Neuer Editions-Kalender mit historischen Fotografien

Au · Die Au – München wie es einmal war

Idyllisch und pittoresk aber auch ärmlich: Dieses München ist lange untergegangen. Foto: Herbert Wendling, Galerie Gerhard Grabsdorf

Idyllisch und pittoresk aber auch ärmlich: Dieses München ist lange untergegangen. Foto: Herbert Wendling, Galerie Gerhard Grabsdorf

Au · Mit »München in der Au« erscheint die dritte Ausgabe in der Kalenderserie mit historischen München-Fotografien der Edition Gerhard Grabsdorf. In eindrucksvollen Fotografien zeigt der Fotograf Herbert Wendling Bilder eines lange vergangenen München.

Die Fotos geben einen Eindruck vom kargen Leben früher in der Vorstadt Au. Da wird Wäsche im Mühlbach gewaschen und das Geschirr am Brunnen vor dem Haus. Hühner laufen unter zum Trocknen aufgehängter Wäsche. Die Motive zeigen Bewohner der Au bei ihrem täglichen Leben und beim Arbeiten vor den Herbergshäusern. Nachkriegsaufnahmen zeigen das Marktleben auf der Dult. Die meisten Orte der Kalendermotive existieren nicht mehr. Was im Krieg nicht zerstört wurde, ist in den Nachkriegsjahren der Stadtmodernisierung zum Opfer gefallen. Der Kalender im DIN-A3-Format kostet 25 Euro. Er ist erhältlich bei der Galerie Gerhard Grabsdorf, Aventinstraße 10, Tel. 0 89 / 21 03 13 01. Öffnungszeiten: Sa. 14 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung oder unter www.shop.grabsdorf.com.

Herbert Wendling (1902 -1970), geboren in Weinheim, lebte von seinem 12. Lebensjahr bis zu seinem Tod in München. Der Fotograf aus Leidenschaft ging seiner Berufung nicht nur beruflich, sondern auch privat nach. So hat er das Haus praktisch nie ohne Kameras und Stativ verlassen. Zu seinen Auftraggebern gehörten die Firmen BMW und Hurth. Nach dem Krieg war er im Rahmen der Kennkartenaktion für das bayerische Staatsministerium als Fotograf tätig und bereiste zur Anfertigung von Lichtbildern Gemeinden in Bayern. Als einer der Ersten verwendete er die Farbfotografie zur Porträtierung von Schulklassen. Zeit seines Lebens war die Stadt und Straße eine seiner Vorlieben. Er wanderte tagelang durch die Viertel Münchens und fotografierte die Orte und das sich dort abspielende Leben. Dabei entstanden außergewöhnliche Fotoserien über München in der Vor- und Nachkriegszeit bis Ende der sechziger Jahre.

Artikel vom 17.08.2012
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