Clara Frank (16) vom SV Am Hart wird Weltmeisterin im Einradfahren

Am Hart · Rückwärts zum Titel

Die 16-jährige Weltmeisterin Clara Frank mit ihrer stolzen Mutter. 	Foto: sl

Die 16-jährige Weltmeisterin Clara Frank mit ihrer stolzen Mutter. Foto: sl

Am Hart · Mit dem Fahrrad eine bestimmte Strecke so langsam wie möglich zurückzulegen ohne die Füße abzusetzen: Allein das hört sich schon schwierig an. Clara Frank schafft das auf einem Rad, rückwärts und als Beste der Welt in ihrer Altersklasse.

Die 16-Jährige, die beim SV Am Hart trainiert, ist die neue Weltmeisterin im »Langsam rückwärts Einradfahren«. Bei der diesjährigen UNICON, der Weltmeisterschaft im Einradfahren, konnte Clara sich nun in dieser Disziplin gegen 210 Konkurrentinnen aus 32 Ländern durchsetzen. Dieses Jahr fand die alle zwei Jahre ausgetragene Meisterschaft in Brixen in Südtirol statt. In den verschiedensten Disziplinen mussten sich die Einradbegeisterten aus aller Welt wieder messen.

Nachdem es 2008 »nur« zum Vizetitel reichte, brauchte Clara dieses Mal mit 63 Sekunden am Längsten, um das zehn Meter lange und 30 Zentimeter breite Brett, das an Start und Ziel mit Zeitschranken ausgestattet ist, zu überqueren. »Der Beste unter den Jungs brauchte beim ›Langsam rückwärts Einradfahren‹ nur 45 Sekunden«, erzählt sie stolz. Seit 2007 wird dieser Sport beim SV Am Hart angeboten. In ihrer Paradedisziplin ist Clara seit 2009 auch schon Deutsche Meisterin.

Angefangen hat sie mit dem Sport vor acht Jahren. Fasziniert habe sie, dass das Einradfahren Fähigkeiten wie Konzentration, Koordination und Geschicklichkeit trainiere. »Das Rückwärtsfahren ist aber besonders schwierig. Es erfordert die meiste Konzentration«, erklärt die Schülerin des Münchner Sophie-Scholl-Gymnasiums. Insgesamt sei der Sport auch sehr vielseitig. Von Rennen fahren bis zu Teamsportarten wie Basketball ist auf dem Einrad alles möglich, was auch auf den Beinen gemacht werden kann. Zwar war die Schülerin im Rückwärtsfahren wieder am Besten, »meine Lieblingsdisziplin ist aber Freestyle. Das ist vielfältiger.«, erzählt Clara. Beim Freestyle werden verschiedene Tricks wie Sprünge oder Fahren ohne Sattel vorgeführt. Die Übungen können selbst ausgedacht oder aus einem Katalog sein.

Was die Vielfalt der Tricks betrifft, die in einer fließenden Fahrt vorgeführt werden müssen, sei diese Disziplin vergleichbar mit dem Eiskunstlauf. Im November dieses Jahres kann Clara ihr Können dann bei der Deutschen Meisterschaft im Freestyle in Neufahrn zeigen.

Bei der UNICON war Clara aber nicht nur im rückwärts fahren erfolgreich. In der Disziplin »Standard Skills« erreichte sie in ihrer Altersklasse den zweiten Platz. In dieser Disziplin werden ebenfalls Kunststücke vorgezeigt, die je nach Schwierigkeitsgrad mit unterschiedlichen Punktzahlen bewertet werden und in einer bestimmten Zeit vorgeführt werden müssen. Anders als beim Freestyle stammen die Übungen hier aber aus einem festen Katalog, aus dem man sich seine Übungen heraussuchen muss. Und auch in der Disziplin »Gruppenkür 15+« war nur ein Team aus Japan besser als Claras. Zusammen mit ihrer 21-jährigen Schwester Lena und 22 weiteren bayrischen Fahrern konnte sie sich gegen acht andere Küren behaupten und die Silbermedaille erringen. Lena und Clara sind bei der Kür aber nicht nur mitgefahren, sondern haben die Mannschaft auch im Vorfeld trainiert.

Dreimal die Woche, montags, dienstags und freitags, übt Clara zwei Stunden lang mit ihrem Einrad. Wenn Wettkämpfe anstehen, muss sie auch am Wochenende auf den Sattel steigen. Zusammen mit Schule und Lernen habe sie ein volles Programm. Dass sich das viele Training lohnt, zeigen ihre Erfolge. Und die nächsten Meisterschaften, für die geübt werden muss, stehen auch schon bald wieder an. Wer jetzt Lust bekommen hat, ebenfalls den etwas anderen Radsport auszuprobieren, kann sich beim SV Am Hart unter der Telefonnummer 31 86 99 30 informieren. Laura Austen

Artikel vom 28.08.2012
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