Der Erfinder von »Brot und Schwein« kommt aus Otterfing

Otterfing · »Häfftiges« Talent

Der Vater von »Brot und Schwein«, Werner Härtl, bei der Arbeit. Ihm zur Seite steht das »Brot«, das den kreativen Prozess überwacht. 	Foto: hw

Der Vater von »Brot und Schwein«, Werner Härtl, bei der Arbeit. Ihm zur Seite steht das »Brot«, das den kreativen Prozess überwacht. Foto: hw

Otterfing · Als 1990 Andreas Reiter und Stefan Klingenberg, damals Schüler an einem Gymnasium in Fürstenried, ihr erstes eigenes Hausaufgabenheft herausgaben, haben die beiden sicherlich nicht im Traum daran gedacht, damit eine ganz große Karriere in Gang zu setzen.

Heute habe das »Häfft« eine Auflage von über einer Million Exemplaren und eine treue Fangemeinde, wie Werner Härtl, der seit 18 Jahren die Comics für das beliebte Hausaufgabenheft zeichnet, erklärt. Werner Härtl, der in Otterfing mit seiner Familie lebt, war damals selber noch Schüler, als er »Brot und Schwein« erfand, die zwei Protagonisten, die in keinem »Häfft« fehlen dürfen. Als gerade einmal Sechzehnjähriger fing der Autodidakt an, kommerziell zu zeichnen. Er hatte damit, noch während er die Schulbank drückte, seine große Leidenschaft zum Beruf gemacht. »Schweine haben für mich schon immer etwas Positives gehabt, deshalb das Schwein. Das Brot steht für das Pausenbrot, das man als Schüler ja immer dabei hat«, erklärt Werner Härtl seine Wahl.

Rund 100 Zeichnungen pro »Häfft« entwirft Härtl, derzeit arbeitet er schon an der Ausgabe für das Schuljahr 2013/2014. »Ich muss gestehen, dass ich immer etwas Druck brauche, damit ich meine Sachen erledige«, gesteht der Künstler schmunzelnd. »Solange mir die Ideen nicht ausgehen und ich mit meinen Sachen ankomme, werde ich weiter- machen«, verspricht Härtl. In einer der ersten Ausgaben habe er seinen Geburtstag in den Kalender eingetragen und einen ganzen Ordner voller Glückwünsche bekommen, freut er sich. Anregungen gibt es auch von seinem zwölfjährigen Sohn. Auch die »Häfft-Familie ist seit den letzten Jahren enorm gewachsen. Jede Menge Schulmaterial gibt es zusätzlich zum Häfft. »Ich experimentiere gerne, probiere gerne neue Sachen aus«, verrät Härtl. Dabei hat er immer einen hohen Anspruch an seine Arbeit, wie er betont. So hat er unter anderem ein Kinderbuch über ein reiselustiges Ferkel geschrieben, das bereits als Hörbuch aufgenommen wurde (Fleck will ans Meer). Überhaupt haben es ihm Schweine einfach angetan. Ein Arcylgemälde von ihm, das eine Sau als fesches Frauenzimmer zeigt, wurde sogar bei den Otterfinger Kulturtagen zum Publikumsliebling gewählt. Etwas Schwein braucht man auch, wenn man eines von zehn »Häfften« gewinnen will. hw

Artikel vom 04.09.2012
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