München · Gebrauchtwagenkauf: Privat oder vom Händler

Mehr Auswahl, mehr Sicherheit: Der Kauf beim Händler hat seine Vorzüge, dafür kommt man privat meist günstiger zum Neuen. Foto: WavebreakmediaMicro - Fotolia.com

München · Im Vergleich zum Kauf beim seriösen Händler ist man bei der Beurteilung des Kaufobjekts von privat mehr gefordert. Wer nicht selbst vom Fach ist, sollte eine Prüfung in einer Werkstatt, in einem ADAC-Prüfzentrum oder bei einem ADAC-Vertragssachverständigen durchführen lassen.

Ein seriöser Verkäufer sollte sich gegen einen derartigen Wunsch nicht sperren. Hilfreich kann es auch sein zum Besichtigungstermin einen sachkundigen Berater mitzunehmen. Im Gegensatz zum Händler muss ein privater Verkäufer nicht für Sachmängel haften, d.h. er kann die Haftung ausschließen. Der kleine, aber wesentliche Zusatz im Kaufvertrag „Das Fahrzeug wird unter Ausschluss der Sachmängelhaftung verkauft“ zeichnet den privaten Verkäufer von seiner Haftung frei. Ansprüche können nur hergeleitet werden, wenn ein Mangel arglistig verschwiegen wurde und der Käufer dies beweisen kann oder wenn eine Eigenschaft am Fahrzeug fehlt, für die der Verkäufer ausdrücklich haften wollte (Zusicherung bzw. Garantieübernahme).

Der Kauf bei einem Händler bietet den Vorteil, dass er dem privaten Käufer gegenüber mindestens ein Jahr lang für Sachmängel haften muss. Liegt ein solcher vor kann der Käufer zunächst die kostenlose Reparatur durch den verkaufenden Händler verlangen. Unter Umständen kann man sogar vom Kaufvertrag zurücktreten oder den Kaufpreis mindern.

Das Preisniveau beim Händler ist, bedingt durch seine Gemeinkosten, die obligatorische Sachmängelhaftung, Steuer und Gewinn meist höher als beim Privatgeschäft. Die Minimierung der Risiken könnte aber den Preisaufschlag wert sein. Und abgesehen davon können Käufer von attraktiven Leasing- und Finanzierungsangeboten profitieren, wohingegen von privat nur Barzahlung möglich sein wird.

Artikel vom 29.08.2012
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