Nymphenburg · Tropisches bei Regenwetter

Frangipani heißt der betörende Duft, den der Tempelbaum verströmt. Foto: VA

Nymphenburg · Der Wetterbericht verheißt Wolken, Regen und nur mäßigen Sonnenschein für die nächsten Tage. Was tun bei schlechtem Wetter? Bei Regen in den Botanischen Garten? Das, so denken viele, lohnt sich nicht.

Ganz im Gegenteil: Jetzt im Spätsommer hat man die Gelegenheit, das Victoriahaus in seiner Sommerbepflanzung zu genießen: Üppige tropische Schlingpflanzen wie Schwammgurken und Flaschenkürbisse, ein Wasserbecken mit den riesigen Schwimmblättern tropischer Seerosen und den unbenetzbaren Blättern der Lotosblumen, Mimosen und andere Tropenpflanzen mehr vermitteln nachgerade Urlaubsatmosphäre.

Auch die anderen Gewächshäuser laden zu einem Schlechtwetterspaziergang ein. So kommt man an solchen Tagen zu dem etwas absurd klingenden Vergnügen, nordamerikanische und südafrikanische Trockengebiete bei Regen trockenen Fußes zu durchqueren. Oder man kann ohne Schirm bei Regen bei den Regenwaldpflanzen verweilen. Aber nicht genug damit. Bis zum Sonntag, 9. September, kann man die große interaktive Duftausstellung in der Winterhalle besuchen. Dort kann man seine Nase in etwa 60 verschiedene Düfte stecken oder und bei einem Dufträtsel testen, wie gut man Gerüche unterscheiden kann. Zudem werden zahlreiche interessante Informationen geboten, etwa darüber, welche Rolle ätherische Öle für die Pflanzen spielen, wie der Geruchssinn funktioniert und welchen Duft Napoleon überaus schätzte. Die Ausstellungstexte stehen übrigens in Deutsch, Englisch, und Italienisch zur Verfügung. Übrigens hat auch bei schlechtem Wetter – gewappnet mit entsprechender Ausrüstung – ein Streifzug durch das Freiland des Botanischen Gartens seine Reize. Im Schmuckhof etwa kommt es einem so dann vor, als würde das Gelb der Tagetes ganz besonders leuchten.

Artikel vom 04.09.2012
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