Die Kolumne von Markus Wasmeier

München · Schlierseer Sommermärchen

„Hopfabaam schmeissn“ ist eine der Sportarten der Bavarian Highland Games im Museum. 	Foto: Wasmeier Museum

„Hopfabaam schmeissn“ ist eine der Sportarten der Bavarian Highland Games im Museum. Foto: Wasmeier Museum

München · Die Olympischen Spiele von London, die diesmal unter dem Motto „Inspire a Generation“ stattfanden, hat man noch in guter Erinnerung. In den Zeitungen findet man immer noch Rückblicke und gleichzeitig wird von den Paralympics berichtet, die derzeit mit ähnlicher Begeisterung stattfinden.

Hoamat Bayern – Die Kolumne von Markus Wasmeier

Mich hat es gefreut, dass so viele Zuschauer mit Begeisterung dabei waren. Die Briten haben die Straßen gesäumt und jedem Sportler, außer ihren eigenen natürlich – das war kurz vorm Durchdrehen, gleichermaßen zugejubelt. Aber auch die zahllosen Unterstützer vorm Fernsehgerät waren begeistert, weil sie erstens nicht zu nachtschlafender Zeit nur mit eingezwickten Streichhölzern die Augen offenhalten mussten und weil es auch einige Medaillen für uns zu bejubeln gab. Nicht immer in den Disziplinen, mit denen man zu hundert Prozent gerechnet hatte, aber das spielt ja jetzt keine Rolle mehr. Solche Spiele zu veranstalten bedarf einer unglaublichen Organisation.

Schon im Juli 2005 wurde der Austragungsort London gewählt, da hat es mein Museum noch gar nicht gegeben, geschweige denn den Gedanken an „Museums-Spiele“. Bei den diesjährigen Olympischen Spielen haben 204 Nationen mit insgesamt 10.973 Sportlern teilgenommen. Davon waren 4.860 Frauen, die 302 Wettbewerbe in 26 Sportarten bestritten. Das sind Zahlen, gell? Da kann ich mit meinen „V. Bavarian Highland Games“ nicht ganz mithalten, aber ich verspreche Ihnen, die Begeisterung für die Zuschauer und von den Mitwirkenden wird nicht geringer sein. Bei uns sind es wesentlich weniger teilnehmende Nationen, nämlich genau zwei: Deutschland gegen Österreich – das hatte doch schon immer einen gewissen Reiz. I sog nur „Cordoba“, mehr sog i ned!

Zu den Herren sind auch Frauen(mann)schaften bei uns zugelassen, die sich in Einzel- oder Mannschafts-Wettkämpfen zu beweisen haben. Und dazu kommt noch eine Sonderwertung, die für den Wettkampf nicht gewertet wird. Unsere Sportarten sind durchaus mit denen der Spiele vergleichbar, also im entferntesten Sinne:

GWICHT HOCH – Weight for Height – da denkt man ans Gewichtheben – stimmt nicht ganz: Ein 24,7 kg schweres Gewicht wird ähnlich dem Hochsprung, mit Schwung und einer Hand über eine quer liegende Latte geworfen, deren Höhe bei 3 Meter beginnt und in 15 cm Schritten nach oben gelegt wird.

HOPFABAAM SCHMEISSN – Tossing the Caber – Speerwerfen? Nicht wirklich: Ein 4 Meter langer Baumstamm mit etwa 45 kg Gewicht muss mit eigener Muskelkraft möglichst zum Überschlag gebracht werden und sollte im Idealfall in einer 12 Uhr Position aufkommen.

STOAWEITWURF – Putting the Stone – das kommt dem Kugelstoßen schon sehr nahe: Ein etwa 12 kg schwerer Stein wird auf Weite geworfen. Welche Technik der Wettkämpfer dabei anwendet ist ohne Bedeutung.

STRICKZIANG – Tug O War – Das war mal eine olympische Disziplin! Die sechs stärksten Männer und/oder Frauen treten gegeneinander im Strick ziagn an. Der Wettkampf dauert 1 Minute und dabei treffen echte Urkräfte aufeinander.

Dazu kommen noch einige bairische Disziplinen:

FASSLROLLN (mit Stangerl, wias da Brauch is) – Ein Holzfass wird mit zwei Stecken von den Wettkämpfern möglichst schnell über einen Parcours gerollt.

STANGABRETTLSKILAFFA – Sechs Mann/Frau versuchen gemeinsam auf den Stangabrettlski so schnell wie möglich von außerhalb der Wettkampfarena in die Mitte der Wettkampfarena zu gelangen.

STOAHEBN – Ein Stein, mit einem traditionellen Gewicht von 254 kg hat die Anschlaghöhe bei einem Meter (bei Frauen sind es 125 kg und 80 cm). Wird der Stein von mehreren Teilnehmern auf diese Höhe gelupft, wird das Gewicht um jeweils 25 kg erhöht.

WUIDARA WETTKAMPF – Hat a bissl was vom Biathlon – die sechs schnellsten Wettkämpfer müssen im schnellen Lauf einen Parcours bewältigen und mit einem Ball eine Dose treffen. Wer nach drei Versuchen die Dose immer noch nicht getroffen hat, muss eine Strafrunde drehen.

Und zu guter Letzt und völlig außer Konkurrenz:

EIERTRATZN – Neben den Werfern ist der Catcher der wichtigste Mann bei dieser Disziplin. Der Catcher muss die vom Werfer geworfenen Eier unversehrt auffangen. Ziel der Teams ist es, mindestens drei hohe Weiten zu erreichen.

Ich merke schon, wie Sie der olympische Gedanke gepackt hat und Sie sich sagen: „Dabei sein ist alles, auch wenn nur als Zuschauer“. Und den olympischen Hauch spüren Sie schon am Eingang meines Museums mit der Ausstellung von Originalkleidung der olympischen Winterspiele. Seien Sie dabei, wenn es heißt: „Mögen die Spiele beginnen.“

Ich würde mich freuen, Ihre Unterstützungsrufe zu hören!

Ihr Markus Wasmeier

Bavarian Highland Games 2012

Bayern gegen Österreich
Am 16. September 2012
im Markus Wasmeier Freilichtmuseum
250 Euro Preisgeld
Bewerbung unter www.bavarianhighlands.com

Artikel vom 30.08.2012
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