.500 historische Gebäude, archäologische Stätten sowie Gärten und Parks ihre Türen.

Auch in und um München. Viele Veranstaltungen widmen sich dem diesjährigen Motto „Holz“. Zum ersten Mal steht ein Baumaterial im Mittelpunkt des Denkmaltags. Bei allen Veranstaltungen (Eintritt frei) haben die Besucher die seltene Gelegenheit, aus erster Hand vor Ort Informationen zur Geschichte der Denkmale, zu ihrem Erhalt und zu ihren Besonderheiten zu erfahren. Das komplette Programm ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de einsehbar.

Um Sägemühlen, Stadtbäche und Jugendstil geht es bei einer Führung zum Holzplatz in der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Treffpunkt um 11 Uhr in der Holzstraße. Münchens erster Bahnhof war eine Holzbaracke, das will die Führung zum Holzkirchner Bahnhof in der Bayerstraße zeigen, Treff der Führung mit Heinrich Ortner vom Holzkirchner Bahnhof über den heutigen Hauptbahnhof zum Starnberger Bahnhof im Norden der Ludwigsvorstadt: Ecke Paul-Heyse-Unterführung. Beginn ist um 10 Uhr. Friedrich Bürklein baute den Bahnhof, durch Erweiterung der Flügelbauten wurde der Hauptbahnhof zum Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs, es entstanden der königliche Bahnhof, die erste Bahnhofsmission und der neue Zentral-Omnibusbahnhof. Menschenverachtende Transporte in den Osten prägten die Zeit nach 1933. In den 1950ern kamen die ersten Gastarbeiter.

Schauplatz für TV-Krimis

Bereits zum dritten Mal haben Interessierte zwischen 10 bis 18 Uhr die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Instituts für Pathologie am Klinikum Schwabing, Kölner Platz 1, zu werfen. Oberpräparator Alfred Riepertinger und sein Kollege Ralph Gillich gewähren spannende Einblicke in die Siegfried-Oberndorfer-Lehrsammlung, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich ist. Hierbei handelt es sich um eine der wenigen gut erhaltenen historischen Medizinpräparate-Sammlungen im deutschsprachigen Raum. Die ältesten Originale, wie etwa eine Mumienhand, stammen aus dem Jahre 1884 und etwa 1500 vor Christus. Sieben alte Wachsmoulagen sowie eine medizintechnische Sammlung, die unter anderem Herzschrittmacher, Pessare, Endoprothesen und Stents umfasst, können ebenfalls angesehen werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den angegliederten Tierstall zu besichtigen, für den die Umbauplanungen zum Siegfried-Oberndorfer-Museum für historische Pathologie laufen. Zudem führt der Rundgang in den Sektionssaal, in dem immer wieder Szenen der Fernsehkriminalreihen „Tatort“ (ARD) und „Der Alte“ (ZDF) gedreht werden.

Die Teilnahme ist nur im Rahmen der zweistündigen Gruppenführungen um 10, 13 und 16 Uhr möglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt frei. Im Renaissancehof der „Alten Münze“, der Münchner Dienststelle des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (9. September: 10 bis 16 Uhr) , werden Führungen angeboten. Zu sehen ist auch die Ausstellung „Holzstadt München – Au, Haidhausen, Giesing“ mit historischen Fotografien aus München: eine Welt aus Holz, die heute nicht mehr existiert (Ausstellung „Holzstadt München – Au, Haidhausen, Giesing“, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Hofgraben 4, München, Öffnungszeiten: 10. bis 21. September, Montag bis Donnerstag von 10 bis 16 Uhr, Freitag von 10 bis 14 Uhr, Eintritt frei). Speziell für Kinder ist die Ausstellung „Archäologie im Experiment“, die zum Tag des offenen Denkmals in der „Alten Münze“ zu sehen ist. Zu besichtigen ist auch die „Projektwerkstatt Archäologie“. Geöffnet hat der „Infopoint Museen & Schlösser in Bayern“ im Alten Hof (9. September: 11 bis 16 Uhr, nur mit Anmeldung im Vorfeld: E-Mail: infopoint@museen-in-bayern.de, Tel. 089/21 01 40-50). Dort ist nur an diesem Tag das historische Dachtragwerk der Burg und des Zwingerstocks zu besichtigen.

Artikel vom 07.09.2012
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