Pfadfinder weihen Vereinsheim ein

Erding · „Endlich daheim!“

Ähnlich einer mongolischen Jurte ist das sechseckige Heim konzipiert. Zum perfekten Einzug gehört auch das passende Türschild, das am Eingang angenagelt wurde. Fotos: bb

Ähnlich einer mongolischen Jurte ist das sechseckige Heim konzipiert. Zum perfekten Einzug gehört auch das passende Türschild, das am Eingang angenagelt wurde. Fotos: bb

Erding · „Scholle 13“ wird es liebevoll genannt, das neu erbaute Vereinsheim der Erdinger Pfadfinder. Gut ein Jahr ist es her, dass Bürgermeister Max Gotz dem Pfadfinderstamm „Staufer“ anlässlich ihrer 50-Jahr-Feier eigene vier Wände versprochen hatte.

„Das Engagement, die Ausdauer und Geduld haben sich durchgesetzt“, stellte Gotz nun ein Jahr später bei der Einweihung des Hauses fest. „Ein Stück Traum wurde mit diesem Gebäude Realität.“ Neben einer gehörigen Portion Idealismus, unzähligen Wochenenden und Hunderten von Stunden auf der Baustelle, haben die Pfadfinder nun eine bauliche Mitte mit der Adresse „Am Schollbach 13“, kurz „Scholle 13“. Nur fünf Monate dauerte die Planung, 371 Tage der Bau, in dem 6.000 Stunden Arbeit stecken. 400 Kubikmeter Kies und 500 Kubikmeter Erde wurden bewegt, 10.000 Nägel eingeschlagen und 5.000 Schrauben gedreht, 700 Quadratmeter Bitumen, 4 Tonnen Stahl und 55 Kubikmeter Beton verbaut. Zudem stecken 35 Kubikmeter Holz in dem Haus. Der Holzboden stammt aus dem alten Erdinger Museum, die Fenster der breiten Glasfront kommen aus dem evangelischen Gemeindezentrum in Altenerding, ebenso die Türen, das Dach-Holz und einige Teile der Inneneinrichtung. Von der Energiewende wurde die Dämmung mit Zellulose-Flockung aus 100 Prozent Recyclingmaterial alter Tageszeitungen bereitgestellt. Dirk Ressel vom Förderverein des Stamm Staufen e.V. und mit der Bauleitung beauftragt, bezeichnet das Domizil als „das Recyclingheim“, die Holzrahmenständerbauweise erinnert an eine mongolische sechseckig Jurte. „Alles wurde ökologisch und nachhaltig gebaut, den Überzeugungen der Pfadfinder entsprechend“, betonte Ressel.

Nach 51 Jahren ohne Vereinsheim sind wir nun „endlich daheim“, freute sich Ressel. Finanziert wurde das Projekt durch den Einsatz des Freundeskreises, bereits seit 2009 sammelten die Mitglieder des Fördervereins Spenden, suchten Sponsoren, veranstalten Flohmärkte und zahlreiche Sammelaktionen, um das Geld zusammenzukratzen. „Gute 60.000 Euro haben wir für das Pfadfinderheim so gemeinsam erarbeitet“, lobte Ressel. Für Stammesführer David Steinmetz war der Tag der Einweihung ein Tag des vielen Dankes, an die Helfer, die Stadt und Sponsoren. „Ich sage einfach: Danke, Erding!“ bb

Artikel vom 16.08.2012
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